"828. Im December 1825 hatte die Bank nur noch ungefähr 1100000 £ Gold übrig behalten. Damals müsste sie ganz un- fehlbar total fallirt haben, wenn dieser Akt [von 1844] damals bestanden hätte. Im December gab sie, glaube ich, 5 oder 6 Mil- lionen Noten in einer Woche aus, und das erleichterte die damalige Panik bedeutend.
"825. Die erste Periode [seit 1. Juli 1825], wo die gegen- wärtige Bankgesetzgebung zusammengebrochen wäre, wenn die Bank versucht hätte, die einmal in Angriff genommenen Trans- aktionen zu Ende zu führen, war am 28. Februar 1837; damals waren 3900000 £ bis 4 Millionen £ im Besitz der Bank, und sie würde dann nur noch 650000 £ in Reserve behalten haben. Eine andre Periode ist 1839, und dauerte vom 9. Juli bis 5. De- cember. -- 826. Was war der Betrag der Reserve in diesem Fall? Die Reserve bestand in einem Deficit von insgesammt 200000 £ (the reserve was minus altogether 200000 £) am 5. September. Am 5. November stieg sie auf ungefähr 1 bis 11/2 Mill. -- 830. Der Akt von 1844 würde die Bank verhindert haben dem ameri- kanischen Geschäft 1837 beizustehn. -- 831. Drei der hauptsäch- lichsten amerikanischen Häuser fallirten ... Fast jedes Haus im amerikanischen Geschäft war ausser Kredit gesetzt, und wäre da- mals die Bank nicht zu Hülfe gekommen, so glaube ich nicht, dass mehr als 1 oder 2 Häuser sich hätten halten können. -- 836. Die Klemme von 1837 ist gar nicht zu vergleichen mit der von 1847. Die von 1837 beschränkte sich hauptsächlich auf das ameri- kanische Geschäft." -- 838. (Anfangs Juni 1837 wurde in der Bankdirektion die Frage diskutirt wie der Klemme abzuhelfen sei.) "Worauf einige Herren die Meinung vertheidigten ... das richtige Princip sei, den Zinsfuss zu erhöhen, wodurch die Waarenpreise fallen würden; kurz, Geld theuer und Waaren wohlfeil zu machen, wodurch die Zahlung ans Ausland zu Stande gebracht würde (by which the foreign payment would be accomplished). -- 906. Die Einführung einer künstlichen Beschränkung der Vollmachten der Bank durch den Akt von 1844, statt der alten und natürlichen Schranke ihrer Vollmacht, des wirklichen Betrags ihres Metall- vorraths, erzeugt künstliche Geschäftserschwerung, und damit eine Wirkung auf die Waarenpreise, die ganz unnöthig war ohne diesen Akt. -- 968. Unter der Wirkung des Akts von 1844 kann man den Metallvorrath der Bank, unter gewöhnlichen Umständen, nicht wesentlich unter 91/2 Mill. reduciren. Dies würde einen Druck auf Preise und Kredit verursachen, der einen solchen Umschwung
Marx, Kapital III. 2. 7
„828. Im December 1825 hatte die Bank nur noch ungefähr 1100000 £ Gold übrig behalten. Damals müsste sie ganz un- fehlbar total fallirt haben, wenn dieser Akt [von 1844] damals bestanden hätte. Im December gab sie, glaube ich, 5 oder 6 Mil- lionen Noten in einer Woche aus, und das erleichterte die damalige Panik bedeutend.
„825. Die erste Periode [seit 1. Juli 1825], wo die gegen- wärtige Bankgesetzgebung zusammengebrochen wäre, wenn die Bank versucht hätte, die einmal in Angriff genommenen Trans- aktionen zu Ende zu führen, war am 28. Februar 1837; damals waren 3900000 £ bis 4 Millionen £ im Besitz der Bank, und sie würde dann nur noch 650000 £ in Reserve behalten haben. Eine andre Periode ist 1839, und dauerte vom 9. Juli bis 5. De- cember. — 826. Was war der Betrag der Reserve in diesem Fall? Die Reserve bestand in einem Deficit von insgesammt 200000 £ (the reserve was minus altogether 200000 £) am 5. September. Am 5. November stieg sie auf ungefähr 1 bis 1½ Mill. — 830. Der Akt von 1844 würde die Bank verhindert haben dem ameri- kanischen Geschäft 1837 beizustehn. — 831. Drei der hauptsäch- lichsten amerikanischen Häuser fallirten … Fast jedes Haus im amerikanischen Geschäft war ausser Kredit gesetzt, und wäre da- mals die Bank nicht zu Hülfe gekommen, so glaube ich nicht, dass mehr als 1 oder 2 Häuser sich hätten halten können. — 836. Die Klemme von 1837 ist gar nicht zu vergleichen mit der von 1847. Die von 1837 beschränkte sich hauptsächlich auf das ameri- kanische Geschäft.“ — 838. (Anfangs Juni 1837 wurde in der Bankdirektion die Frage diskutirt wie der Klemme abzuhelfen sei.) „Worauf einige Herren die Meinung vertheidigten … das richtige Princip sei, den Zinsfuss zu erhöhen, wodurch die Waarenpreise fallen würden; kurz, Geld theuer und Waaren wohlfeil zu machen, wodurch die Zahlung ans Ausland zu Stande gebracht würde (by which the foreign payment would be accomplished). — 906. Die Einführung einer künstlichen Beschränkung der Vollmachten der Bank durch den Akt von 1844, statt der alten und natürlichen Schranke ihrer Vollmacht, des wirklichen Betrags ihres Metall- vorraths, erzeugt künstliche Geschäftserschwerung, und damit eine Wirkung auf die Waarenpreise, die ganz unnöthig war ohne diesen Akt. — 968. Unter der Wirkung des Akts von 1844 kann man den Metallvorrath der Bank, unter gewöhnlichen Umständen, nicht wesentlich unter 9½ Mill. reduciren. Dies würde einen Druck auf Preise und Kredit verursachen, der einen solchen Umschwung
Marx, Kapital III. 2. 7
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1100000 £ Gold übrig behalten. Damals müsste sie ganz un-
fehlbar total fallirt haben, wenn dieser Akt [von 1844] damals
bestanden hätte. Im December gab sie, glaube ich, 5 oder 6 Mil-
lionen Noten in einer Woche aus, und das erleichterte die damalige
Panik bedeutend.
„825. Die erste Periode [seit 1. Juli 1825], wo die gegen-
wärtige Bankgesetzgebung zusammengebrochen wäre, wenn die
Bank versucht hätte, die einmal in Angriff genommenen Trans-
aktionen zu Ende zu führen, war am 28. Februar 1837; damals
waren 3900000 £ bis 4 Millionen £ im Besitz der Bank, und
sie würde dann nur noch 650000 £ in Reserve behalten haben.
Eine andre Periode ist 1839, und dauerte vom 9. Juli bis 5. De-
cember. — 826. Was war der Betrag der Reserve in diesem Fall?
Die Reserve bestand in einem Deficit von insgesammt 200000 £
(the reserve was minus altogether 200000 £) am 5. September.
Am 5. November stieg sie auf ungefähr 1 bis 1½ Mill. — 830.
Der Akt von 1844 würde die Bank verhindert haben dem ameri-
kanischen Geschäft 1837 beizustehn. — 831. Drei der hauptsäch-
lichsten amerikanischen Häuser fallirten … Fast jedes Haus im
amerikanischen Geschäft war ausser Kredit gesetzt, und wäre da-
mals die Bank nicht zu Hülfe gekommen, so glaube ich nicht,
dass mehr als 1 oder 2 Häuser sich hätten halten können. — 836.
Die Klemme von 1837 ist gar nicht zu vergleichen mit der von
1847. Die von 1837 beschränkte sich hauptsächlich auf das ameri-
kanische Geschäft.“ — 838. (Anfangs Juni 1837 wurde in der
Bankdirektion die Frage diskutirt wie der Klemme abzuhelfen sei.)
„Worauf einige Herren die Meinung vertheidigten … das richtige
Princip sei, den Zinsfuss zu erhöhen, wodurch die Waarenpreise
fallen würden; kurz, Geld theuer und Waaren wohlfeil zu machen,
wodurch die Zahlung ans Ausland zu Stande gebracht würde (by
which the foreign payment would be accomplished). — 906. Die
Einführung einer künstlichen Beschränkung der Vollmachten der
Bank durch den Akt von 1844, statt der alten und natürlichen
Schranke ihrer Vollmacht, des wirklichen Betrags ihres Metall-
vorraths, erzeugt künstliche Geschäftserschwerung, und damit eine
Wirkung auf die Waarenpreise, die ganz unnöthig war ohne diesen
Akt. — 968. Unter der Wirkung des Akts von 1844 kann man
den Metallvorrath der Bank, unter gewöhnlichen Umständen, nicht
wesentlich unter 9½ Mill. reduciren. Dies würde einen Druck
auf Preise und Kredit verursachen, der einen solchen Umschwung
Marx, Kapital III. 2. 7
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/106>, abgerufen am 23.11.2024.
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