Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894.

Bild:
<< vorherige Seite

mehr in Wechseln als in Baar erfolgten; und weil die Kaufleute, die der
Bank gewöhnlich viel baares Geld brachten, um damit ihre Accepte zu
zahlen, in der letzten Zeit nur Wechsel bringen konnten, die sie selbst für
ihre Baumwolle und andre Produkte erhalten hatten. Dies hatte stark zu-
genommen und damit die Geschäftsschwierigkeit. Die Accepte, die die
Bank für die Kaufleute zu zahlen hatte, waren meistens auswärts gezogen,
und waren bisher meist ausgeglichen worden durch die für die Produkte
erhaltne Zahlung. Die Wechsel, die die Kaufleute jetzt brachten, statt des
frühern Baargelds, waren Wechsel von verschiedner Laufzeit und verschiedner
Art, eine beträchtliche Zahl Bankwechsel auf drei Monat dato, die grosse
Masse waren Wechsel gegen Baumwolle. Diese Wechsel waren acceptirt,
wenn Bankwechsel, durch Londoner Bankiers, sonst aber durch Kaufleute
aller Art, im brasilischen, amerikanischen, kanadischen, westindischen u.s.w.
Geschäft.... Die Kaufleute zogen nicht aufeinander, sondern die Kunden
im Inlande, die Produkte in Liverpool gekauft hatten, deckten sie in
Wechseln auf Londoner Banken, oder in Wechseln auf sonstige Häuser in
London, oder in Wechseln auf irgend jemand. Die Ankündigung der Bank
von England verursachte, dass für Wechsel gegen verkaufte fremde Produkte
die Laufzeit abgekürzt wurde, die sonst häufig über drei Monate war."
(p. 26, 27.)

Die Prosperitätsperiode 1844--47 in England war, wie oben geschildert,
verknüpft mit dem ersten grossen Eisenbahnschwindel. Ueber dessen Wir-
kung auf das Geschäft im allgemeinen hat der angeführte Bericht Folgendes:
"Im April 1847 hatten fast alle kaufmännischen Häuser angefangen, ihr
Geschäft mehr oder weniger auszuhungern (to starve their business), durch
Anlage eines Theils ihres Handelskapitals in Eisenbahnen (p. 41). -- Es
wurden auch Anleihen zu hohem Zinsfuss, z. B. 8 %, aufgenommen auf
Eisenbahnaktien bei Privatleuten, Bankiers und Assekuranzgesellschaften-
(p. 66.) Diese so grossen Vorschüsse dieser Geschäftshäuser an die Eisen.
bahnen veranlassten sie wiederum, bei den Banken zuviel Kapital ver-
mittelst Wechseldiskontos aufzunehmen, um damit ihr eignes Geschäft fort-
zuführen. (p. 67.) -- (Frage:) Würden Sie sagen, dass die Einzahlungen
auf Eisenbahnaktien viel beitrugen zu dem Druck, der" [auf dem Geldmarkt]
"im April und Oktober [1847] herrschte?" (Antwort:) "Ich glaube, dass sie
kaum irgend etwas beitrugen zu dem Druck im April. Nach meiner An-
sicht hatten sie bis in den April, und vielleicht bis in den Sommer hinein,
die Bankiers eher gestärkt als geschwächt. Denn die wirkliche Verwendung
des Geldes erfolgte durchaus nicht ebenso rasch wie die Einzahlungen; in
Folge davon hatten die meisten Banken im Anfang des Jahrs einen ziem-
lich grossen Betrag von Eisenbahnfonds in ihrer Hand." [Dies wird bestätigt
durch zahlreiche Aussagen von Bankiers im C. D. 1848/57.] "Dieser schmolz
im Sommer allmälig zusammen und war am 31. December wesentlich ge-
ringer. Eine Ursache des Drucks im Oktober war die allmälige Abnahme
der Eisenbahnfonds in den Händen der Banken; zwischen dem 22. April und
dem 31. December verminderten sich die Eisenbahnsaldos in unsrer Hand
um eindrittel. Diese Wirkung hatten die Eisenbahn-Einzahlungen in ganz
Grossbritannien; sie haben nach und nach die Depositen der Banken ab-
gezapft." (p. 43, 44.) -- So sagt auch Samuel Gurney (Chef der berüch-
tigten Firma Overend Gurney & Co.): "1846 war bedeutend grössre Nach-
frage nach Kapital für Eisenbahnen, hob aber nicht den Zinsfuss. Es fand
eine Kondensation kleinerer Summen zu grössern Massen statt, und diese
grossen Massen wurden in unserm Markt verbraucht; sodass im ganzen die
Wirkung die war, mehr Geld auf den Geldmarkt der City zu werfen, nicht
so sehr es herauszunehmen."

A. Hodgson, Direktor der Liverpool Joint Stock Bank zeigt, wie sehr
Wechsel die Reserve für Bankiers bilden können: "Es war unsre Gewohnheit

mehr in Wechseln als in Baar erfolgten; und weil die Kaufleute, die der
Bank gewöhnlich viel baares Geld brachten, um damit ihre Accepte zu
zahlen, in der letzten Zeit nur Wechsel bringen konnten, die sie selbst für
ihre Baumwolle und andre Produkte erhalten hatten. Dies hatte stark zu-
genommen und damit die Geschäftsschwierigkeit. Die Accepte, die die
Bank für die Kaufleute zu zahlen hatte, waren meistens auswärts gezogen,
und waren bisher meist ausgeglichen worden durch die für die Produkte
erhaltne Zahlung. Die Wechsel, die die Kaufleute jetzt brachten, statt des
frühern Baargelds, waren Wechsel von verschiedner Laufzeit und verschiedner
Art, eine beträchtliche Zahl Bankwechsel auf drei Monat dato, die grosse
Masse waren Wechsel gegen Baumwolle. Diese Wechsel waren acceptirt,
wenn Bankwechsel, durch Londoner Bankiers, sonst aber durch Kaufleute
aller Art, im brasilischen, amerikanischen, kanadischen, westindischen u.s.w.
Geschäft.... Die Kaufleute zogen nicht aufeinander, sondern die Kunden
im Inlande, die Produkte in Liverpool gekauft hatten, deckten sie in
Wechseln auf Londoner Banken, oder in Wechseln auf sonstige Häuser in
London, oder in Wechseln auf irgend jemand. Die Ankündigung der Bank
von England verursachte, dass für Wechsel gegen verkaufte fremde Produkte
die Laufzeit abgekürzt wurde, die sonst häufig über drei Monate war.“
(p. 26, 27.)

Die Prosperitätsperiode 1844—47 in England war, wie oben geschildert,
verknüpft mit dem ersten grossen Eisenbahnschwindel. Ueber dessen Wir-
kung auf das Geschäft im allgemeinen hat der angeführte Bericht Folgendes:
„Im April 1847 hatten fast alle kaufmännischen Häuser angefangen, ihr
Geschäft mehr oder weniger auszuhungern (to starve their business), durch
Anlage eines Theils ihres Handelskapitals in Eisenbahnen (p. 41). — Es
wurden auch Anleihen zu hohem Zinsfuss, z. B. 8 %, aufgenommen auf
Eisenbahnaktien bei Privatleuten, Bankiers und Assekuranzgesellschaften-
(p. 66.) Diese so grossen Vorschüsse dieser Geschäftshäuser an die Eisen.
bahnen veranlassten sie wiederum, bei den Banken zuviel Kapital ver-
mittelst Wechseldiskontos aufzunehmen, um damit ihr eignes Geschäft fort-
zuführen. (p. 67.) — (Frage:) Würden Sie sagen, dass die Einzahlungen
auf Eisenbahnaktien viel beitrugen zu dem Druck, der“ [auf dem Geldmarkt]
„im April und Oktober [1847] herrschte?“ (Antwort:) „Ich glaube, dass sie
kaum irgend etwas beitrugen zu dem Druck im April. Nach meiner An-
sicht hatten sie bis in den April, und vielleicht bis in den Sommer hinein,
die Bankiers eher gestärkt als geschwächt. Denn die wirkliche Verwendung
des Geldes erfolgte durchaus nicht ebenso rasch wie die Einzahlungen; in
Folge davon hatten die meisten Banken im Anfang des Jahrs einen ziem-
lich grossen Betrag von Eisenbahnfonds in ihrer Hand.“ [Dies wird bestätigt
durch zahlreiche Aussagen von Bankiers im C. D. 1848/57.] „Dieser schmolz
im Sommer allmälig zusammen und war am 31. December wesentlich ge-
ringer. Eine Ursache des Drucks im Oktober war die allmälige Abnahme
der Eisenbahnfonds in den Händen der Banken; zwischen dem 22. April und
dem 31. December verminderten sich die Eisenbahnsaldos in unsrer Hand
um eindrittel. Diese Wirkung hatten die Eisenbahn-Einzahlungen in ganz
Grossbritannien; sie haben nach und nach die Depositen der Banken ab-
gezapft.“ (p. 43, 44.) — So sagt auch Samuel Gurney (Chef der berüch-
tigten Firma Overend Gurney & Co.): „1846 war bedeutend grössre Nach-
frage nach Kapital für Eisenbahnen, hob aber nicht den Zinsfuss. Es fand
eine Kondensation kleinerer Summen zu grössern Massen statt, und diese
grossen Massen wurden in unserm Markt verbraucht; sodass im ganzen die
Wirkung die war, mehr Geld auf den Geldmarkt der City zu werfen, nicht
so sehr es herauszunehmen.“

A. Hodgson, Direktor der Liverpool Joint Stock Bank zeigt, wie sehr
Wechsel die Reserve für Bankiers bilden können: „Es war unsre Gewohnheit

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0430" n="396"/>
mehr in Wechseln als in Baar erfolgten; und weil die Kaufleute, die der<lb/>
Bank gewöhnlich viel baares Geld brachten, um damit ihre Accepte zu<lb/>
zahlen, in der letzten Zeit nur Wechsel bringen konnten, die sie selbst für<lb/>
ihre Baumwolle und andre Produkte erhalten hatten. Dies hatte stark zu-<lb/>
genommen und damit die Geschäftsschwierigkeit. Die Accepte, die die<lb/>
Bank für die Kaufleute zu zahlen hatte, waren meistens auswärts gezogen,<lb/><choice><sic>uud</sic><corr>und</corr></choice> waren bisher meist ausgeglichen worden durch die für die Produkte<lb/>
erhaltne Zahlung. Die Wechsel, die die Kaufleute jetzt brachten, statt des<lb/>
frühern Baargelds, waren Wechsel von verschiedner Laufzeit und verschiedner<lb/>
Art, eine beträchtliche Zahl Bankwechsel auf drei Monat dato, die grosse<lb/>
Masse waren Wechsel gegen Baumwolle. Diese Wechsel waren acceptirt,<lb/>
wenn Bankwechsel, durch Londoner Bankiers, sonst aber durch Kaufleute<lb/>
aller Art, im brasilischen, amerikanischen, kanadischen, westindischen u.s.w.<lb/>
Geschäft.... Die Kaufleute zogen nicht aufeinander, sondern die Kunden<lb/>
im Inlande, die Produkte in Liverpool gekauft hatten, deckten sie in<lb/>
Wechseln auf Londoner Banken, oder in Wechseln auf sonstige Häuser in<lb/>
London, oder in Wechseln auf irgend jemand. Die Ankündigung der Bank<lb/>
von England verursachte, dass für Wechsel gegen verkaufte fremde Produkte<lb/>
die Laufzeit abgekürzt wurde, die sonst häufig über drei Monate war.&#x201C;<lb/>
(p. 26, 27.)</p><lb/>
            <p>Die Prosperitätsperiode 1844&#x2014;47 in England war, wie oben geschildert,<lb/>
verknüpft mit dem ersten grossen Eisenbahnschwindel. Ueber dessen Wir-<lb/>
kung auf das Geschäft im allgemeinen hat der angeführte Bericht Folgendes:<lb/>
&#x201E;Im April 1847 hatten fast alle kaufmännischen Häuser angefangen, ihr<lb/>
Geschäft mehr oder weniger auszuhungern (to starve their business), durch<lb/>
Anlage eines Theils ihres Handelskapitals in Eisenbahnen (p. 41). &#x2014; Es<lb/>
wurden auch Anleihen zu hohem Zinsfuss, z. B. 8 %, aufgenommen auf<lb/>
Eisenbahnaktien bei Privatleuten, Bankiers und Assekuranzgesellschaften-<lb/>
(p. 66.) Diese so grossen Vorschüsse dieser Geschäftshäuser an die Eisen.<lb/>
bahnen veranlassten sie wiederum, bei den Banken zuviel Kapital ver-<lb/>
mittelst Wechseldiskontos aufzunehmen, um damit ihr eignes Geschäft fort-<lb/>
zuführen. (p. 67.) &#x2014; (Frage:) Würden Sie sagen, dass die Einzahlungen<lb/>
auf Eisenbahnaktien viel beitrugen zu dem Druck, der&#x201C; [auf dem Geldmarkt]<lb/>
&#x201E;im April und Oktober [1847] herrschte?&#x201C; (Antwort:) &#x201E;Ich glaube, dass sie<lb/>
kaum irgend etwas beitrugen zu dem Druck im April. Nach meiner An-<lb/>
sicht hatten sie bis in den April, und vielleicht bis in den Sommer hinein,<lb/>
die Bankiers eher gestärkt als geschwächt. Denn die wirkliche Verwendung<lb/>
des Geldes erfolgte durchaus nicht ebenso rasch wie die Einzahlungen; in<lb/>
Folge davon hatten die meisten Banken im Anfang des Jahrs einen ziem-<lb/>
lich grossen Betrag von Eisenbahnfonds in ihrer Hand.&#x201C; [Dies wird bestätigt<lb/>
durch zahlreiche Aussagen von Bankiers im C. D. 1848/57.] &#x201E;Dieser schmolz<lb/>
im Sommer allmälig zusammen und war am 31. December wesentlich ge-<lb/>
ringer. Eine Ursache des Drucks im Oktober war die allmälige Abnahme<lb/>
der Eisenbahnfonds in den Händen der Banken; zwischen dem 22. April und<lb/>
dem 31. December verminderten sich die Eisenbahnsaldos in unsrer Hand<lb/>
um eindrittel. Diese Wirkung hatten die Eisenbahn-Einzahlungen in ganz<lb/>
Grossbritannien; sie haben nach und nach die Depositen der Banken ab-<lb/>
gezapft.&#x201C; (p. 43, 44.) &#x2014; So sagt auch Samuel Gurney (Chef der berüch-<lb/>
tigten Firma Overend Gurney &amp; Co.): &#x201E;1846 war bedeutend grössre Nach-<lb/>
frage nach Kapital für Eisenbahnen, hob aber nicht den Zinsfuss. Es fand<lb/>
eine Kondensation kleinerer Summen zu grössern Massen statt, und diese<lb/>
grossen Massen wurden in unserm Markt verbraucht; sodass im ganzen die<lb/>
Wirkung die war, mehr Geld auf den Geldmarkt der City zu werfen, nicht<lb/>
so sehr es herauszunehmen.&#x201C;</p><lb/>
            <p>A. Hodgson, Direktor der Liverpool Joint Stock Bank zeigt, wie sehr<lb/>
Wechsel die Reserve für Bankiers bilden können: &#x201E;Es war unsre Gewohnheit<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[396/0430] mehr in Wechseln als in Baar erfolgten; und weil die Kaufleute, die der Bank gewöhnlich viel baares Geld brachten, um damit ihre Accepte zu zahlen, in der letzten Zeit nur Wechsel bringen konnten, die sie selbst für ihre Baumwolle und andre Produkte erhalten hatten. Dies hatte stark zu- genommen und damit die Geschäftsschwierigkeit. Die Accepte, die die Bank für die Kaufleute zu zahlen hatte, waren meistens auswärts gezogen, und waren bisher meist ausgeglichen worden durch die für die Produkte erhaltne Zahlung. Die Wechsel, die die Kaufleute jetzt brachten, statt des frühern Baargelds, waren Wechsel von verschiedner Laufzeit und verschiedner Art, eine beträchtliche Zahl Bankwechsel auf drei Monat dato, die grosse Masse waren Wechsel gegen Baumwolle. Diese Wechsel waren acceptirt, wenn Bankwechsel, durch Londoner Bankiers, sonst aber durch Kaufleute aller Art, im brasilischen, amerikanischen, kanadischen, westindischen u.s.w. Geschäft.... Die Kaufleute zogen nicht aufeinander, sondern die Kunden im Inlande, die Produkte in Liverpool gekauft hatten, deckten sie in Wechseln auf Londoner Banken, oder in Wechseln auf sonstige Häuser in London, oder in Wechseln auf irgend jemand. Die Ankündigung der Bank von England verursachte, dass für Wechsel gegen verkaufte fremde Produkte die Laufzeit abgekürzt wurde, die sonst häufig über drei Monate war.“ (p. 26, 27.) Die Prosperitätsperiode 1844—47 in England war, wie oben geschildert, verknüpft mit dem ersten grossen Eisenbahnschwindel. Ueber dessen Wir- kung auf das Geschäft im allgemeinen hat der angeführte Bericht Folgendes: „Im April 1847 hatten fast alle kaufmännischen Häuser angefangen, ihr Geschäft mehr oder weniger auszuhungern (to starve their business), durch Anlage eines Theils ihres Handelskapitals in Eisenbahnen (p. 41). — Es wurden auch Anleihen zu hohem Zinsfuss, z. B. 8 %, aufgenommen auf Eisenbahnaktien bei Privatleuten, Bankiers und Assekuranzgesellschaften- (p. 66.) Diese so grossen Vorschüsse dieser Geschäftshäuser an die Eisen. bahnen veranlassten sie wiederum, bei den Banken zuviel Kapital ver- mittelst Wechseldiskontos aufzunehmen, um damit ihr eignes Geschäft fort- zuführen. (p. 67.) — (Frage:) Würden Sie sagen, dass die Einzahlungen auf Eisenbahnaktien viel beitrugen zu dem Druck, der“ [auf dem Geldmarkt] „im April und Oktober [1847] herrschte?“ (Antwort:) „Ich glaube, dass sie kaum irgend etwas beitrugen zu dem Druck im April. Nach meiner An- sicht hatten sie bis in den April, und vielleicht bis in den Sommer hinein, die Bankiers eher gestärkt als geschwächt. Denn die wirkliche Verwendung des Geldes erfolgte durchaus nicht ebenso rasch wie die Einzahlungen; in Folge davon hatten die meisten Banken im Anfang des Jahrs einen ziem- lich grossen Betrag von Eisenbahnfonds in ihrer Hand.“ [Dies wird bestätigt durch zahlreiche Aussagen von Bankiers im C. D. 1848/57.] „Dieser schmolz im Sommer allmälig zusammen und war am 31. December wesentlich ge- ringer. Eine Ursache des Drucks im Oktober war die allmälige Abnahme der Eisenbahnfonds in den Händen der Banken; zwischen dem 22. April und dem 31. December verminderten sich die Eisenbahnsaldos in unsrer Hand um eindrittel. Diese Wirkung hatten die Eisenbahn-Einzahlungen in ganz Grossbritannien; sie haben nach und nach die Depositen der Banken ab- gezapft.“ (p. 43, 44.) — So sagt auch Samuel Gurney (Chef der berüch- tigten Firma Overend Gurney & Co.): „1846 war bedeutend grössre Nach- frage nach Kapital für Eisenbahnen, hob aber nicht den Zinsfuss. Es fand eine Kondensation kleinerer Summen zu grössern Massen statt, und diese grossen Massen wurden in unserm Markt verbraucht; sodass im ganzen die Wirkung die war, mehr Geld auf den Geldmarkt der City zu werfen, nicht so sehr es herauszunehmen.“ A. Hodgson, Direktor der Liverpool Joint Stock Bank zeigt, wie sehr Wechsel die Reserve für Bankiers bilden können: „Es war unsre Gewohnheit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/430
Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 396. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/430>, abgerufen am 27.11.2024.