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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894.

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nisse zu gelangen. Es ist eine Methode, um von den die Kon-
kurrenz begleitenden Variationen zu den Grenzen dieser Variationen
zu kommen. Dies ist nicht der Fall bei dem Durchschnittszins-
fuss. Es ist durchaus kein Grund vorhanden, warum die mittleren
Konkurrenzverhältnisse, das Gleichgewicht zwischen Ausleiher und
Anleiher, dem Ausleiher einen Zinsfuss von 3, 4, 5 % etc. auf sein
Kapital, oder aber einen bestimmten Procentantheil, 20 % oder
50 % vom Bruttoprofit, geben sollten. Wo hier die Konkurrenz
als solche entscheidet, ist die Bestimmung an und für sich zu-
fällig, rein empirisch, und nur Pedanterie oder Phantasterei kann
diese Zufälligkeit als etwas Nothwendiges entwickeln wollen.67)
Nichts ist amüsanter in den Parlamentsberichten von 1857 und
1858 über die Bankgesetzgebung und die Handelskrise, als Direk-
toren der Bank von England, Londoner Bankiers, Provinzial-
Bankiers und professionelle Theoretiker hin- und herschwatzen zu
hören über die "real rate produced", ohne dass sie es je weiter
brächten als zu Gemeinplätzen, wie z. B. dass "der Preis der von
verleihbarem Kapital bezahlt wird, mit dem Angebot dieses Ka-
pitals wechseln dürfte," dass "hohe Zinsrate und niedrige Profit-
rate auf die Dauer nicht neben einander bestehn können" und
andre solche Plattheiten.68) Gewohnheit, gesetzliche Tradition etc.
haben ebenso sehr, wie die Konkurrenz selbst, zu thun mit der

67) So macht z. B. J. G. Opdyke: A Treatise on Pol. Econ. New-York
1851, einen höchst misslungenen Versuch, die Allgemeinheit des Zinsfusses
von 5 % aus ewigen Gesetzen zu erklären. Ungleich naiver Herr Karl Arnd
in: "Die naturgemäße Volkswirthschaft gegenüber dem Monopoliengeist und
dem Kommunismus etc. Hanau 1845." Hier steht zu lesen: "In dem natürlichen
Gange der Güterererzeugung gibt es nur eine Erscheinung, welche -- in
ganz angebauten Ländern -- den Zinsfuss einigermassen zu reguliren be-
stimmt scheint; es ist dies das Verhältniss, in welchem die Holzmassen der
europäischen Wälder durch ihren jährlichen Nachwuchs zunehmen. Dieser
Nachwuchs folgt, ganz unabhängig von ihrem Tauschwerth" [wie komisch
von den Bäumen, ihren Nachwuchs unabhängig von ihrem Tauschwerth ein-
zurichten!] "in dem Verhältnisse 3 bis 4 zu 100. Hiernach wäre also" [da
der Nachwuchs der Bäume nämlich von ihrem Tauschwerth ganz unabhängig
ist, so sehr ihr Tauschwerth von ihrem Nachwuchs abhängen mag] "ein
Herabsinken unter den Stand, welchen er" [der Zinsfuss] "gegenwärtig in
den reichsten Ländern hat, nicht zu erwarten." (p. 124.) -- Dies verdient
der "waldursprüngliche Zinsfuss" genannt zu werden, und sein Entdecker
macht sich im selben Werk noch weiter um "unsere Wissenschaft" verdient
als "Philosoph der Hundesteuer."
68) Die Bank von England erhöht und senkt die Rate ihres Diskontos,
obgleich natürlich immer mit Berücksichtigung der im offnen Markt herr-
schenden Rate, nach dem Zufluss und Abfluss des Goldes. "By which,
gambling in discounts, by anticipation of the alterations in the bank rate,
has now become half the trade of the great heads of the money centre" --
d. h. des Londoner Geldmarkts. (The Theory of the Exchanges etc. p. 113.)

nisse zu gelangen. Es ist eine Methode, um von den die Kon-
kurrenz begleitenden Variationen zu den Grenzen dieser Variationen
zu kommen. Dies ist nicht der Fall bei dem Durchschnittszins-
fuss. Es ist durchaus kein Grund vorhanden, warum die mittleren
Konkurrenzverhältnisse, das Gleichgewicht zwischen Ausleiher und
Anleiher, dem Ausleiher einen Zinsfuss von 3, 4, 5 % etc. auf sein
Kapital, oder aber einen bestimmten Procentantheil, 20 % oder
50 % vom Bruttoprofit, geben sollten. Wo hier die Konkurrenz
als solche entscheidet, ist die Bestimmung an und für sich zu-
fällig, rein empirisch, und nur Pedanterie oder Phantasterei kann
diese Zufälligkeit als etwas Nothwendiges entwickeln wollen.67)
Nichts ist amüsanter in den Parlamentsberichten von 1857 und
1858 über die Bankgesetzgebung und die Handelskrise, als Direk-
toren der Bank von England, Londoner Bankiers, Provinzial-
Bankiers und professionelle Theoretiker hin- und herschwatzen zu
hören über die „real rate produced“, ohne dass sie es je weiter
brächten als zu Gemeinplätzen, wie z. B. dass „der Preis der von
verleihbarem Kapital bezahlt wird, mit dem Angebot dieses Ka-
pitals wechseln dürfte,“ dass „hohe Zinsrate und niedrige Profit-
rate auf die Dauer nicht neben einander bestehn können“ und
andre solche Plattheiten.68) Gewohnheit, gesetzliche Tradition etc.
haben ebenso sehr, wie die Konkurrenz selbst, zu thun mit der

67) So macht z. B. J. G. Opdyke: A Treatise on Pol. Econ. New-York
1851, einen höchst misslungenen Versuch, die Allgemeinheit des Zinsfusses
von 5 % aus ewigen Gesetzen zu erklären. Ungleich naiver Herr Karl Arnd
in: „Die naturgemäße Volkswirthschaft gegenüber dem Monopoliengeist und
dem Kommunismus etc. Hanau 1845.“ Hier steht zu lesen: „In dem natürlichen
Gange der Güterererzeugung gibt es nur eine Erscheinung, welche — in
ganz angebauten Ländern — den Zinsfuss einigermassen zu reguliren be-
stimmt scheint; es ist dies das Verhältniss, in welchem die Holzmassen der
europäischen Wälder durch ihren jährlichen Nachwuchs zunehmen. Dieser
Nachwuchs folgt, ganz unabhängig von ihrem Tauschwerth“ [wie komisch
von den Bäumen, ihren Nachwuchs unabhängig von ihrem Tauschwerth ein-
zurichten!] „in dem Verhältnisse 3 bis 4 zu 100. Hiernach wäre also“ [da
der Nachwuchs der Bäume nämlich von ihrem Tauschwerth ganz unabhängig
ist, so sehr ihr Tauschwerth von ihrem Nachwuchs abhängen mag] „ein
Herabsinken unter den Stand, welchen er“ [der Zinsfuss] „gegenwärtig in
den reichsten Ländern hat, nicht zu erwarten.“ (p. 124.) — Dies verdient
der „waldursprüngliche Zinsfuss“ genannt zu werden, und sein Entdecker
macht sich im selben Werk noch weiter um „unsere Wissenschaft“ verdient
als „Philosoph der Hundesteuer.“
68) Die Bank von England erhöht und senkt die Rate ihres Diskontos,
obgleich natürlich immer mit Berücksichtigung der im offnen Markt herr-
schenden Rate, nach dem Zufluss und Abfluss des Goldes. „By which,
gambling in discounts, by anticipation of the alterations in the bank rate,
has now become half the trade of the great heads of the money centre“ —
d. h. des Londoner Geldmarkts. (The Theory of the Exchanges etc. p. 113.)
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[348/0382] nisse zu gelangen. Es ist eine Methode, um von den die Kon- kurrenz begleitenden Variationen zu den Grenzen dieser Variationen zu kommen. Dies ist nicht der Fall bei dem Durchschnittszins- fuss. Es ist durchaus kein Grund vorhanden, warum die mittleren Konkurrenzverhältnisse, das Gleichgewicht zwischen Ausleiher und Anleiher, dem Ausleiher einen Zinsfuss von 3, 4, 5 % etc. auf sein Kapital, oder aber einen bestimmten Procentantheil, 20 % oder 50 % vom Bruttoprofit, geben sollten. Wo hier die Konkurrenz als solche entscheidet, ist die Bestimmung an und für sich zu- fällig, rein empirisch, und nur Pedanterie oder Phantasterei kann diese Zufälligkeit als etwas Nothwendiges entwickeln wollen. 67) Nichts ist amüsanter in den Parlamentsberichten von 1857 und 1858 über die Bankgesetzgebung und die Handelskrise, als Direk- toren der Bank von England, Londoner Bankiers, Provinzial- Bankiers und professionelle Theoretiker hin- und herschwatzen zu hören über die „real rate produced“, ohne dass sie es je weiter brächten als zu Gemeinplätzen, wie z. B. dass „der Preis der von verleihbarem Kapital bezahlt wird, mit dem Angebot dieses Ka- pitals wechseln dürfte,“ dass „hohe Zinsrate und niedrige Profit- rate auf die Dauer nicht neben einander bestehn können“ und andre solche Plattheiten. 68) Gewohnheit, gesetzliche Tradition etc. haben ebenso sehr, wie die Konkurrenz selbst, zu thun mit der 67) So macht z. B. J. G. Opdyke: A Treatise on Pol. Econ. New-York 1851, einen höchst misslungenen Versuch, die Allgemeinheit des Zinsfusses von 5 % aus ewigen Gesetzen zu erklären. Ungleich naiver Herr Karl Arnd in: „Die naturgemäße Volkswirthschaft gegenüber dem Monopoliengeist und dem Kommunismus etc. Hanau 1845.“ Hier steht zu lesen: „In dem natürlichen Gange der Güterererzeugung gibt es nur eine Erscheinung, welche — in ganz angebauten Ländern — den Zinsfuss einigermassen zu reguliren be- stimmt scheint; es ist dies das Verhältniss, in welchem die Holzmassen der europäischen Wälder durch ihren jährlichen Nachwuchs zunehmen. Dieser Nachwuchs folgt, ganz unabhängig von ihrem Tauschwerth“ [wie komisch von den Bäumen, ihren Nachwuchs unabhängig von ihrem Tauschwerth ein- zurichten!] „in dem Verhältnisse 3 bis 4 zu 100. Hiernach wäre also“ [da der Nachwuchs der Bäume nämlich von ihrem Tauschwerth ganz unabhängig ist, so sehr ihr Tauschwerth von ihrem Nachwuchs abhängen mag] „ein Herabsinken unter den Stand, welchen er“ [der Zinsfuss] „gegenwärtig in den reichsten Ländern hat, nicht zu erwarten.“ (p. 124.) — Dies verdient der „waldursprüngliche Zinsfuss“ genannt zu werden, und sein Entdecker macht sich im selben Werk noch weiter um „unsere Wissenschaft“ verdient als „Philosoph der Hundesteuer.“ 68) Die Bank von England erhöht und senkt die Rate ihres Diskontos, obgleich natürlich immer mit Berücksichtigung der im offnen Markt herr- schenden Rate, nach dem Zufluss und Abfluss des Goldes. „By which, gambling in discounts, by anticipation of the alterations in the bank rate, has now become half the trade of the great heads of the money centre“ — d. h. des Londoner Geldmarkts. (The Theory of the Exchanges etc. p. 113.)

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/382>, abgerufen am 24.11.2024.