dieser Theil beständig aus dem Preis der Waare ersetzt werden, oder was dasselbe ist, ein entsprechender Theil der Waare muss in dieser Form beständig verausgabt, muss -- das Gesammtkapital der Gesellschaft betrachtet -- in dieser Form beständig reproducirt werden. Dieser Theil des vorgeschossnen konstanten Kapitals würde ebensowohl, wie die ganze Masse desselben, die direkt in der Produktion angelegt ist, auf die Profitrate beschränkend wirken. Soweit der industrielle Kapitalist den kommerziellen Theil seines Geschäfts dem Kaufmann überlässt, braucht er diesen Kapitaltheil nicht vorzuschiessen. Statt seiner schiesst ihn der Kaufmann vor. Dies ist insofern nur nominell; der Kaufmann producirt weder, noch reproducirt er das von ihm vernutzte konstante Kapital (die sachlichen Handlungsunkosten). Die Produktion desselben erscheint also als eignes Geschäft oder wenigstens als Theil des Geschäfts gewisser industrieller Kapitalisten, die so dieselbe Rolle spielen, wie die, welche das konstante Kapital denen liefern, die Lebens- mittel produciren. Der Kaufmann erhält also erstens dies ersetzt und zweitens der Profit hierauf. Durch beides findet also Ver- ringerung des Profits für den industriellen Kapitalisten statt. Aber, wegen der mit der Theilung der Arbeit verbundnen Koncentration und Oekonomie, in geringerm Maß, als wenn er selbst dies Kapital vorzuschiessen hätte. Die Verminderung der Profitrate ist geringer, weil das so vorgeschossne Kapital geringer ist.
Bisher besteht also der Verkaufspreis aus B + K + dem Profit auf B + K. Dieser Theil desselben bietet nach dem Bisherigen keine Schwierigkeit. Aber nun kommt b hinein oder das vom Kaufmann vorgeschossne variable Kapital.
Der Verkaufspreis wird dadurch B + K + b + dem Profit auf B + K, + dem Profit auf b.
B ersetzt nur den Kaufpreis, fügt aber ausser dem Profit auf B diesem Preis keinen Theil zu. K fügt nicht nur den Profit auf K zu, sondern K selbst; aber K + Profit auf K, der in Form von konstantem Kapital vorgeschossne Theil der Cirkulationskosten + dem entsprechenden Durchschnittsprofit, wäre grösser in der Hand des industriellen Kapitalisten als in der Hand des kaufmännischen. Die Verringerung des Durchschnittsprofits erscheint in der Form, dass der volle Durchschnittsprofit -- nach Abzug von B + K vom vor- geschossnen industriellen Kapital -- berechnet, der Abzug vom Durch- schnittsprofit für B + K aber an den Kaufmann gezahlt wird, sodass dieser Abzug als Profit eines besondren Kapitals, des Kaufmanns- kapitals erscheint.
dieser Theil beständig aus dem Preis der Waare ersetzt werden, oder was dasselbe ist, ein entsprechender Theil der Waare muss in dieser Form beständig verausgabt, muss — das Gesammtkapital der Gesellschaft betrachtet — in dieser Form beständig reproducirt werden. Dieser Theil des vorgeschossnen konstanten Kapitals würde ebensowohl, wie die ganze Masse desselben, die direkt in der Produktion angelegt ist, auf die Profitrate beschränkend wirken. Soweit der industrielle Kapitalist den kommerziellen Theil seines Geschäfts dem Kaufmann überlässt, braucht er diesen Kapitaltheil nicht vorzuschiessen. Statt seiner schiesst ihn der Kaufmann vor. Dies ist insofern nur nominell; der Kaufmann producirt weder, noch reproducirt er das von ihm vernutzte konstante Kapital (die sachlichen Handlungsunkosten). Die Produktion desselben erscheint also als eignes Geschäft oder wenigstens als Theil des Geschäfts gewisser industrieller Kapitalisten, die so dieselbe Rolle spielen, wie die, welche das konstante Kapital denen liefern, die Lebens- mittel produciren. Der Kaufmann erhält also erstens dies ersetzt und zweitens der Profit hierauf. Durch beides findet also Ver- ringerung des Profits für den industriellen Kapitalisten statt. Aber, wegen der mit der Theilung der Arbeit verbundnen Koncentration und Oekonomie, in geringerm Maß, als wenn er selbst dies Kapital vorzuschiessen hätte. Die Verminderung der Profitrate ist geringer, weil das so vorgeschossne Kapital geringer ist.
Bisher besteht also der Verkaufspreis aus B + K + dem Profit auf B + K. Dieser Theil desselben bietet nach dem Bisherigen keine Schwierigkeit. Aber nun kommt b hinein oder das vom Kaufmann vorgeschossne variable Kapital.
Der Verkaufspreis wird dadurch B + K + b + dem Profit auf B + K, + dem Profit auf b.
B ersetzt nur den Kaufpreis, fügt aber ausser dem Profit auf B diesem Preis keinen Theil zu. K fügt nicht nur den Profit auf K zu, sondern K selbst; aber K + Profit auf K, der in Form von konstantem Kapital vorgeschossne Theil der Cirkulationskosten + dem entsprechenden Durchschnittsprofit, wäre grösser in der Hand des industriellen Kapitalisten als in der Hand des kaufmännischen. Die Verringerung des Durchschnittsprofits erscheint in der Form, dass der volle Durchschnittsprofit — nach Abzug von B + K vom vor- geschossnen industriellen Kapital — berechnet, der Abzug vom Durch- schnittsprofit für B + K aber an den Kaufmann gezahlt wird, sodass dieser Abzug als Profit eines besondren Kapitals, des Kaufmanns- kapitals erscheint.
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dieser Theil beständig aus dem Preis der Waare ersetzt werden,
oder was dasselbe ist, ein entsprechender Theil der Waare muss
in dieser Form beständig verausgabt, muss — das Gesammtkapital
der Gesellschaft betrachtet — in dieser Form beständig reproducirt
werden. Dieser Theil des vorgeschossnen konstanten Kapitals
würde ebensowohl, wie die ganze Masse desselben, die direkt in
der Produktion angelegt ist, auf die Profitrate beschränkend wirken.
Soweit der industrielle Kapitalist den kommerziellen Theil seines
Geschäfts dem Kaufmann überlässt, braucht er diesen Kapitaltheil
nicht vorzuschiessen. Statt seiner schiesst ihn der Kaufmann vor.
Dies ist insofern nur nominell; der Kaufmann producirt weder,
noch reproducirt er das von ihm vernutzte konstante Kapital (die
sachlichen Handlungsunkosten). Die Produktion desselben erscheint
also als eignes Geschäft oder wenigstens als Theil des Geschäfts
gewisser industrieller Kapitalisten, die so dieselbe Rolle spielen,
wie die, welche das konstante Kapital denen liefern, die Lebens-
mittel produciren. Der Kaufmann erhält also erstens dies ersetzt
und zweitens der Profit hierauf. Durch beides findet also Ver-
ringerung des Profits für den industriellen Kapitalisten statt. Aber,
wegen der mit der Theilung der Arbeit verbundnen Koncentration
und Oekonomie, in geringerm Maß, als wenn er selbst dies Kapital
vorzuschiessen hätte. Die Verminderung der Profitrate ist geringer,
weil das so vorgeschossne Kapital geringer ist.
Bisher besteht also der Verkaufspreis aus B + K + dem Profit
auf B + K. Dieser Theil desselben bietet nach dem Bisherigen
keine Schwierigkeit. Aber nun kommt b hinein oder das vom
Kaufmann vorgeschossne variable Kapital.
Der Verkaufspreis wird dadurch B + K + b + dem Profit auf
B + K, + dem Profit auf b.
B ersetzt nur den Kaufpreis, fügt aber ausser dem Profit auf B
diesem Preis keinen Theil zu. K fügt nicht nur den Profit auf K
zu, sondern K selbst; aber K + Profit auf K, der in Form von
konstantem Kapital vorgeschossne Theil der Cirkulationskosten +
dem entsprechenden Durchschnittsprofit, wäre grösser in der Hand
des industriellen Kapitalisten als in der Hand des kaufmännischen.
Die Verringerung des Durchschnittsprofits erscheint in der Form,
dass der volle Durchschnittsprofit — nach Abzug von B + K vom vor-
geschossnen industriellen Kapital — berechnet, der Abzug vom Durch-
schnittsprofit für B + K aber an den Kaufmann gezahlt wird, sodass
dieser Abzug als Profit eines besondren Kapitals, des Kaufmanns-
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/315>, abgerufen am 24.11.2024.
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