reklamiren hat von andren Cirkulationsagenten, theils als Kosten, die direkt aus seinem specifischen Geschäft hervorgehn.
Welcher Art immer diese Cirkulationskosten sein mögen; ob sie aus dem rein kaufmännischen Geschäft als solchem entspringen, also zu den specifischen Cirkulationskosten des Kaufmanns ge- hören; oder ob sie Posten vorstellen, die aus nachträglichen, inner- halb des Cirkulationsprocesses hinzukommenden Produktionspro- cessen, wie Spedition, Transport, Aufbewahrung etc. entspringen: sie unterstellen auf Seite des Kaufmanns, ausser dem im Waaren- kauf vorgeschossnen Geldkapital, stets ein zusätzliches Kapital, das in Ankauf und Zahlung dieser Cirkulationsmittel vorgeschossen war. Soweit dies Kostenelement aus cirkulirendem Kapital besteht, geht es ganz, soweit aus fixem Kapital, geht es nach Maßgabe seines Verschleisses als Zusatzelement in den Verkaufspreis der Waaren ein; aber als ein Element, das einen nominellen Werth bildet, selbst wenn es keinen wirklichen Werthzusatz der Waare bildet, wie die rein kaufmännischen Cirkulationskosten. Ob aber cirkulirend oder fix, dies ganze zusätzliche Kapital geht ein in die Bildung der allgemeinen Profitrate.
Die rein kaufmännischen Cirkulationskosten (also mit Ausschluss der Kosten für Spedition, Transport, Aufbewahrung etc.) lösen sich auf in die Kosten, die nöthig sind um den Werth der Waare zu realisiren, ihn, sei es aus Waare in Geld oder aus Geld in Waare zu verwandeln, ihren Austausch zu vermitteln. Es wird dabei gänzlich abgesehn von etwaigen Produktionsprocessen, die während des Cirkulationsakts fortdauern, und von denen das kaufmännische Geschäft ganz getrennt existiren kann; wie in der That z. B. die wirkliche Transportindustrie und die Spedition, vom Handel ganz verschiedne Industriezweige sein können und sind, auch die zu kaufenden und zu verkaufenden Waaren in Docks und andren öffent- lichen Räumen lagern mögen, und die hieraus entspringenden Kosten dem Kaufmann von dritten Personen berechnet werden, sofern er sie vorzuschiessen hat. Alles dies findet sich im eigentlichen Gross- handel, wo das kaufmännische Kapital am reinsten und am wenigsten verquickt mit andren Funktionen erscheint. Der Fuhrunternehmer, der Eisenbahndirigent, der Schiffsrheder, sind keine "Kaufleute". Die Kosten, die wir hier betrachten, sind die des Kaufens und die des Verkaufens. Es ist schon früher bemerkt worden, dass sie sich auflösen in Rechnen, Buchführen, Markten, Korrespondenz etc. Das konstante Kapital, das dazu erfordert ist, besteht in Komptoir, Papier, Porto etc. Die andren Kosten lösen sich auf in variables
reklamiren hat von andren Cirkulationsagenten, theils als Kosten, die direkt aus seinem specifischen Geschäft hervorgehn.
Welcher Art immer diese Cirkulationskosten sein mögen; ob sie aus dem rein kaufmännischen Geschäft als solchem entspringen, also zu den specifischen Cirkulationskosten des Kaufmanns ge- hören; oder ob sie Posten vorstellen, die aus nachträglichen, inner- halb des Cirkulationsprocesses hinzukommenden Produktionspro- cessen, wie Spedition, Transport, Aufbewahrung etc. entspringen: sie unterstellen auf Seite des Kaufmanns, ausser dem im Waaren- kauf vorgeschossnen Geldkapital, stets ein zusätzliches Kapital, das in Ankauf und Zahlung dieser Cirkulationsmittel vorgeschossen war. Soweit dies Kostenelement aus cirkulirendem Kapital besteht, geht es ganz, soweit aus fixem Kapital, geht es nach Maßgabe seines Verschleisses als Zusatzelement in den Verkaufspreis der Waaren ein; aber als ein Element, das einen nominellen Werth bildet, selbst wenn es keinen wirklichen Werthzusatz der Waare bildet, wie die rein kaufmännischen Cirkulationskosten. Ob aber cirkulirend oder fix, dies ganze zusätzliche Kapital geht ein in die Bildung der allgemeinen Profitrate.
Die rein kaufmännischen Cirkulationskosten (also mit Ausschluss der Kosten für Spedition, Transport, Aufbewahrung etc.) lösen sich auf in die Kosten, die nöthig sind um den Werth der Waare zu realisiren, ihn, sei es aus Waare in Geld oder aus Geld in Waare zu verwandeln, ihren Austausch zu vermitteln. Es wird dabei gänzlich abgesehn von etwaigen Produktionsprocessen, die während des Cirkulationsakts fortdauern, und von denen das kaufmännische Geschäft ganz getrennt existiren kann; wie in der That z. B. die wirkliche Transportindustrie und die Spedition, vom Handel ganz verschiedne Industriezweige sein können und sind, auch die zu kaufenden und zu verkaufenden Waaren in Docks und andren öffent- lichen Räumen lagern mögen, und die hieraus entspringenden Kosten dem Kaufmann von dritten Personen berechnet werden, sofern er sie vorzuschiessen hat. Alles dies findet sich im eigentlichen Gross- handel, wo das kaufmännische Kapital am reinsten und am wenigsten verquickt mit andren Funktionen erscheint. Der Fuhrunternehmer, der Eisenbahndirigent, der Schiffsrheder, sind keine „Kaufleute“. Die Kosten, die wir hier betrachten, sind die des Kaufens und die des Verkaufens. Es ist schon früher bemerkt worden, dass sie sich auflösen in Rechnen, Buchführen, Markten, Korrespondenz etc. Das konstante Kapital, das dazu erfordert ist, besteht in Komptoir, Papier, Porto etc. Die andren Kosten lösen sich auf in variables
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[272/0306]
reklamiren hat von andren Cirkulationsagenten, theils als Kosten,
die direkt aus seinem specifischen Geschäft hervorgehn.
Welcher Art immer diese Cirkulationskosten sein mögen; ob sie
aus dem rein kaufmännischen Geschäft als solchem entspringen,
also zu den specifischen Cirkulationskosten des Kaufmanns ge-
hören; oder ob sie Posten vorstellen, die aus nachträglichen, inner-
halb des Cirkulationsprocesses hinzukommenden Produktionspro-
cessen, wie Spedition, Transport, Aufbewahrung etc. entspringen:
sie unterstellen auf Seite des Kaufmanns, ausser dem im Waaren-
kauf vorgeschossnen Geldkapital, stets ein zusätzliches Kapital, das
in Ankauf und Zahlung dieser Cirkulationsmittel vorgeschossen
war. Soweit dies Kostenelement aus cirkulirendem Kapital besteht,
geht es ganz, soweit aus fixem Kapital, geht es nach Maßgabe
seines Verschleisses als Zusatzelement in den Verkaufspreis der
Waaren ein; aber als ein Element, das einen nominellen Werth
bildet, selbst wenn es keinen wirklichen Werthzusatz der Waare
bildet, wie die rein kaufmännischen Cirkulationskosten. Ob aber
cirkulirend oder fix, dies ganze zusätzliche Kapital geht ein in die
Bildung der allgemeinen Profitrate.
Die rein kaufmännischen Cirkulationskosten (also mit Ausschluss
der Kosten für Spedition, Transport, Aufbewahrung etc.) lösen sich
auf in die Kosten, die nöthig sind um den Werth der Waare zu
realisiren, ihn, sei es aus Waare in Geld oder aus Geld in Waare
zu verwandeln, ihren Austausch zu vermitteln. Es wird dabei
gänzlich abgesehn von etwaigen Produktionsprocessen, die während
des Cirkulationsakts fortdauern, und von denen das kaufmännische
Geschäft ganz getrennt existiren kann; wie in der That z. B. die
wirkliche Transportindustrie und die Spedition, vom Handel ganz
verschiedne Industriezweige sein können und sind, auch die zu
kaufenden und zu verkaufenden Waaren in Docks und andren öffent-
lichen Räumen lagern mögen, und die hieraus entspringenden Kosten
dem Kaufmann von dritten Personen berechnet werden, sofern er
sie vorzuschiessen hat. Alles dies findet sich im eigentlichen Gross-
handel, wo das kaufmännische Kapital am reinsten und am wenigsten
verquickt mit andren Funktionen erscheint. Der Fuhrunternehmer,
der Eisenbahndirigent, der Schiffsrheder, sind keine „Kaufleute“.
Die Kosten, die wir hier betrachten, sind die des Kaufens und die
des Verkaufens. Es ist schon früher bemerkt worden, dass sie sich
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/306>, abgerufen am 23.11.2024.
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