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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894.

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dann = 2 2/5 d. und dies ist auf die 2 sh. ein Profit von 10 %.
In der That verkaufe ich dem Käufer dann die Elle zu einem
Preis, der wirklich der Preis für 1 Elle ist. Oder was auf
dasselbe hinauskommt: Es ist ganz, als verkaufte ich dem Ver-
käufer nur Ellen für 2 sh. und behielte Elle für mich.
In der That kann ich mit 2 2/5 d. Elle zurückkaufen, den Preis
der Elle zu 2 sh. 2 2/5 d. gerechnet. Es wäre dies also nur ein
Umweg, um an dem Mehrwerth und Mehrprodukt Theil zu nehmen
durch nominelle Preiserhöhung der Waaren.

Dies ist die Realisirung des merkantilen Profits durch Preisauf-
schlag der Waaren, wie sie sich zunächst in der Erscheinung dar-
bietet. Und in der That ist die ganze Vorstellung vom Entspringen
des Profits aus einer nominellen Preiserhöhung der Waaren, oder
aus dem Verkauf derselben über ihren Werth, aus der Anschauung
des merkantilen Kapitals entsprungen.

Näher betrachtet zeigt sich jedoch bald, dass dies blosser Schein
ist. Und dass, die kapitalistische Produktionsweise als die herr-
schende vorausgesetzt, der kommerzielle Profit sich nicht in dieser
Weise realisirt. (Es handelt sich hier immer nur um den Durch-
schnitt, nicht um einzelne Fälle.) Warum unterstellen wir, dass
der Waarenhändler einen Profit von sage 10 % auf seine Waaren
nur realisiren kann, indem er sie um 10 % über ihren Produktions-
preisen verkauft? Weil wir angenommen haben, dass der Produ-
cent dieser Waaren, der industrielle Kapitalist (der als Personi-
fikation des industriellen Kapitals der Aussenwelt gegenüber immer
als "der Producent" figurirt) sie dem Kaufmann zu ihrem Produk-
tionspreis verkauft hat. Wenn die vom Waarenhändler gezahlten
Kaufpreise der Waaren gleich ihren Produktionspreisen, in letzter
Instanz gleich ihren Werthen, sodass also der Produktionspreis, in
letzter Instanz der Werth, der Waaren den Kostpreis für den
Kaufmann darstellt, so muss in der That der Ueberschuss seines
Verkaufspreises über seinen Kaufpreis -- und nur diese Differenz
bildet die Quelle seines Profits -- ein Ueberschuss ihres merkan-
tilen Preises über ihren Produktionspreis sein, und in letzter Instanz
der Kaufmann alle Waaren über ihren Werthen verkaufen. Aber
warum wurde angenommen, dass der industrielle Kapitalist dem
Kaufmann die Waaren zu ihren Produktionspreisen verkauft? Oder
vielmehr, was war in dieser Annahme vorausgesetzt? Dass das
merkantile Kapital (hier haben wir es mit demselben nur noch als
Waarenhandlungskapital zu thun) nicht in die Bildung der allge-
meinen Profitrate eingeht. Wir gingen nothwendig von dieser Vor-

dann = 2⅖ d. und dies ist auf die 2 sh. ein Profit von 10 %.
In der That verkaufe ich dem Käufer dann die Elle zu einem
Preis, der wirklich der Preis für 1 Elle ist. Oder was auf
dasselbe hinauskommt: Es ist ganz, als verkaufte ich dem Ver-
käufer nur Ellen für 2 sh. und behielte Elle für mich.
In der That kann ich mit 2⅖ d. Elle zurückkaufen, den Preis
der Elle zu 2 sh. 2⅖ d. gerechnet. Es wäre dies also nur ein
Umweg, um an dem Mehrwerth und Mehrprodukt Theil zu nehmen
durch nominelle Preiserhöhung der Waaren.

Dies ist die Realisirung des merkantilen Profits durch Preisauf-
schlag der Waaren, wie sie sich zunächst in der Erscheinung dar-
bietet. Und in der That ist die ganze Vorstellung vom Entspringen
des Profits aus einer nominellen Preiserhöhung der Waaren, oder
aus dem Verkauf derselben über ihren Werth, aus der Anschauung
des merkantilen Kapitals entsprungen.

Näher betrachtet zeigt sich jedoch bald, dass dies blosser Schein
ist. Und dass, die kapitalistische Produktionsweise als die herr-
schende vorausgesetzt, der kommerzielle Profit sich nicht in dieser
Weise realisirt. (Es handelt sich hier immer nur um den Durch-
schnitt, nicht um einzelne Fälle.) Warum unterstellen wir, dass
der Waarenhändler einen Profit von sage 10 % auf seine Waaren
nur realisiren kann, indem er sie um 10 % über ihren Produktions-
preisen verkauft? Weil wir angenommen haben, dass der Produ-
cent dieser Waaren, der industrielle Kapitalist (der als Personi-
fikation des industriellen Kapitals der Aussenwelt gegenüber immer
als „der Producent“ figurirt) sie dem Kaufmann zu ihrem Produk-
tionspreis verkauft hat. Wenn die vom Waarenhändler gezahlten
Kaufpreise der Waaren gleich ihren Produktionspreisen, in letzter
Instanz gleich ihren Werthen, sodass also der Produktionspreis, in
letzter Instanz der Werth, der Waaren den Kostpreis für den
Kaufmann darstellt, so muss in der That der Ueberschuss seines
Verkaufspreises über seinen Kaufpreis — und nur diese Differenz
bildet die Quelle seines Profits — ein Ueberschuss ihres merkan-
tilen Preises über ihren Produktionspreis sein, und in letzter Instanz
der Kaufmann alle Waaren über ihren Werthen verkaufen. Aber
warum wurde angenommen, dass der industrielle Kapitalist dem
Kaufmann die Waaren zu ihren Produktionspreisen verkauft? Oder
vielmehr, was war in dieser Annahme vorausgesetzt? Dass das
merkantile Kapital (hier haben wir es mit demselben nur noch als
Waarenhandlungskapital zu thun) nicht in die Bildung der allge-
meinen Profitrate eingeht. Wir gingen nothwendig von dieser Vor-

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[267/0301] dann = 2⅖ d. und dies ist auf die 2 sh. ein Profit von 10 %. In der That verkaufe ich dem Käufer dann die Elle zu einem Preis, der wirklich der Preis für 1[FORMEL] Elle ist. Oder was auf dasselbe hinauskommt: Es ist ganz, als verkaufte ich dem Ver- käufer nur [FORMEL] Ellen für 2 sh. und behielte [FORMEL] Elle für mich. In der That kann ich mit 2⅖ d. [FORMEL] Elle zurückkaufen, den Preis der Elle zu 2 sh. 2⅖ d. gerechnet. Es wäre dies also nur ein Umweg, um an dem Mehrwerth und Mehrprodukt Theil zu nehmen durch nominelle Preiserhöhung der Waaren. Dies ist die Realisirung des merkantilen Profits durch Preisauf- schlag der Waaren, wie sie sich zunächst in der Erscheinung dar- bietet. Und in der That ist die ganze Vorstellung vom Entspringen des Profits aus einer nominellen Preiserhöhung der Waaren, oder aus dem Verkauf derselben über ihren Werth, aus der Anschauung des merkantilen Kapitals entsprungen. Näher betrachtet zeigt sich jedoch bald, dass dies blosser Schein ist. Und dass, die kapitalistische Produktionsweise als die herr- schende vorausgesetzt, der kommerzielle Profit sich nicht in dieser Weise realisirt. (Es handelt sich hier immer nur um den Durch- schnitt, nicht um einzelne Fälle.) Warum unterstellen wir, dass der Waarenhändler einen Profit von sage 10 % auf seine Waaren nur realisiren kann, indem er sie um 10 % über ihren Produktions- preisen verkauft? Weil wir angenommen haben, dass der Produ- cent dieser Waaren, der industrielle Kapitalist (der als Personi- fikation des industriellen Kapitals der Aussenwelt gegenüber immer als „der Producent“ figurirt) sie dem Kaufmann zu ihrem Produk- tionspreis verkauft hat. Wenn die vom Waarenhändler gezahlten Kaufpreise der Waaren gleich ihren Produktionspreisen, in letzter Instanz gleich ihren Werthen, sodass also der Produktionspreis, in letzter Instanz der Werth, der Waaren den Kostpreis für den Kaufmann darstellt, so muss in der That der Ueberschuss seines Verkaufspreises über seinen Kaufpreis — und nur diese Differenz bildet die Quelle seines Profits — ein Ueberschuss ihres merkan- tilen Preises über ihren Produktionspreis sein, und in letzter Instanz der Kaufmann alle Waaren über ihren Werthen verkaufen. Aber warum wurde angenommen, dass der industrielle Kapitalist dem Kaufmann die Waaren zu ihren Produktionspreisen verkauft? Oder vielmehr, was war in dieser Annahme vorausgesetzt? Dass das merkantile Kapital (hier haben wir es mit demselben nur noch als Waarenhandlungskapital zu thun) nicht in die Bildung der allge- meinen Profitrate eingeht. Wir gingen nothwendig von dieser Vor-

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/301>, abgerufen am 09.11.2024.