Grössenverhältniss der Theile p1, z und r, worin m = p zerfällt, innerhalb der durch die Gesammtsumme m gegebnen Grenzen be- liebig wechseln, ohne dass dadurch die Grösse von m oder afficirt wird.
Die wechselseitige Variation von p1, z und r ist bloss verschiedne Vertheilung von m unter verschiedne Rubriken. Es kann daher auch , oder , die Rente des individuellen industriellen Profits, die Zinsrate und das Verhältniss der Rate zum Gesammtkapital je eins gegen das andre steigen, obgleich , die allgemeine Profit- rate, fällt; Bedingung bleibt nur, dass die Summe aller drei = . Fällt die Profitrate von 50 % auf 25 %, wenn z. B. die Kapital- zusammensetzung, bei einer Mehrwerthsrate = 100 %, sich von 50c + 50v auf 75c + 25v verändert, so wird im ersten Fall ein Kapital von 1000 einen Profit von 500, und im zweiten ein Ka- pital von 4000 einen Profit von 1000 geben. m oder p hat sich verdoppelt, aber p' ist um die Hälfte gefallen. Und wenn von den 50 % früher 20 Profit, 10 Zins, 20 Rente, so betrug = 20 %, = 10 %, = 20 %. Blieben bei Verwandlung in 25 % die Verhältnisse dieselben, so = 10 %, = 5 % und und = 10 %. Fiele dagegen nun auf 8 % und auf 4 % so stiege auf 12 %. Die proportionelle Grösse von r wäre ge- stiegen gegen p1 und z, aber dennoch wäre p' gleich geblieben. Unter beiden Voraussetzungen wäre die Summe von p1, z und r gestiegen, da sie vermittelst eines viermal grösseren Kapitals producirt wird. Uebrigens ist Ricardo's Voraussetzung, dass ursprünglich der industrielle Profit (plus Zins) den ganzen Mehrwerth einsteckt, historisch und begrifflich falsch. Es ist vielmehr nur der Fortschritt der kapitalistischen Produk- tion, der 1) den industriellen und kommerziellen Kapitalisten den ganzen Profit erster Hand zur spätern Vertheilung gibt, und 2) die Rente auf den Ueberschuss über den Profit reducirt. Auf dieser kapita- listischen Basis wächst dann wieder die Rente, die ein Theil des Profits (d. h. des Mehrwerths als Produkt des Gesammtkapitals betrachtet) ist, aber nicht der specifische Theil des Produkts, den der Kapitalist einsteckt.
Die Schöpfung von Mehrwerth findet, die nöthigen Produktions-
Grössenverhältniss der Theile p1, z und r, worin m = p zerfällt, innerhalb der durch die Gesammtsumme m gegebnen Grenzen be- liebig wechseln, ohne dass dadurch die Grösse von m oder afficirt wird.
Die wechselseitige Variation von p1, z und r ist bloss verschiedne Vertheilung von m unter verschiedne Rubriken. Es kann daher auch , oder , die Rente des individuellen industriellen Profits, die Zinsrate und das Verhältniss der Rate zum Gesammtkapital je eins gegen das andre steigen, obgleich , die allgemeine Profit- rate, fällt; Bedingung bleibt nur, dass die Summe aller drei = . Fällt die Profitrate von 50 % auf 25 %, wenn z. B. die Kapital- zusammensetzung, bei einer Mehrwerthsrate = 100 %, sich von 50c + 50v auf 75c + 25v verändert, so wird im ersten Fall ein Kapital von 1000 einen Profit von 500, und im zweiten ein Ka- pital von 4000 einen Profit von 1000 geben. m oder p hat sich verdoppelt, aber p' ist um die Hälfte gefallen. Und wenn von den 50 % früher 20 Profit, 10 Zins, 20 Rente, so betrug = 20 %, = 10 %, = 20 %. Blieben bei Verwandlung in 25 % die Verhältnisse dieselben, so = 10 %, = 5 % und und = 10 %. Fiele dagegen nun auf 8 % und auf 4 % so stiege auf 12 %. Die proportionelle Grösse von r wäre ge- stiegen gegen p1 und z, aber dennoch wäre p' gleich geblieben. Unter beiden Voraussetzungen wäre die Summe von p1, z und r gestiegen, da sie vermittelst eines viermal grösseren Kapitals producirt wird. Uebrigens ist Ricardo’s Voraussetzung, dass ursprünglich der industrielle Profit (plus Zins) den ganzen Mehrwerth einsteckt, historisch und begrifflich falsch. Es ist vielmehr nur der Fortschritt der kapitalistischen Produk- tion, der 1) den industriellen und kommerziellen Kapitalisten den ganzen Profit erster Hand zur spätern Vertheilung gibt, und 2) die Rente auf den Ueberschuss über den Profit reducirt. Auf dieser kapita- listischen Basis wächst dann wieder die Rente, die ein Theil des Profits (d. h. des Mehrwerths als Produkt des Gesammtkapitals betrachtet) ist, aber nicht der specifische Theil des Produkts, den der Kapitalist einsteckt.
Die Schöpfung von Mehrwerth findet, die nöthigen Produktions-
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[224/0258]
Grössenverhältniss der Theile p1, z und r, worin m = p zerfällt,
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afficirt wird.
Die wechselseitige Variation von p1, z und r ist bloss verschiedne
Vertheilung von m unter verschiedne Rubriken. Es kann daher
auch [FORMEL], [FORMEL] oder [FORMEL], die Rente des individuellen industriellen Profits,
die Zinsrate und das Verhältniss der Rate zum Gesammtkapital
je eins gegen das andre steigen, obgleich [FORMEL], die allgemeine Profit-
rate, fällt; Bedingung bleibt nur, dass die Summe aller drei = [FORMEL].
Fällt die Profitrate von 50 % auf 25 %, wenn z. B. die Kapital-
zusammensetzung, bei einer Mehrwerthsrate = 100 %, sich von
50c + 50v auf 75c + 25v verändert, so wird im ersten Fall ein
Kapital von 1000 einen Profit von 500, und im zweiten ein Ka-
pital von 4000 einen Profit von 1000 geben. m oder p hat sich
verdoppelt, aber p' ist um die Hälfte gefallen. Und wenn von
den 50 % früher 20 Profit, 10 Zins, 20 Rente, so betrug
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25 % die Verhältnisse dieselben, so [FORMEL] = 10 %, [FORMEL] = 5 % und
und [FORMEL] = 10 %. Fiele dagegen [FORMEL] nun auf 8 % und [FORMEL] auf 4 %
so stiege [FORMEL] auf 12 %. Die proportionelle Grösse von r wäre ge-
stiegen gegen p1 und z, aber dennoch wäre p' gleich geblieben. Unter
beiden Voraussetzungen wäre die Summe von p1, z und r gestiegen, da sie
vermittelst eines viermal grösseren Kapitals producirt wird. Uebrigens
ist Ricardo’s Voraussetzung, dass ursprünglich der industrielle Profit
(plus Zins) den ganzen Mehrwerth einsteckt, historisch und begrifflich
falsch. Es ist vielmehr nur der Fortschritt der kapitalistischen Produk-
tion, der 1) den industriellen und kommerziellen Kapitalisten den ganzen
Profit erster Hand zur spätern Vertheilung gibt, und 2) die Rente
auf den Ueberschuss über den Profit reducirt. Auf dieser kapita-
listischen Basis wächst dann wieder die Rente, die ein Theil des
Profits (d. h. des Mehrwerths als Produkt des Gesammtkapitals
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/258>, abgerufen am 22.11.2024.
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