höhung, auf Seite der Profitrate. Würde nämlich in Folge einer Erhöhung oder Erniedrigung des Arbeitslohns der Preis der Waaren hier verändert, so käme die Profitrate in diesen Sphären mittlerer Zusammensetzung über oder unter ihr Niveau in den andern Sphären zu stehn. Nur soweit der Preis unverändert bleibt, bewahrt die Sphäre mittlerer Zusammensetzung ihr Profitniveau mit den andern Sphären. Es findet also bei ihr praktisch dasselbe statt, als ob die Produkte dieser Sphäre zu ihrem wirklichen Werth verkauft würden. Werden Waaren nämlich zu ihren wirklichen Werthen verkauft, so ist es klar, dass bei sonst gleichen Um- ständen Steigen oder Sinken des Arbeitslohns entsprechendes Sinken oder Steigen des Profits, aber keinen Werthwechsel der Waaren hervorruft, und dass unter allen Umständen Steigen oder Sinken des Arbeitslohnes nie den Werth der Waaren, sondern stets nur die Grösse des Mehrwerths afficiren kann.
III. Kompensationsgründe des Kapitalisten.
Es ist gesagt worden, dass die Konkurrenz die Profitraten der verschiednen Produktionssphären zur Durchschnittsprofitrate aus- gleicht und ebendadurch die Werthe der Produkte dieser ver- schiednen Sphären in Produktionspreise verwandelt. Und zwar ge- schieht dies durch fortwährende Uebertragung von Kapital aus einer Sphäre in die andre, wo augenblicklich der Profit über dem Durchschnitt steht; wobei jedoch in Betracht kommen die mit dem Wechsel der magern und fetten Jahre, wie sie in einem gegebnen Industriezweig innerhalb einer gegebnen Epoche einander folgen, verbundnen Profitschwankungen. Diese ununterbrochne Aus- und Einwanderung des Kapitals, die zwischen verschiednen Sphären der Produktion stattfindet, erzeugt steigende und fallende Bewegungen der Profitrate, die sich gegenseitig mehr oder weniger ausgleichen und dadurch die Tendenz haben, die Profitrate überall auf dasselbe gemeinsame und allgemeine Niveau zu reduciren.
Diese Bewegung der Kapitale wird in erster Linie stets verur- sacht durch den Stand der Marktpreise, die die Profite hier über das allgemeine Niveau des Durchschnitts erhöhen, dort sie darunter hinabdrücken. Wir sehn einstweilen noch ab vom Kaufmanns- kapital, womit wir hier noch nichts zu thun haben, und das, wie die plötzlich emporschiessenden Paroxysmen der Spekulation in gewissen Lieblingsartikeln zeigen, mit ausserordentlicher Schnellig- keit Kapitalmassen aus einer Geschäftsbranche ziehn und sie ebenso
höhung, auf Seite der Profitrate. Würde nämlich in Folge einer Erhöhung oder Erniedrigung des Arbeitslohns der Preis der Waaren hier verändert, so käme die Profitrate in diesen Sphären mittlerer Zusammensetzung über oder unter ihr Niveau in den andern Sphären zu stehn. Nur soweit der Preis unverändert bleibt, bewahrt die Sphäre mittlerer Zusammensetzung ihr Profitniveau mit den andern Sphären. Es findet also bei ihr praktisch dasselbe statt, als ob die Produkte dieser Sphäre zu ihrem wirklichen Werth verkauft würden. Werden Waaren nämlich zu ihren wirklichen Werthen verkauft, so ist es klar, dass bei sonst gleichen Um- ständen Steigen oder Sinken des Arbeitslohns entsprechendes Sinken oder Steigen des Profits, aber keinen Werthwechsel der Waaren hervorruft, und dass unter allen Umständen Steigen oder Sinken des Arbeitslohnes nie den Werth der Waaren, sondern stets nur die Grösse des Mehrwerths afficiren kann.
III. Kompensationsgründe des Kapitalisten.
Es ist gesagt worden, dass die Konkurrenz die Profitraten der verschiednen Produktionssphären zur Durchschnittsprofitrate aus- gleicht und ebendadurch die Werthe der Produkte dieser ver- schiednen Sphären in Produktionspreise verwandelt. Und zwar ge- schieht dies durch fortwährende Uebertragung von Kapital aus einer Sphäre in die andre, wo augenblicklich der Profit über dem Durchschnitt steht; wobei jedoch in Betracht kommen die mit dem Wechsel der magern und fetten Jahre, wie sie in einem gegebnen Industriezweig innerhalb einer gegebnen Epoche einander folgen, verbundnen Profitschwankungen. Diese ununterbrochne Aus- und Einwanderung des Kapitals, die zwischen verschiednen Sphären der Produktion stattfindet, erzeugt steigende und fallende Bewegungen der Profitrate, die sich gegenseitig mehr oder weniger ausgleichen und dadurch die Tendenz haben, die Profitrate überall auf dasselbe gemeinsame und allgemeine Niveau zu reduciren.
Diese Bewegung der Kapitale wird in erster Linie stets verur- sacht durch den Stand der Marktpreise, die die Profite hier über das allgemeine Niveau des Durchschnitts erhöhen, dort sie darunter hinabdrücken. Wir sehn einstweilen noch ab vom Kaufmanns- kapital, womit wir hier noch nichts zu thun haben, und das, wie die plötzlich emporschiessenden Paroxysmen der Spekulation in gewissen Lieblingsartikeln zeigen, mit ausserordentlicher Schnellig- keit Kapitalmassen aus einer Geschäftsbranche ziehn und sie ebenso
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[187/0221]
höhung, auf Seite der Profitrate. Würde nämlich in Folge einer
Erhöhung oder Erniedrigung des Arbeitslohns der Preis der
Waaren hier verändert, so käme die Profitrate in diesen Sphären
mittlerer Zusammensetzung über oder unter ihr Niveau in den
andern Sphären zu stehn. Nur soweit der Preis unverändert bleibt,
bewahrt die Sphäre mittlerer Zusammensetzung ihr Profitniveau
mit den andern Sphären. Es findet also bei ihr praktisch dasselbe
statt, als ob die Produkte dieser Sphäre zu ihrem wirklichen Werth
verkauft würden. Werden Waaren nämlich zu ihren wirklichen
Werthen verkauft, so ist es klar, dass bei sonst gleichen Um-
ständen Steigen oder Sinken des Arbeitslohns entsprechendes Sinken
oder Steigen des Profits, aber keinen Werthwechsel der Waaren
hervorruft, und dass unter allen Umständen Steigen oder Sinken
des Arbeitslohnes nie den Werth der Waaren, sondern stets nur
die Grösse des Mehrwerths afficiren kann.
III. Kompensationsgründe des Kapitalisten.
Es ist gesagt worden, dass die Konkurrenz die Profitraten der
verschiednen Produktionssphären zur Durchschnittsprofitrate aus-
gleicht und ebendadurch die Werthe der Produkte dieser ver-
schiednen Sphären in Produktionspreise verwandelt. Und zwar ge-
schieht dies durch fortwährende Uebertragung von Kapital aus
einer Sphäre in die andre, wo augenblicklich der Profit über dem
Durchschnitt steht; wobei jedoch in Betracht kommen die mit dem
Wechsel der magern und fetten Jahre, wie sie in einem gegebnen
Industriezweig innerhalb einer gegebnen Epoche einander folgen,
verbundnen Profitschwankungen. Diese ununterbrochne Aus- und
Einwanderung des Kapitals, die zwischen verschiednen Sphären der
Produktion stattfindet, erzeugt steigende und fallende Bewegungen
der Profitrate, die sich gegenseitig mehr oder weniger ausgleichen
und dadurch die Tendenz haben, die Profitrate überall auf dasselbe
gemeinsame und allgemeine Niveau zu reduciren.
Diese Bewegung der Kapitale wird in erster Linie stets verur-
sacht durch den Stand der Marktpreise, die die Profite hier über
das allgemeine Niveau des Durchschnitts erhöhen, dort sie darunter
hinabdrücken. Wir sehn einstweilen noch ab vom Kaufmanns-
kapital, womit wir hier noch nichts zu thun haben, und das, wie
die plötzlich emporschiessenden Paroxysmen der Spekulation in
gewissen Lieblingsartikeln zeigen, mit ausserordentlicher Schnellig-
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/221>, abgerufen am 24.11.2024.
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