Verhältniss der angewandten Arbeitskraft zur Masse der ange- wandten Produktionsmittel; zweitens vom Preis dieser Produktions- mittel. Sie muss, wie wir gesehn, nach ihrem Procentverhältniss betrachtet werden. Die organische Zusammensetzung eines Kapitals, das aus 4/5 konstantem und 1/5 variablem Kapital besteht, drücken wir aus durch die Formel 80c + 20v. Ferner wird bei der Ver- gleichung eine unveränderliche Rate des Mehrwerths angenommen, und zwar eine irgend beliebige Rate, z. B. 100 %. Das Kapital von 80c + 20v wirft also einen Mehrwerth von 20m ab, was auf das Gesammtkapital eine Profitrate von 20 % bildet. Wie gross nun der wirkliche Werth seines Produkts, hängt davon ab, wie gross der fixe Theil des konstanten Kapitals, und wieviel davon als Verschleiss in das Produkt eingeht, wieviel nicht. Da dieser Um- stand aber völlig gleichgültig für die Profitrate und also für die vorliegende Untersuchung, wird der Vereinfachung halber ange- nommen, dass das konstante Kapital überall gleichmäßig ganz in das jährliche Produkt dieser Kapitale eingeht. Es wird ferner angenommen, dass die Kapitale in den verschiednen Produktions- sphären, im Verhältniss zur Grösse ihres variablen Theils, jährlich gleich viel Mehrwerth realisiren; es wird also vorläufig abgesehn von dem Unterschied, den die Verschiedenheit der Umschlagszeiten in dieser Beziehung hervorbringen kann. Dieser Punkt wird später behandelt.
Nehmen wir fünf verschiedne Produktionssphären mit jedesmal verschiedner organischer Zusammensetzung der in ihnen angelegten Kapitale, etwa wie folgt:
[Tabelle]
Wir haben hier für verschiedne Produktionssphären bei gleich- mäßiger Exploitation der Arbeit sehr verschiedne Profitraten, ent- sprechend der verschiednen organischen Zusammensetzung der Kapitale.
Die Gesammtsumme der in den fünf Sphären angelegten Kapitale ist = 500; die Gesammtsumme des von ihnen producirten Mehr-
Verhältniss der angewandten Arbeitskraft zur Masse der ange- wandten Produktionsmittel; zweitens vom Preis dieser Produktions- mittel. Sie muss, wie wir gesehn, nach ihrem Procentverhältniss betrachtet werden. Die organische Zusammensetzung eines Kapitals, das aus ⅘ konstantem und ⅕ variablem Kapital besteht, drücken wir aus durch die Formel 80c + 20v. Ferner wird bei der Ver- gleichung eine unveränderliche Rate des Mehrwerths angenommen, und zwar eine irgend beliebige Rate, z. B. 100 %. Das Kapital von 80c + 20v wirft also einen Mehrwerth von 20m ab, was auf das Gesammtkapital eine Profitrate von 20 % bildet. Wie gross nun der wirkliche Werth seines Produkts, hängt davon ab, wie gross der fixe Theil des konstanten Kapitals, und wieviel davon als Verschleiss in das Produkt eingeht, wieviel nicht. Da dieser Um- stand aber völlig gleichgültig für die Profitrate und also für die vorliegende Untersuchung, wird der Vereinfachung halber ange- nommen, dass das konstante Kapital überall gleichmäßig ganz in das jährliche Produkt dieser Kapitale eingeht. Es wird ferner angenommen, dass die Kapitale in den verschiednen Produktions- sphären, im Verhältniss zur Grösse ihres variablen Theils, jährlich gleich viel Mehrwerth realisiren; es wird also vorläufig abgesehn von dem Unterschied, den die Verschiedenheit der Umschlagszeiten in dieser Beziehung hervorbringen kann. Dieser Punkt wird später behandelt.
Nehmen wir fünf verschiedne Produktionssphären mit jedesmal verschiedner organischer Zusammensetzung der in ihnen angelegten Kapitale, etwa wie folgt:
[Tabelle]
Wir haben hier für verschiedne Produktionssphären bei gleich- mäßiger Exploitation der Arbeit sehr verschiedne Profitraten, ent- sprechend der verschiednen organischen Zusammensetzung der Kapitale.
Die Gesammtsumme der in den fünf Sphären angelegten Kapitale ist = 500; die Gesammtsumme des von ihnen producirten Mehr-
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Verhältniss der angewandten Arbeitskraft zur Masse der ange-
wandten Produktionsmittel; zweitens vom Preis dieser Produktions-
mittel. Sie muss, wie wir gesehn, nach ihrem Procentverhältniss
betrachtet werden. Die organische Zusammensetzung eines Kapitals,
das aus ⅘ konstantem und ⅕ variablem Kapital besteht, drücken
wir aus durch die Formel 80c + 20v. Ferner wird bei der Ver-
gleichung eine unveränderliche Rate des Mehrwerths angenommen,
und zwar eine irgend beliebige Rate, z. B. 100 %. Das Kapital
von 80c + 20v wirft also einen Mehrwerth von 20m ab, was auf
das Gesammtkapital eine Profitrate von 20 % bildet. Wie gross
nun der wirkliche Werth seines Produkts, hängt davon ab, wie
gross der fixe Theil des konstanten Kapitals, und wieviel davon als
Verschleiss in das Produkt eingeht, wieviel nicht. Da dieser Um-
stand aber völlig gleichgültig für die Profitrate und also für die
vorliegende Untersuchung, wird der Vereinfachung halber ange-
nommen, dass das konstante Kapital überall gleichmäßig ganz in
das jährliche Produkt dieser Kapitale eingeht. Es wird ferner
angenommen, dass die Kapitale in den verschiednen Produktions-
sphären, im Verhältniss zur Grösse ihres variablen Theils, jährlich
gleich viel Mehrwerth realisiren; es wird also vorläufig abgesehn
von dem Unterschied, den die Verschiedenheit der Umschlagszeiten
in dieser Beziehung hervorbringen kann. Dieser Punkt wird später
behandelt.
Nehmen wir fünf verschiedne Produktionssphären mit jedesmal
verschiedner organischer Zusammensetzung der in ihnen angelegten
Kapitale, etwa wie folgt:
Wir haben hier für verschiedne Produktionssphären bei gleich-
mäßiger Exploitation der Arbeit sehr verschiedne Profitraten, ent-
sprechend der verschiednen organischen Zusammensetzung der
Kapitale.
Die Gesammtsumme der in den fünf Sphären angelegten Kapitale
ist = 500; die Gesammtsumme des von ihnen producirten Mehr-
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/167>, abgerufen am 30.01.2025.
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