als konzentrirte, organisirte Masse auftritt, die ganz anders als die reelle Produktion, unter die Kontrolle der das gesellschaftliche Kapital vertretenden Bankiers gestellt ist. Sodass sowohl, was die Form der Nachfrage angeht, dem verleihbaren Kapital die Wucht einer Klasse gegenübertritt; wie, was das Angebot angeht, es selbst als Leihkapital en masse auftritt.
Dies sind einige der Gründe, warum die allgemeine Profitrate als ein verschwimmendes Nebelbild erscheint neben dem bestimmten Zinsfuss, der zwar seiner Grösse nach schwankt, aber dadurch, dass er gleichmäßig für alle Borger schwankt, ihnen stets als fixer, gegebner gegenübertritt. Ganz wie die Werthwechsel des Geldes es nicht hindern, allen Waaren gegenüber gleichen Werth zu haben. Ganz wie die Marktpreise der Waaren täglich schwanken, was sie nicht hindert, täglich in den Berichten notirt zu werden. Ganz so der Zinsfuss, der ebenso regelmäßig als "Preis des Geldes" notirt wird. Es ist weil hier das Kapital selbst in Geldform als Waare angeboten wird; die Fixation seines Preises daher Fixirung seines Marktpreises, wie bei allen andern Waaren ist; der Zinsfuss sich daher stets als allgemeiner Zinsfuss, als soviel für soviel Geld, als quantitativ bestimmt darstellt. Die Profitrate dagegen kann selbst innerhalb derselben Sphäre, bei gleichen Marktpreisen der Waare, verschieden sein, je nach den verschiednen Bedingungen, worin die einzelnen Kapitale dieselbe Waare produciren; denn die Profitrate für das Einzelkapital wird bestimmt nicht durch den Marktpreis der Waare, sondern durch die Differenz zwischen Marktpreis und Kostpreis. Und diese verschiednen Profitraten, erst innerhalb der- selben Sphäre und dann zwischen den verschiednen Sphären selbst können sich nur durch beständige Schwankungen ausgleichen.
(Notiz für spätere Ausarbeitung.) Eine besondre Form des Kredits: Man weiss, dass wenn das Geld als Zahlungsmittel, statt als Kauf- mittel fungirt, die Waare veräussert, aber ihr Werth erst später realisirt wird. Findet die Zahlung erst statt, nachdem die Waare wieder verkauft ist, so erscheint dieser Verkauf nicht als Folge des Kaufs, sondern es ist durch den Verkauf, dass der Kauf realisirt wird. Oder der Verkauf wird ein Mittel des Kaufens. -- Zweitens: Schuldtitel, Wechsel etc., werden Zahlungsmittel für den Gläubiger. -- Drittens: die Kompensation der Schuldtitel ersetzt das Geld.
als konzentrirte, organisirte Masse auftritt, die ganz anders als die reelle Produktion, unter die Kontrolle der das gesellschaftliche Kapital vertretenden Bankiers gestellt ist. Sodass sowohl, was die Form der Nachfrage angeht, dem verleihbaren Kapital die Wucht einer Klasse gegenübertritt; wie, was das Angebot angeht, es selbst als Leihkapital en masse auftritt.
Dies sind einige der Gründe, warum die allgemeine Profitrate als ein verschwimmendes Nebelbild erscheint neben dem bestimmten Zinsfuss, der zwar seiner Grösse nach schwankt, aber dadurch, dass er gleichmäßig für alle Borger schwankt, ihnen stets als fixer, gegebner gegenübertritt. Ganz wie die Werthwechsel des Geldes es nicht hindern, allen Waaren gegenüber gleichen Werth zu haben. Ganz wie die Marktpreise der Waaren täglich schwanken, was sie nicht hindert, täglich in den Berichten notirt zu werden. Ganz so der Zinsfuss, der ebenso regelmäßig als „Preis des Geldes“ notirt wird. Es ist weil hier das Kapital selbst in Geldform als Waare angeboten wird; die Fixation seines Preises daher Fixirung seines Marktpreises, wie bei allen andern Waaren ist; der Zinsfuss sich daher stets als allgemeiner Zinsfuss, als soviel für soviel Geld, als quantitativ bestimmt darstellt. Die Profitrate dagegen kann selbst innerhalb derselben Sphäre, bei gleichen Marktpreisen der Waare, verschieden sein, je nach den verschiednen Bedingungen, worin die einzelnen Kapitale dieselbe Waare produciren; denn die Profitrate für das Einzelkapital wird bestimmt nicht durch den Marktpreis der Waare, sondern durch die Differenz zwischen Marktpreis und Kostpreis. Und diese verschiednen Profitraten, erst innerhalb der- selben Sphäre und dann zwischen den verschiednen Sphären selbst können sich nur durch beständige Schwankungen ausgleichen.
(Notiz für spätere Ausarbeitung.) Eine besondre Form des Kredits: Man weiss, dass wenn das Geld als Zahlungsmittel, statt als Kauf- mittel fungirt, die Waare veräussert, aber ihr Werth erst später realisirt wird. Findet die Zahlung erst statt, nachdem die Waare wieder verkauft ist, so erscheint dieser Verkauf nicht als Folge des Kaufs, sondern es ist durch den Verkauf, dass der Kauf realisirt wird. Oder der Verkauf wird ein Mittel des Kaufens. — Zweitens: Schuldtitel, Wechsel etc., werden Zahlungsmittel für den Gläubiger. — Drittens: die Kompensation der Schuldtitel ersetzt das Geld.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0388"n="354"/>
als konzentrirte, organisirte Masse auftritt, die ganz anders als die<lb/>
reelle Produktion, unter die Kontrolle der das gesellschaftliche<lb/>
Kapital vertretenden Bankiers gestellt ist. Sodass sowohl, was<lb/>
die Form der Nachfrage angeht, dem verleihbaren Kapital die<lb/>
Wucht einer Klasse gegenübertritt; wie, was das Angebot angeht,<lb/>
es selbst als Leihkapital en masse auftritt.</p><lb/><p>Dies sind einige der Gründe, warum die allgemeine Profitrate<lb/>
als ein verschwimmendes Nebelbild erscheint neben dem bestimmten<lb/>
Zinsfuss, der zwar seiner Grösse nach schwankt, aber dadurch, dass<lb/>
er gleichmäßig für alle Borger schwankt, ihnen stets als fixer,<lb/>
gegebner gegenübertritt. Ganz wie die Werthwechsel des Geldes<lb/>
es nicht hindern, allen Waaren gegenüber gleichen Werth zu haben.<lb/>
Ganz wie die Marktpreise der Waaren täglich schwanken, was sie<lb/>
nicht hindert, täglich in den Berichten notirt zu werden. Ganz so<lb/>
der Zinsfuss, der ebenso regelmäßig als „Preis des Geldes“ notirt<lb/>
wird. Es ist weil hier das Kapital selbst in Geldform als Waare<lb/>
angeboten wird; die Fixation seines Preises daher Fixirung seines<lb/>
Marktpreises, wie bei allen andern Waaren ist; der Zinsfuss sich<lb/>
daher stets als allgemeiner Zinsfuss, als soviel für soviel Geld, als<lb/>
quantitativ bestimmt darstellt. Die Profitrate dagegen kann selbst<lb/>
innerhalb derselben Sphäre, bei gleichen Marktpreisen der Waare,<lb/>
verschieden sein, je nach den verschiednen Bedingungen, worin die<lb/>
einzelnen Kapitale dieselbe Waare produciren; denn die Profitrate<lb/>
für das Einzelkapital wird bestimmt nicht durch den Marktpreis<lb/>
der Waare, sondern durch die Differenz zwischen Marktpreis und<lb/>
Kostpreis. Und diese verschiednen Profitraten, erst innerhalb der-<lb/>
selben Sphäre und dann zwischen den verschiednen Sphären selbst<lb/>
können sich nur durch beständige Schwankungen ausgleichen.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><p>(Notiz für spätere Ausarbeitung.) Eine besondre Form des Kredits:<lb/>
Man weiss, dass wenn das Geld als Zahlungsmittel, statt als Kauf-<lb/>
mittel fungirt, die Waare veräussert, aber ihr Werth erst später<lb/>
realisirt wird. Findet die Zahlung erst statt, nachdem die Waare<lb/>
wieder verkauft ist, so erscheint dieser Verkauf nicht als Folge<lb/>
des Kaufs, sondern es ist durch den Verkauf, dass der Kauf<lb/>
realisirt wird. Oder der Verkauf wird ein Mittel des Kaufens. —<lb/>
Zweitens: Schuldtitel, Wechsel etc., werden Zahlungsmittel für den<lb/>
Gläubiger. — Drittens: die Kompensation der Schuldtitel ersetzt<lb/>
das Geld.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/></div></div></body></text></TEI>
[354/0388]
als konzentrirte, organisirte Masse auftritt, die ganz anders als die
reelle Produktion, unter die Kontrolle der das gesellschaftliche
Kapital vertretenden Bankiers gestellt ist. Sodass sowohl, was
die Form der Nachfrage angeht, dem verleihbaren Kapital die
Wucht einer Klasse gegenübertritt; wie, was das Angebot angeht,
es selbst als Leihkapital en masse auftritt.
Dies sind einige der Gründe, warum die allgemeine Profitrate
als ein verschwimmendes Nebelbild erscheint neben dem bestimmten
Zinsfuss, der zwar seiner Grösse nach schwankt, aber dadurch, dass
er gleichmäßig für alle Borger schwankt, ihnen stets als fixer,
gegebner gegenübertritt. Ganz wie die Werthwechsel des Geldes
es nicht hindern, allen Waaren gegenüber gleichen Werth zu haben.
Ganz wie die Marktpreise der Waaren täglich schwanken, was sie
nicht hindert, täglich in den Berichten notirt zu werden. Ganz so
der Zinsfuss, der ebenso regelmäßig als „Preis des Geldes“ notirt
wird. Es ist weil hier das Kapital selbst in Geldform als Waare
angeboten wird; die Fixation seines Preises daher Fixirung seines
Marktpreises, wie bei allen andern Waaren ist; der Zinsfuss sich
daher stets als allgemeiner Zinsfuss, als soviel für soviel Geld, als
quantitativ bestimmt darstellt. Die Profitrate dagegen kann selbst
innerhalb derselben Sphäre, bei gleichen Marktpreisen der Waare,
verschieden sein, je nach den verschiednen Bedingungen, worin die
einzelnen Kapitale dieselbe Waare produciren; denn die Profitrate
für das Einzelkapital wird bestimmt nicht durch den Marktpreis
der Waare, sondern durch die Differenz zwischen Marktpreis und
Kostpreis. Und diese verschiednen Profitraten, erst innerhalb der-
selben Sphäre und dann zwischen den verschiednen Sphären selbst
können sich nur durch beständige Schwankungen ausgleichen.
(Notiz für spätere Ausarbeitung.) Eine besondre Form des Kredits:
Man weiss, dass wenn das Geld als Zahlungsmittel, statt als Kauf-
mittel fungirt, die Waare veräussert, aber ihr Werth erst später
realisirt wird. Findet die Zahlung erst statt, nachdem die Waare
wieder verkauft ist, so erscheint dieser Verkauf nicht als Folge
des Kaufs, sondern es ist durch den Verkauf, dass der Kauf
realisirt wird. Oder der Verkauf wird ein Mittel des Kaufens. —
Zweitens: Schuldtitel, Wechsel etc., werden Zahlungsmittel für den
Gläubiger. — Drittens: die Kompensation der Schuldtitel ersetzt
das Geld.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/388>, abgerufen am 26.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.