Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885.

Bild:
<< vorherige Seite

der als Revenue in Konsumtionsmitteln verausgabt werden muss. I kauft
also mit den 400 den ganzen Waarenwerth von II = 400. Das Geld
fliesst also zu II zurück, indem es dessen Waare hebt.

Wir wollen nun drei Fälle annehmen: Wir nennen dabei den Theil
der Kapitalisten II, der fixes Kapital in natura ersetzt: "Theil 1", und
denjenigen, der Verschleisswerth von fixem Kapital in Geldform aufspeichert:
"Theil 2." Die drei Fälle sind folgende: a) dass von den 400, die in
Waaren sub II noch als Rest bestehn, ein Quotum für Theil 1 und
Theil 2 (sage je 1/2) gewisse Quota cirkulirender Theile des konstanten
Kapitals zu ersetzen hat; b) dass Theil 1 bereits seine ganze Waare ver-
kauft, also Theil 2 noch 400 zu verkaufen hat; c) dass Theil 2 Alles
verkauft hat ausser den 200, die Verschleisswerth tragen.

Wir erhalten dann folgende Theilungen:

a) Von dem Waarenwerth = 400c, den II noch in Händen hat,
besitzt Theil 1 100, und Theil 2 300; von diesen 300 repräsentiren
200 den Verschleiss. In diesem Fall hat von den 400 £ Geld, die I
jetzt zurückschickt um die Waaren II zu heben, Theil 1 ursprünglich
ausgelegt 300, nämlich 200 in Geld, wofür es fixe Kapitalelemente in
natura aus I gezogen, und 100 in Geld zur Vermittlung seines Waaren-
austauschs mit I; dagegen hat Theil 2 von den 400 nur 1/4, also 100,
vorgeschossen, ebenfalls zur Vermittlung seines Waarenumsatzes mit I.

Von den 400 Geld hat Theil 1 also 300 vorgeschossen und
Theil 2 100.

Es fließen aber zurück von diesen 400:

An Theil 1: 100, also nur 1/3 des von ihm vorgeschossnen Geldes.
Er besitzt aber für die andern 2/3 erneuertes fixes Kapital zum Werth
von 200. Für dieses fixe Kapitalelement zum Werth von 200 hat er
Geld an I gegeben, aber keine nachträgliche Waare. Er tritt, mit Be-
zug auf sie, gegenüber I nur als Käufer auf, nicht nachträglich wieder
als Verkäufer. Dies Geld kann daher nicht an Theil 1 zurückfliessen;
sonst hätte er die fixen Kapitalelemente von I geschenkt erhalten. --
Mit Bezug auf das letzte Drittel des von ihm vorgeschossnen Geldes trat
Theil 1 erst als Käufer auf von cirkulirenden Bestandtheilen seines kon-
stanten Kapitals. Mit demselben Geld kauft I von ihm den Rest seiner
Waare zum Werth von 100. Das Geld fliesst also zu ihm (Theil 1
von II) zurück, weil er als Waarenverkäufer auftritt, gleich nachdem er

der als Revenue in Konsumtionsmitteln verausgabt werden muss. I kauft
also mit den 400 den ganzen Waarenwerth von II = 400. Das Geld
fliesst also zu II zurück, indem es dessen Waare hebt.

Wir wollen nun drei Fälle annehmen: Wir nennen dabei den Theil
der Kapitalisten II, der fixes Kapital in natura ersetzt: „Theil 1“, und
denjenigen, der Verschleisswerth von fixem Kapital in Geldform aufspeichert:
„Theil 2.“ Die drei Fälle sind folgende: a) dass von den 400, die in
Waaren sub II noch als Rest bestehn, ein Quotum für Theil 1 und
Theil 2 (sage je ½) gewisse Quota cirkulirender Theile des konstanten
Kapitals zu ersetzen hat; b) dass Theil 1 bereits seine ganze Waare ver-
kauft, also Theil 2 noch 400 zu verkaufen hat; c) dass Theil 2 Alles
verkauft hat ausser den 200, die Verschleisswerth tragen.

Wir erhalten dann folgende Theilungen:

a) Von dem Waarenwerth = 400c, den II noch in Händen hat,
besitzt Theil 1 100, und Theil 2 300; von diesen 300 repräsentiren
200 den Verschleiss. In diesem Fall hat von den 400 £ Geld, die I
jetzt zurückschickt um die Waaren II zu heben, Theil 1 ursprünglich
ausgelegt 300, nämlich 200 in Geld, wofür es fixe Kapitalelemente in
natura aus I gezogen, und 100 in Geld zur Vermittlung seines Waaren-
austauschs mit I; dagegen hat Theil 2 von den 400 nur ¼, also 100,
vorgeschossen, ebenfalls zur Vermittlung seines Waarenumsatzes mit I.

Von den 400 Geld hat Theil 1 also 300 vorgeschossen und
Theil 2 100.

Es fließen aber zurück von diesen 400:

An Theil 1: 100, also nur ⅓ des von ihm vorgeschossnen Geldes.
Er besitzt aber für die andern ⅔ erneuertes fixes Kapital zum Werth
von 200. Für dieses fixe Kapitalelement zum Werth von 200 hat er
Geld an I gegeben, aber keine nachträgliche Waare. Er tritt, mit Be-
zug auf sie, gegenüber I nur als Käufer auf, nicht nachträglich wieder
als Verkäufer. Dies Geld kann daher nicht an Theil 1 zurückfliessen;
sonst hätte er die fixen Kapitalelemente von I geschenkt erhalten. —
Mit Bezug auf das letzte Drittel des von ihm vorgeschossnen Geldes trat
Theil 1 erst als Käufer auf von cirkulirenden Bestandtheilen seines kon-
stanten Kapitals. Mit demselben Geld kauft I von ihm den Rest seiner
Waare zum Werth von 100. Das Geld fliesst also zu ihm (Theil 1
von II) zurück, weil er als Waarenverkäufer auftritt, gleich nachdem er

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0494" n="460"/>
der als Revenue in Konsumtionsmitteln verausgabt werden muss. I kauft<lb/>
also mit den 400 den ganzen Waarenwerth von II = 400. Das Geld<lb/>
fliesst also zu II zurück, indem es dessen Waare hebt.</p><lb/>
                <p>Wir wollen nun drei Fälle annehmen: Wir nennen dabei den Theil<lb/>
der Kapitalisten II, der fixes Kapital in natura ersetzt: &#x201E;Theil 1&#x201C;, und<lb/>
denjenigen, der Verschleisswerth von fixem Kapital in Geldform aufspeichert:<lb/>
&#x201E;Theil 2.&#x201C; Die drei Fälle sind folgende: a) dass von den 400, die in<lb/>
Waaren sub II noch als Rest bestehn, ein Quotum für Theil 1 und<lb/>
Theil 2 (sage je ½) gewisse Quota cirkulirender Theile des konstanten<lb/>
Kapitals zu ersetzen hat; b) dass Theil 1 bereits seine ganze Waare ver-<lb/>
kauft, also Theil 2 noch 400 zu verkaufen hat; c) dass Theil 2 Alles<lb/>
verkauft hat ausser den 200, die Verschleisswerth tragen.</p><lb/>
                <p>Wir erhalten dann folgende Theilungen:</p><lb/>
                <p>a) Von dem Waarenwerth = 400<hi rendition="#sub">c</hi>, den II noch in Händen hat,<lb/>
besitzt Theil 1 100, und Theil 2 300; von diesen 300 repräsentiren<lb/>
200 den Verschleiss. In diesem Fall hat von den 400 <hi rendition="#i">£</hi> Geld, die I<lb/>
jetzt zurückschickt um die Waaren II zu heben, Theil 1 ursprünglich<lb/>
ausgelegt 300, nämlich 200 in Geld, wofür es fixe Kapitalelemente in<lb/>
natura aus I gezogen, und 100 in Geld zur Vermittlung seines Waaren-<lb/>
austauschs mit I; dagegen hat Theil 2 von den 400 nur ¼, also 100,<lb/>
vorgeschossen, ebenfalls zur Vermittlung seines Waarenumsatzes mit I.</p><lb/>
                <p>Von den 400 Geld hat Theil 1 also 300 vorgeschossen und<lb/>
Theil 2 100.</p><lb/>
                <p>Es fließen aber zurück von diesen 400:</p><lb/>
                <p>An Theil 1: 100, also nur &#x2153; des von ihm vorgeschossnen Geldes.<lb/>
Er besitzt aber für die andern &#x2154; erneuertes fixes Kapital zum Werth<lb/>
von 200. Für dieses fixe Kapitalelement zum Werth von 200 hat er<lb/>
Geld an I gegeben, aber keine nachträgliche Waare. Er tritt, mit Be-<lb/>
zug auf sie, gegenüber I nur als Käufer auf, nicht nachträglich wieder<lb/>
als Verkäufer. Dies Geld kann daher nicht an Theil 1 zurückfliessen;<lb/>
sonst hätte er die fixen Kapitalelemente von I geschenkt erhalten. &#x2014;<lb/>
Mit Bezug auf das letzte Drittel des von ihm vorgeschossnen Geldes trat<lb/>
Theil 1 erst als Käufer auf von cirkulirenden Bestandtheilen seines kon-<lb/>
stanten Kapitals. Mit demselben Geld kauft I von ihm den Rest seiner<lb/>
Waare zum Werth von 100. Das Geld fliesst also zu ihm (Theil 1<lb/>
von II) zurück, weil er als Waarenverkäufer auftritt, gleich nachdem er<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[460/0494] der als Revenue in Konsumtionsmitteln verausgabt werden muss. I kauft also mit den 400 den ganzen Waarenwerth von II = 400. Das Geld fliesst also zu II zurück, indem es dessen Waare hebt. Wir wollen nun drei Fälle annehmen: Wir nennen dabei den Theil der Kapitalisten II, der fixes Kapital in natura ersetzt: „Theil 1“, und denjenigen, der Verschleisswerth von fixem Kapital in Geldform aufspeichert: „Theil 2.“ Die drei Fälle sind folgende: a) dass von den 400, die in Waaren sub II noch als Rest bestehn, ein Quotum für Theil 1 und Theil 2 (sage je ½) gewisse Quota cirkulirender Theile des konstanten Kapitals zu ersetzen hat; b) dass Theil 1 bereits seine ganze Waare ver- kauft, also Theil 2 noch 400 zu verkaufen hat; c) dass Theil 2 Alles verkauft hat ausser den 200, die Verschleisswerth tragen. Wir erhalten dann folgende Theilungen: a) Von dem Waarenwerth = 400c, den II noch in Händen hat, besitzt Theil 1 100, und Theil 2 300; von diesen 300 repräsentiren 200 den Verschleiss. In diesem Fall hat von den 400 £ Geld, die I jetzt zurückschickt um die Waaren II zu heben, Theil 1 ursprünglich ausgelegt 300, nämlich 200 in Geld, wofür es fixe Kapitalelemente in natura aus I gezogen, und 100 in Geld zur Vermittlung seines Waaren- austauschs mit I; dagegen hat Theil 2 von den 400 nur ¼, also 100, vorgeschossen, ebenfalls zur Vermittlung seines Waarenumsatzes mit I. Von den 400 Geld hat Theil 1 also 300 vorgeschossen und Theil 2 100. Es fließen aber zurück von diesen 400: An Theil 1: 100, also nur ⅓ des von ihm vorgeschossnen Geldes. Er besitzt aber für die andern ⅔ erneuertes fixes Kapital zum Werth von 200. Für dieses fixe Kapitalelement zum Werth von 200 hat er Geld an I gegeben, aber keine nachträgliche Waare. Er tritt, mit Be- zug auf sie, gegenüber I nur als Käufer auf, nicht nachträglich wieder als Verkäufer. Dies Geld kann daher nicht an Theil 1 zurückfliessen; sonst hätte er die fixen Kapitalelemente von I geschenkt erhalten. — Mit Bezug auf das letzte Drittel des von ihm vorgeschossnen Geldes trat Theil 1 erst als Käufer auf von cirkulirenden Bestandtheilen seines kon- stanten Kapitals. Mit demselben Geld kauft I von ihm den Rest seiner Waare zum Werth von 100. Das Geld fliesst also zu ihm (Theil 1 von II) zurück, weil er als Waarenverkäufer auftritt, gleich nachdem er

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/494
Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 460. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/494>, abgerufen am 05.05.2024.