ihr in Zahlung der Arbeitskraft vorgeschossnes Geldkapital zurück in Geldform; es ist ganz dasselbe, als hätten sie die Arbeiter in blossen Werthmarken gezahlt. Sobald die Arbeiter diese Werthmarken realisiren durch Kauf eines Theils des von ihnen producirten und den Kapitalisten gehörigen Waarenprodukts, würden diese Werthmarken in die Hände der Kapitalisten zurückkehren; bloss dass hier die Marke Werth nicht nur vorstellt, sondern in ihrer goldnen oder silbernen Leiblichkeit besitzt. Diese Sorte Rückfluss des in Geldform vorgeschossnen variablen Kapitals durch den Process, worin die Arbeiterklasse als Käufer und die Kapitalistenklasse als Verkäufer erscheint, werden wir später näher unter- suchen. Hier aber handelt es sich um einen andern Punkt, der bei diesem Rückfluss des variablen Kapitals zu seinem Ausgangspunkt zu erörtern ist.
Die Kategorie II der jährlichen Waarenproduktion besteht aus den mannichfaltigsten Industriezweigen, die aber -- mit Bezug auf ihre Pro- dukte -- in zwei grofse Unterabtheilungen zerfällt werden können:
a) Konsumtionsmittel, die in den Konsum der Arbeiterklasse ein- gehn und, soweit sie nothwendige Lebensmittel, wenn auch oft der Qua- lität und dem Werth nach verschieden von denen der Arbeiter, auch einen Theil der Konsumtion der Kapitalistenklasse bilden. Diese ganze Unter- abtheilung können wir für unsern Zweck zusammenfassen unter der Rubrik: Nothwendige Konsumtionsmittel, wobei es ganz gleichgültig ob ein solches Produkt, wie z. B. Tabak, vom physiologischen Standpunkt aus ein nothwendiges Konsumtionsmittel ist oder nicht; genug, dass es ge- wohnheitsmäßig ein solches.
b) Luxus-Konsumtionsmittel, die nur in den Konsum der Kapita- listenklasse eingehn, also nur gegen verausgabten Mehrwerth umgesetzt werden können, der dem Arbeiter nie zufällt. Bei der ersten Rubrik ist klar, dass das in der Produktion der ihr angehörigen Waarensorten vor- geschossne variable Kapital in Geldform direkt zurückfliessen muss an den Theil der Kapitalistenklasse II (also an die Kapitalisten IIa), welche diese nothwendigen Lebensmittel producirt. Sie verkaufen sie an ihre eignen Arbeiter zum Betrag des diesen in Arbeitslohn ausgezahlten variablen Kapitals. Dieser Rückfluss ist direkt mit Bezug auf diese ganze Unterabtheilung a der Kapitalistenklasse II, so zahlreich auch die Transaktionen zwischen den Kapitalisten der verschiednen betheiligten Industriezweige sein mögen,
ihr in Zahlung der Arbeitskraft vorgeschossnes Geldkapital zurück in Geldform; es ist ganz dasselbe, als hätten sie die Arbeiter in blossen Werthmarken gezahlt. Sobald die Arbeiter diese Werthmarken realisiren durch Kauf eines Theils des von ihnen producirten und den Kapitalisten gehörigen Waarenprodukts, würden diese Werthmarken in die Hände der Kapitalisten zurückkehren; bloss dass hier die Marke Werth nicht nur vorstellt, sondern in ihrer goldnen oder silbernen Leiblichkeit besitzt. Diese Sorte Rückfluss des in Geldform vorgeschossnen variablen Kapitals durch den Process, worin die Arbeiterklasse als Käufer und die Kapitalistenklasse als Verkäufer erscheint, werden wir später näher unter- suchen. Hier aber handelt es sich um einen andern Punkt, der bei diesem Rückfluss des variablen Kapitals zu seinem Ausgangspunkt zu erörtern ist.
Die Kategorie II der jährlichen Waarenproduktion besteht aus den mannichfaltigsten Industriezweigen, die aber — mit Bezug auf ihre Pro- dukte — in zwei grofse Unterabtheilungen zerfällt werden können:
a) Konsumtionsmittel, die in den Konsum der Arbeiterklasse ein- gehn und, soweit sie nothwendige Lebensmittel, wenn auch oft der Qua- lität und dem Werth nach verschieden von denen der Arbeiter, auch einen Theil der Konsumtion der Kapitalistenklasse bilden. Diese ganze Unter- abtheilung können wir für unsern Zweck zusammenfassen unter der Rubrik: Nothwendige Konsumtionsmittel, wobei es ganz gleichgültig ob ein solches Produkt, wie z. B. Tabak, vom physiologischen Standpunkt aus ein nothwendiges Konsumtionsmittel ist oder nicht; genug, dass es ge- wohnheitsmäßig ein solches.
b) Luxus-Konsumtionsmittel, die nur in den Konsum der Kapita- listenklasse eingehn, also nur gegen verausgabten Mehrwerth umgesetzt werden können, der dem Arbeiter nie zufällt. Bei der ersten Rubrik ist klar, dass das in der Produktion der ihr angehörigen Waarensorten vor- geschossne variable Kapital in Geldform direkt zurückfliessen muss an den Theil der Kapitalistenklasse II (also an die Kapitalisten IIa), welche diese nothwendigen Lebensmittel producirt. Sie verkaufen sie an ihre eignen Arbeiter zum Betrag des diesen in Arbeitslohn ausgezahlten variablen Kapitals. Dieser Rückfluss ist direkt mit Bezug auf diese ganze Unterabtheilung a der Kapitalistenklasse II, so zahlreich auch die Transaktionen zwischen den Kapitalisten der verschiednen betheiligten Industriezweige sein mögen,
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ihr in Zahlung der Arbeitskraft vorgeschossnes Geldkapital zurück in
Geldform; es ist ganz dasselbe, als hätten sie die Arbeiter in blossen
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durch Kauf eines Theils des von ihnen producirten und den Kapitalisten
gehörigen Waarenprodukts, würden diese Werthmarken in die Hände der
Kapitalisten zurückkehren; bloss dass hier die Marke Werth nicht
nur vorstellt, sondern in ihrer goldnen oder silbernen Leiblichkeit
besitzt. Diese Sorte Rückfluss des in Geldform vorgeschossnen variablen
Kapitals durch den Process, worin die Arbeiterklasse als Käufer und die
Kapitalistenklasse als Verkäufer erscheint, werden wir später näher unter-
suchen. Hier aber handelt es sich um einen andern Punkt, der bei
diesem Rückfluss des variablen Kapitals zu seinem Ausgangspunkt zu
erörtern ist.
Die Kategorie II der jährlichen Waarenproduktion besteht aus den
mannichfaltigsten Industriezweigen, die aber — mit Bezug auf ihre Pro-
dukte — in zwei grofse Unterabtheilungen zerfällt werden können:
a) Konsumtionsmittel, die in den Konsum der Arbeiterklasse ein-
gehn und, soweit sie nothwendige Lebensmittel, wenn auch oft der Qua-
lität und dem Werth nach verschieden von denen der Arbeiter, auch einen
Theil der Konsumtion der Kapitalistenklasse bilden. Diese ganze Unter-
abtheilung können wir für unsern Zweck zusammenfassen unter der Rubrik:
Nothwendige Konsumtionsmittel, wobei es ganz gleichgültig ob ein
solches Produkt, wie z. B. Tabak, vom physiologischen Standpunkt aus
ein nothwendiges Konsumtionsmittel ist oder nicht; genug, dass es ge-
wohnheitsmäßig ein solches.
b) Luxus-Konsumtionsmittel, die nur in den Konsum der Kapita-
listenklasse eingehn, also nur gegen verausgabten Mehrwerth umgesetzt
werden können, der dem Arbeiter nie zufällt. Bei der ersten Rubrik ist
klar, dass das in der Produktion der ihr angehörigen Waarensorten vor-
geschossne variable Kapital in Geldform direkt zurückfliessen muss an den
Theil der Kapitalistenklasse II (also an die Kapitalisten IIa), welche diese
nothwendigen Lebensmittel producirt. Sie verkaufen sie an ihre eignen
Arbeiter zum Betrag des diesen in Arbeitslohn ausgezahlten variablen Kapitals.
Dieser Rückfluss ist direkt mit Bezug auf diese ganze Unterabtheilung
a der Kapitalistenklasse II, so zahlreich auch die Transaktionen zwischen
den Kapitalisten der verschiednen betheiligten Industriezweige sein mögen,
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/432>, abgerufen am 22.11.2024.
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