Z. B. wenn Baumwolle, Kohle etc. bei dem alten Transport 3 Wochen auf Reise sind von ihrem Produktions- oder Stapelplatz bis zum Sitz der Produktionsstätte des Kapitalisten X, so muss das Minimum des Pro- duktionsvorraths von X bis zur Ankunft neuer Vorräthe wenigstens für 3 Wochen reichen. Solange Baumwolle und Kohle sich auf Reisen be- finden, können sie nicht als Produktionsmittel dienen. Sie bilden jetzt vielmehr einen Arbeitsgegenstand der Transportindustrie und des darin be- schäftigten Kapitals, und in seiner Cirkulation befindliches Waarenkapital für den Kohlenproducenten oder den Baumwollenverkäufer. Bei verbessertem Transport reducire sich die Reise auf 2 Wochen. So kann der Pro- duktionsvorrath aus einem dreiwöchentlichen sich in einen zweiwöchentlichen verwandeln. Damit wird das hierfür vorgeschossne Zuschusskapital von 80 £ freigesetzt, und ebenso das von 20 £ für Arbeitslohn, weil das umgeschlagne Kapital von 600 £ eine Woche früher zurückfließt.
Andrerseits, wenn z. B. die Arbeitsperiode des Kapitals, das den Roh- stoff liefert, sich verkürzt (wovon Beispiele in den vorigen Kapiteln ge- geben), also auch die Möglichkeit den Rohstoff zu erneuern, kann der produktive Vorrath sich vermindern, der Zeitraum von einer Erneuerungs- periode bis zur andern sich verkürzen.
Wenn umgekehrt die Umlaufszeit und daher die Umschlagsperiode sich verlängert, so ist Vorschuss von zuschüssigem Kapital nöthig. Aus der Tasche des Kapitalisten selbst, wenn er zuschüssiges Kapital besitzt. Dies wird dann aber in irgend einer Form angelegt sein, als Theil des Geldmarkts; um es disponibel zu machen, muss es aus der alten Form losgeschält, z. B. Aktien verkauft, Depositen entzogen werden, so- dass auch hier indirekte Wirkung auf den Geldmarkt eintritt. Oder er muss es aufnehmen. Was den für Arbeitslohn nöthigen Theil des zu- schüssigen Kapitals betrifft, so ist er unter normalen Umständen stets als Geldkapital vorzuschiessen, und hierfür übt der Kapitalist X seinen An- theil direkten Drucks auf den Geldmarkt aus. Für den in Produktions- stoffen anzulegenden Theil ist dies nur dann unerlässlich, wenn er sie baar zahlen muss. Kann er sie auf Kredit erhalten, so übt dies keinen direkten Einfluss auf den Geldmarkt, da das zuschüssige Kapital dann direkt als Produktionsvorrath und nicht in erster Instanz als Geldkapital vorgeschossen wird. Sofern sein Kreditgeber etwa den von X erhaltnen Wechsel wieder direkt auf den Geldmarkt wirft, ihn diskontiren lässt etc.,
Z. B. wenn Baumwolle, Kohle etc. bei dem alten Transport 3 Wochen auf Reise sind von ihrem Produktions- oder Stapelplatz bis zum Sitz der Produktionsstätte des Kapitalisten X, so muss das Minimum des Pro- duktionsvorraths von X bis zur Ankunft neuer Vorräthe wenigstens für 3 Wochen reichen. Solange Baumwolle und Kohle sich auf Reisen be- finden, können sie nicht als Produktionsmittel dienen. Sie bilden jetzt vielmehr einen Arbeitsgegenstand der Transportindustrie und des darin be- schäftigten Kapitals, und in seiner Cirkulation befindliches Waarenkapital für den Kohlenproducenten oder den Baumwollenverkäufer. Bei verbessertem Transport reducire sich die Reise auf 2 Wochen. So kann der Pro- duktionsvorrath aus einem dreiwöchentlichen sich in einen zweiwöchentlichen verwandeln. Damit wird das hierfür vorgeschossne Zuschusskapital von 80 £ freigesetzt, und ebenso das von 20 £ für Arbeitslohn, weil das umgeschlagne Kapital von 600 £ eine Woche früher zurückfließt.
Andrerseits, wenn z. B. die Arbeitsperiode des Kapitals, das den Roh- stoff liefert, sich verkürzt (wovon Beispiele in den vorigen Kapiteln ge- geben), also auch die Möglichkeit den Rohstoff zu erneuern, kann der produktive Vorrath sich vermindern, der Zeitraum von einer Erneuerungs- periode bis zur andern sich verkürzen.
Wenn umgekehrt die Umlaufszeit und daher die Umschlagsperiode sich verlängert, so ist Vorschuss von zuschüssigem Kapital nöthig. Aus der Tasche des Kapitalisten selbst, wenn er zuschüssiges Kapital besitzt. Dies wird dann aber in irgend einer Form angelegt sein, als Theil des Geldmarkts; um es disponibel zu machen, muss es aus der alten Form losgeschält, z. B. Aktien verkauft, Depositen entzogen werden, so- dass auch hier indirekte Wirkung auf den Geldmarkt eintritt. Oder er muss es aufnehmen. Was den für Arbeitslohn nöthigen Theil des zu- schüssigen Kapitals betrifft, so ist er unter normalen Umständen stets als Geldkapital vorzuschiessen, und hierfür übt der Kapitalist X seinen An- theil direkten Drucks auf den Geldmarkt aus. Für den in Produktions- stoffen anzulegenden Theil ist dies nur dann unerlässlich, wenn er sie baar zahlen muss. Kann er sie auf Kredit erhalten, so übt dies keinen direkten Einfluss auf den Geldmarkt, da das zuschüssige Kapital dann direkt als Produktionsvorrath und nicht in erster Instanz als Geldkapital vorgeschossen wird. Sofern sein Kreditgeber etwa den von X erhaltnen Wechsel wieder direkt auf den Geldmarkt wirft, ihn diskontiren lässt etc.,
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Z. B. wenn Baumwolle, Kohle etc. bei dem alten Transport 3 Wochen
auf Reise sind von ihrem Produktions- oder Stapelplatz bis zum Sitz der
Produktionsstätte des Kapitalisten X, so muss das Minimum des Pro-
duktionsvorraths von X bis zur Ankunft neuer Vorräthe wenigstens für
3 Wochen reichen. Solange Baumwolle und Kohle sich auf Reisen be-
finden, können sie nicht als Produktionsmittel dienen. Sie bilden jetzt
vielmehr einen Arbeitsgegenstand der Transportindustrie und des darin be-
schäftigten Kapitals, und in seiner Cirkulation befindliches Waarenkapital
für den Kohlenproducenten oder den Baumwollenverkäufer. Bei verbessertem
Transport reducire sich die Reise auf 2 Wochen. So kann der Pro-
duktionsvorrath aus einem dreiwöchentlichen sich in einen zweiwöchentlichen
verwandeln. Damit wird das hierfür vorgeschossne Zuschusskapital von
80 £ freigesetzt, und ebenso das von 20 £ für Arbeitslohn, weil das
umgeschlagne Kapital von 600 £ eine Woche früher zurückfließt.
Andrerseits, wenn z. B. die Arbeitsperiode des Kapitals, das den Roh-
stoff liefert, sich verkürzt (wovon Beispiele in den vorigen Kapiteln ge-
geben), also auch die Möglichkeit den Rohstoff zu erneuern, kann der
produktive Vorrath sich vermindern, der Zeitraum von einer Erneuerungs-
periode bis zur andern sich verkürzen.
Wenn umgekehrt die Umlaufszeit und daher die Umschlagsperiode
sich verlängert, so ist Vorschuss von zuschüssigem Kapital nöthig. Aus
der Tasche des Kapitalisten selbst, wenn er zuschüssiges Kapital besitzt.
Dies wird dann aber in irgend einer Form angelegt sein, als Theil
des Geldmarkts; um es disponibel zu machen, muss es aus der alten
Form losgeschält, z. B. Aktien verkauft, Depositen entzogen werden, so-
dass auch hier indirekte Wirkung auf den Geldmarkt eintritt. Oder er
muss es aufnehmen. Was den für Arbeitslohn nöthigen Theil des zu-
schüssigen Kapitals betrifft, so ist er unter normalen Umständen stets als
Geldkapital vorzuschiessen, und hierfür übt der Kapitalist X seinen An-
theil direkten Drucks auf den Geldmarkt aus. Für den in Produktions-
stoffen anzulegenden Theil ist dies nur dann unerlässlich, wenn er sie
baar zahlen muss. Kann er sie auf Kredit erhalten, so übt dies keinen
direkten Einfluss auf den Geldmarkt, da das zuschüssige Kapital dann
direkt als Produktionsvorrath und nicht in erster Instanz als Geldkapital
vorgeschossen wird. Sofern sein Kreditgeber etwa den von X erhaltnen
Wechsel wieder direkt auf den Geldmarkt wirft, ihn diskontiren lässt etc.,
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/310>, abgerufen am 22.11.2024.
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