umgeschlagen. Denn der Umschlag des Gesammtkapitals ist gleich der Summe der von I und II umgeschlagnen Beträge dividirt durch die Summe von I und II.
Es ist zu bemerken, dass Kapital I und II, wenn sie selb- ständig gegen einander wären, doch nur verschiedne selbständige Theile des in derselben Produktionssphäre vorgeschossnen gesellschaft- lichen Kapitals bilden würden. Bestände also das gesellschaftliche Kapital innerhalb dieser Produktionssphäre nur aus I und II, so würde für den Umschlag des gesellschaftlichen Kapitals in dieser Sphäre dieselbe Rechnung gelten, die hier für die beiden Bestandtheile I und II desselben Privatkapitals gilt. Weiter ausgedehnt kann jeder in einer besondren Pro- duktionssphäre angelegte Theil des gesammten Gesellschaftskapitals so be- rechnet werden. Schliesslich aber ist die Umschlagszahl des gesammten gesellschaftlichen Kapitals gleich der Summe des in den verschiednen Pro- duktionssphären umgeschlagnen Kapitals, dividirt durch die Summe des in diesen Produktionssphären vorgeschossnen Kapitals.
Es ist ferner zu bemerken dass, wie hier in demselben Privatge- schäft die Kapitale I und II, genau genommen, verschiedne Umschlags- jahre haben (indem der Umschlagscyklus von Kapital II 41/2 Woche später beginnt als der von Kapital I, das Jahr von I daher 41/2 Woche früher abläuft als das von II) so auch die verschiednen Privatkapitale in derselben Produktionssphäre ihre Geschäfte in ganz verschiednen Zeitab- schnitten beginnen und ihren Jahresumschlag daher auch zu verschiednen Zeiten im Jahr vollenden. Dieselbe Durchschnittsrechnung, die wir oben für I und II anwandten, reicht auch hier aus, um die Umschlagsjahre der verschiednen selbständigen Theile des gesellschaftlichen Kapitals auf ein einheitliches Umschlagsjahr zu reduciren. --
II. Arbeitsperiode größer als Cirkulationsperiode.
Es durchkreuzen sich die Arbeits- und Umschlagsperioden der Ka- pitale I und II, statt einander abzulösen. Gleichzeitig findet hier Frei- setzung von Kapital statt, was bei dem bisher betrachteten Fall nicht vorkam.
Kapital I 5⅔ × 450 = 2550 £
„ II 5⅙ × 450 = 2325 £
also das Gesammtkapital 5 × 900 = 4875 £
umgeschlagen. Denn der Umschlag des Gesammtkapitals ist gleich der Summe der von I und II umgeschlagnen Beträge dividirt durch die Summe von I und II.
Es ist zu bemerken, dass Kapital I und II, wenn sie selb- ständig gegen einander wären, doch nur verschiedne selbständige Theile des in derselben Produktionssphäre vorgeschossnen gesellschaft- lichen Kapitals bilden würden. Bestände also das gesellschaftliche Kapital innerhalb dieser Produktionssphäre nur aus I und II, so würde für den Umschlag des gesellschaftlichen Kapitals in dieser Sphäre dieselbe Rechnung gelten, die hier für die beiden Bestandtheile I und II desselben Privatkapitals gilt. Weiter ausgedehnt kann jeder in einer besondren Pro- duktionssphäre angelegte Theil des gesammten Gesellschaftskapitals so be- rechnet werden. Schliesslich aber ist die Umschlagszahl des gesammten gesellschaftlichen Kapitals gleich der Summe des in den verschiednen Pro- duktionssphären umgeschlagnen Kapitals, dividirt durch die Summe des in diesen Produktionssphären vorgeschossnen Kapitals.
Es ist ferner zu bemerken dass, wie hier in demselben Privatge- schäft die Kapitale I und II, genau genommen, verschiedne Umschlags- jahre haben (indem der Umschlagscyklus von Kapital II 4½ Woche später beginnt als der von Kapital I, das Jahr von I daher 4½ Woche früher abläuft als das von II) so auch die verschiednen Privatkapitale in derselben Produktionssphäre ihre Geschäfte in ganz verschiednen Zeitab- schnitten beginnen und ihren Jahresumschlag daher auch zu verschiednen Zeiten im Jahr vollenden. Dieselbe Durchschnittsrechnung, die wir oben für I und II anwandten, reicht auch hier aus, um die Umschlagsjahre der verschiednen selbständigen Theile des gesellschaftlichen Kapitals auf ein einheitliches Umschlagsjahr zu reduciren. —
II. Arbeitsperiode größer als Cirkulationsperiode.
Es durchkreuzen sich die Arbeits- und Umschlagsperioden der Ka- pitale I und II, statt einander abzulösen. Gleichzeitig findet hier Frei- setzung von Kapital statt, was bei dem bisher betrachteten Fall nicht vorkam.
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[254/0288]
Kapital I 5⅔ × 450 = 2550 £
„ II 5⅙ × 450 = 2325 £
also das Gesammtkapital 5[FORMEL] × 900 = 4875 £
umgeschlagen. Denn der Umschlag des Gesammtkapitals ist gleich der
Summe der von I und II umgeschlagnen Beträge dividirt durch die Summe
von I und II.
Es ist zu bemerken, dass Kapital I und II, wenn sie selb-
ständig gegen einander wären, doch nur verschiedne selbständige
Theile des in derselben Produktionssphäre vorgeschossnen gesellschaft-
lichen Kapitals bilden würden. Bestände also das gesellschaftliche
Kapital innerhalb dieser Produktionssphäre nur aus I und II, so würde
für den Umschlag des gesellschaftlichen Kapitals in dieser Sphäre dieselbe
Rechnung gelten, die hier für die beiden Bestandtheile I und II desselben
Privatkapitals gilt. Weiter ausgedehnt kann jeder in einer besondren Pro-
duktionssphäre angelegte Theil des gesammten Gesellschaftskapitals so be-
rechnet werden. Schliesslich aber ist die Umschlagszahl des gesammten
gesellschaftlichen Kapitals gleich der Summe des in den verschiednen Pro-
duktionssphären umgeschlagnen Kapitals, dividirt durch die Summe des in
diesen Produktionssphären vorgeschossnen Kapitals.
Es ist ferner zu bemerken dass, wie hier in demselben Privatge-
schäft die Kapitale I und II, genau genommen, verschiedne Umschlags-
jahre haben (indem der Umschlagscyklus von Kapital II 4½ Woche
später beginnt als der von Kapital I, das Jahr von I daher 4½ Woche
früher abläuft als das von II) so auch die verschiednen Privatkapitale in
derselben Produktionssphäre ihre Geschäfte in ganz verschiednen Zeitab-
schnitten beginnen und ihren Jahresumschlag daher auch zu verschiednen
Zeiten im Jahr vollenden. Dieselbe Durchschnittsrechnung, die wir oben
für I und II anwandten, reicht auch hier aus, um die Umschlagsjahre
der verschiednen selbständigen Theile des gesellschaftlichen Kapitals auf
ein einheitliches Umschlagsjahr zu reduciren. —
II. Arbeitsperiode größer als Cirkulationsperiode.
Es durchkreuzen sich die Arbeits- und Umschlagsperioden der Ka-
pitale I und II, statt einander abzulösen. Gleichzeitig findet hier Frei-
setzung von Kapital statt, was bei dem bisher betrachteten Fall nicht
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/288>, abgerufen am 22.11.2024.
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