Midland counties im Sommer, und die Ställe der östlichen Grafschaften im Winter damit zu versorgen . . . . sind durch die Schwankungen und Senkungen der Kornpreise so heruntergebracht worden, dass sie froh sind, aus den hohen Preisen von Butter und Käse Vortheil ziehn zu können; die erstre bringen sie wöchentlich auf den Markt, um laufende Ausgaben zu decken; gegen den letztren nehmen sie Vorschüsse von einem Faktor, der den Käse abholt sobald er transportfähig ist, und der natürlich seinen eignen Preis macht. Aus diesem Grund, und da die Landwirthschaft durch die Grundsätze der politischen Oekonomie regiert wird, werden die Kälber, die früher von den milchwirthschaftenden Gegenden zur Aufzucht nach Süden kamen, jetzt massenweise geopfert, oft wenn sie erst acht bis zehn Tage alt sind, in den Schlachthäusern von Birmingham, Man- chester, Liverpool und andern benachbarten Großstädten. Wäre dagegen das Malz unbesteuert, so hätten nicht nur die Pächter mehr Profit ge- macht, und so ihr Jungvieh behalten können, bis es älter und schwerer wurde, sondern das Malz hätte auch statt Milch zur Aufzucht von Käl- bern gedient bei Leuten, die keine Kühe halten; und der jetzige er- schreckende Mangel an Jungvieh wäre großentheils vermieden worden. Empfiehlt man diesen kleinen Leuten jetzt, die Kälber aufzuziehn, so sagen sie: Wir wissen sehr wohl, dass die Aufzucht mit Milch sich lohnen würde, aber erstens müssten wir Geld auslegen, und das können wir nicht, und zweitens müssten wir lange warten, bis wir unser Geld wieder be- kommen, während wir es in der Milchwirthschaft sogleich zurückerhalten." (Ibid., p. 12, 13.)
Wenn die Verlängrung des Umschlags solche Folgen schon bei klei- nern englischen Pächtern hat, so ist leicht zu begreifen, welche Störungen sie bei den Kleinbauern des Kontinents hervorrufen muss.
Entsprechend der Dauer der Arbeitsperiode, also auch der Zeitperiode bis zur Fertigstellung der cirkulationsfähigen Waare, häuft sich der Werth- theil, den das fixe Kapital schichtweis an das Produkt abgibt, und ver- zögert sich der Rückfluss dieses Werththeils. Aber diese Verzögrung verursacht nicht erneuerte Auslage in fixem Kapital. Die Maschine fährt fort im Produktionsprocess zu wirken, ob der Ersatz ihres Verschleisses langsamer oder rascher in Geldform zurückströmt. Anders verhält es sich mit dem cirkulirenden Kapital. Nicht nur muss im Verhältniss zur Dauer der Arbeitsperiode Kapital auf längre Zeit festgelegt, es muss auch be-
Midland counties im Sommer, und die Ställe der östlichen Grafschaften im Winter damit zu versorgen . . . . sind durch die Schwankungen und Senkungen der Kornpreise so heruntergebracht worden, dass sie froh sind, aus den hohen Preisen von Butter und Käse Vortheil ziehn zu können; die erstre bringen sie wöchentlich auf den Markt, um laufende Ausgaben zu decken; gegen den letztren nehmen sie Vorschüsse von einem Faktor, der den Käse abholt sobald er transportfähig ist, und der natürlich seinen eignen Preis macht. Aus diesem Grund, und da die Landwirthschaft durch die Grundsätze der politischen Oekonomie regiert wird, werden die Kälber, die früher von den milchwirthschaftenden Gegenden zur Aufzucht nach Süden kamen, jetzt massenweise geopfert, oft wenn sie erst acht bis zehn Tage alt sind, in den Schlachthäusern von Birmingham, Man- chester, Liverpool und andern benachbarten Großstädten. Wäre dagegen das Malz unbesteuert, so hätten nicht nur die Pächter mehr Profit ge- macht, und so ihr Jungvieh behalten können, bis es älter und schwerer wurde, sondern das Malz hätte auch statt Milch zur Aufzucht von Käl- bern gedient bei Leuten, die keine Kühe halten; und der jetzige er- schreckende Mangel an Jungvieh wäre großentheils vermieden worden. Empfiehlt man diesen kleinen Leuten jetzt, die Kälber aufzuziehn, so sagen sie: Wir wissen sehr wohl, dass die Aufzucht mit Milch sich lohnen würde, aber erstens müssten wir Geld auslegen, und das können wir nicht, und zweitens müssten wir lange warten, bis wir unser Geld wieder be- kommen, während wir es in der Milchwirthschaft sogleich zurückerhalten.“ (Ibid., p. 12, 13.)
Wenn die Verlängrung des Umschlags solche Folgen schon bei klei- nern englischen Pächtern hat, so ist leicht zu begreifen, welche Störungen sie bei den Kleinbauern des Kontinents hervorrufen muss.
Entsprechend der Dauer der Arbeitsperiode, also auch der Zeitperiode bis zur Fertigstellung der cirkulationsfähigen Waare, häuft sich der Werth- theil, den das fixe Kapital schichtweis an das Produkt abgibt, und ver- zögert sich der Rückfluss dieses Werththeils. Aber diese Verzögrung verursacht nicht erneuerte Auslage in fixem Kapital. Die Maschine fährt fort im Produktionsprocess zu wirken, ob der Ersatz ihres Verschleisses langsamer oder rascher in Geldform zurückströmt. Anders verhält es sich mit dem cirkulirenden Kapital. Nicht nur muss im Verhältniss zur Dauer der Arbeitsperiode Kapital auf längre Zeit festgelegt, es muss auch be-
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Midland counties im Sommer, und die Ställe der östlichen Grafschaften
im Winter damit zu versorgen . . . . sind durch die Schwankungen und
Senkungen der Kornpreise so heruntergebracht worden, dass sie froh sind,
aus den hohen Preisen von Butter und Käse Vortheil ziehn zu können;
die erstre bringen sie wöchentlich auf den Markt, um laufende Ausgaben
zu decken; gegen den letztren nehmen sie Vorschüsse von einem Faktor,
der den Käse abholt sobald er transportfähig ist, und der natürlich seinen
eignen Preis macht. Aus diesem Grund, und da die Landwirthschaft
durch die Grundsätze der politischen Oekonomie regiert wird, werden die
Kälber, die früher von den milchwirthschaftenden Gegenden zur Aufzucht
nach Süden kamen, jetzt massenweise geopfert, oft wenn sie erst acht
bis zehn Tage alt sind, in den Schlachthäusern von Birmingham, Man-
chester, Liverpool und andern benachbarten Großstädten. Wäre dagegen
das Malz unbesteuert, so hätten nicht nur die Pächter mehr Profit ge-
macht, und so ihr Jungvieh behalten können, bis es älter und schwerer
wurde, sondern das Malz hätte auch statt Milch zur Aufzucht von Käl-
bern gedient bei Leuten, die keine Kühe halten; und der jetzige er-
schreckende Mangel an Jungvieh wäre großentheils vermieden worden.
Empfiehlt man diesen kleinen Leuten jetzt, die Kälber aufzuziehn, so
sagen sie: Wir wissen sehr wohl, dass die Aufzucht mit Milch sich lohnen
würde, aber erstens müssten wir Geld auslegen, und das können wir nicht,
und zweitens müssten wir lange warten, bis wir unser Geld wieder be-
kommen, während wir es in der Milchwirthschaft sogleich zurückerhalten.“
(Ibid., p. 12, 13.)
Wenn die Verlängrung des Umschlags solche Folgen schon bei klei-
nern englischen Pächtern hat, so ist leicht zu begreifen, welche Störungen
sie bei den Kleinbauern des Kontinents hervorrufen muss.
Entsprechend der Dauer der Arbeitsperiode, also auch der Zeitperiode
bis zur Fertigstellung der cirkulationsfähigen Waare, häuft sich der Werth-
theil, den das fixe Kapital schichtweis an das Produkt abgibt, und ver-
zögert sich der Rückfluss dieses Werththeils. Aber diese Verzögrung
verursacht nicht erneuerte Auslage in fixem Kapital. Die Maschine fährt
fort im Produktionsprocess zu wirken, ob der Ersatz ihres Verschleisses
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/252>, abgerufen am 22.11.2024.
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