summe von 20,000 £, die er von neuem in den flüssigen Bestandtheil des Kapitals auslegt, und b) eine Summe von 8000 £, die sich durch den Verschleiss vom Werth des vorgeschossnen fixen Kapitals losgelöst hat; daneben existirt nach wie vor dasselbe fixe Kapital im Produktionsprocess fort, aber mit dem verminderten Werth von 72,000 £ statt 80,000 £. Es bedürfte also noch neunjähriger Fortsetzung des Produktionsprocesses, bis das vorgeschossne fixe Kapital sich ausgelebt und sowohl als Produkt- bildner wie Werthbildner ausfungirt hat und ersetzt werden muss. Der vorgeschossne Kapitalwerth hat also einen Cyklus von Umschlägen zu be- schreiben, im gegebnen Fall z. B. einen Cyklus von zehn jährlichen Um- schlägen -- und zwar ist dieser Cyklus bestimmt durch die Lebenszeit, daher die Reproduktionszeit oder Umschlagszeit des angewandten fixen Kapitals.
In demselben Maße also, worin sich mit der Entwicklung der kapi- talistischen Produktionsweise der Werthumfang und die Lebensdauer des angewandten fixen Kapitals entwickelt, entwickelt sich das Leben der In- dustrie und des industriellen Kapitals in jeder besondren Anlage zu einem vieljährigen, sage im Durchschnitt zehnjährigen. Wenn einerseits die Entwicklung des fixen Kapitals dieses Leben ausdehnt, so wird es andrerseits abgekürzt durch die beständige Umwälzung der Produktions- mittel, die ebenfalls mit der Entwicklung der kapitalistischen Produktions- weise beständig zunimmt. Mit ihr daher auch der Wechsel der Produk- tionsmittel und die Nothwendigkeit ihres beständigen Ersatzes in Folge des moralischen Verschleisses, lange bevor sie physisch ausgelebt sind. Man kann annehmen, dass für die entscheidendsten Zweige der grossen Industrie dieser Lebenscyklus jetzt im Durchschnitt ein zehnjähriger ist. Doch kommt es hier nicht auf die bestimmte Zahl an. Soviel ergibt sich: Durch diesen eine Reihe von Jahren umfassenden Cyklus von zu- sammenhängenden Umschlägen, in welchen das Kapital durch seinen fixen Bestandtheil gebannt ist, ergibt sich eine materielle Grundlage der perio- dischen Krisen, worin das Geschäft aufeinanderfolgende Perioden der Ab- spannung, mittleren Lebendigkeit, Ueberstürzung, Krise durchmacht. Es sind zwar die Perioden, worin Kapital angelegt wird, sehr verschiedne und auseinanderfallende. Indessen bildet die Krise immer den Ausgangs- punkt einer grossen Neuanlage. Also auch -- die ganze Gesellschaft be-
summe von 20,000 £, die er von neuem in den flüssigen Bestandtheil des Kapitals auslegt, und b) eine Summe von 8000 £, die sich durch den Verschleiss vom Werth des vorgeschossnen fixen Kapitals losgelöst hat; daneben existirt nach wie vor dasselbe fixe Kapital im Produktionsprocess fort, aber mit dem verminderten Werth von 72,000 £ statt 80,000 £. Es bedürfte also noch neunjähriger Fortsetzung des Produktionsprocesses, bis das vorgeschossne fixe Kapital sich ausgelebt und sowohl als Produkt- bildner wie Werthbildner ausfungirt hat und ersetzt werden muss. Der vorgeschossne Kapitalwerth hat also einen Cyklus von Umschlägen zu be- schreiben, im gegebnen Fall z. B. einen Cyklus von zehn jährlichen Um- schlägen — und zwar ist dieser Cyklus bestimmt durch die Lebenszeit, daher die Reproduktionszeit oder Umschlagszeit des angewandten fixen Kapitals.
In demselben Maße also, worin sich mit der Entwicklung der kapi- talistischen Produktionsweise der Werthumfang und die Lebensdauer des angewandten fixen Kapitals entwickelt, entwickelt sich das Leben der In- dustrie und des industriellen Kapitals in jeder besondren Anlage zu einem vieljährigen, sage im Durchschnitt zehnjährigen. Wenn einerseits die Entwicklung des fixen Kapitals dieses Leben ausdehnt, so wird es andrerseits abgekürzt durch die beständige Umwälzung der Produktions- mittel, die ebenfalls mit der Entwicklung der kapitalistischen Produktions- weise beständig zunimmt. Mit ihr daher auch der Wechsel der Produk- tionsmittel und die Nothwendigkeit ihres beständigen Ersatzes in Folge des moralischen Verschleisses, lange bevor sie physisch ausgelebt sind. Man kann annehmen, dass für die entscheidendsten Zweige der grossen Industrie dieser Lebenscyklus jetzt im Durchschnitt ein zehnjähriger ist. Doch kommt es hier nicht auf die bestimmte Zahl an. Soviel ergibt sich: Durch diesen eine Reihe von Jahren umfassenden Cyklus von zu- sammenhängenden Umschlägen, in welchen das Kapital durch seinen fixen Bestandtheil gebannt ist, ergibt sich eine materielle Grundlage der perio- dischen Krisen, worin das Geschäft aufeinanderfolgende Perioden der Ab- spannung, mittleren Lebendigkeit, Ueberstürzung, Krise durchmacht. Es sind zwar die Perioden, worin Kapital angelegt wird, sehr verschiedne und auseinanderfallende. Indessen bildet die Krise immer den Ausgangs- punkt einer grossen Neuanlage. Also auch — die ganze Gesellschaft be-
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[164/0198]
summe von 20,000 £, die er von neuem in den flüssigen Bestandtheil
des Kapitals auslegt, und b) eine Summe von 8000 £, die sich durch
den Verschleiss vom Werth des vorgeschossnen fixen Kapitals losgelöst hat;
daneben existirt nach wie vor dasselbe fixe Kapital im Produktionsprocess
fort, aber mit dem verminderten Werth von 72,000 £ statt 80,000 £.
Es bedürfte also noch neunjähriger Fortsetzung des Produktionsprocesses,
bis das vorgeschossne fixe Kapital sich ausgelebt und sowohl als Produkt-
bildner wie Werthbildner ausfungirt hat und ersetzt werden muss. Der
vorgeschossne Kapitalwerth hat also einen Cyklus von Umschlägen zu be-
schreiben, im gegebnen Fall z. B. einen Cyklus von zehn jährlichen Um-
schlägen — und zwar ist dieser Cyklus bestimmt durch die Lebenszeit,
daher die Reproduktionszeit oder Umschlagszeit des angewandten fixen
Kapitals.
In demselben Maße also, worin sich mit der Entwicklung der kapi-
talistischen Produktionsweise der Werthumfang und die Lebensdauer des
angewandten fixen Kapitals entwickelt, entwickelt sich das Leben der In-
dustrie und des industriellen Kapitals in jeder besondren Anlage zu einem
vieljährigen, sage im Durchschnitt zehnjährigen. Wenn einerseits die
Entwicklung des fixen Kapitals dieses Leben ausdehnt, so wird es
andrerseits abgekürzt durch die beständige Umwälzung der Produktions-
mittel, die ebenfalls mit der Entwicklung der kapitalistischen Produktions-
weise beständig zunimmt. Mit ihr daher auch der Wechsel der Produk-
tionsmittel und die Nothwendigkeit ihres beständigen Ersatzes in Folge
des moralischen Verschleisses, lange bevor sie physisch ausgelebt sind.
Man kann annehmen, dass für die entscheidendsten Zweige der grossen
Industrie dieser Lebenscyklus jetzt im Durchschnitt ein zehnjähriger ist.
Doch kommt es hier nicht auf die bestimmte Zahl an. Soviel ergibt
sich: Durch diesen eine Reihe von Jahren umfassenden Cyklus von zu-
sammenhängenden Umschlägen, in welchen das Kapital durch seinen fixen
Bestandtheil gebannt ist, ergibt sich eine materielle Grundlage der perio-
dischen Krisen, worin das Geschäft aufeinanderfolgende Perioden der Ab-
spannung, mittleren Lebendigkeit, Ueberstürzung, Krise durchmacht. Es
sind zwar die Perioden, worin Kapital angelegt wird, sehr verschiedne
und auseinanderfallende. Indessen bildet die Krise immer den Ausgangs-
punkt einer grossen Neuanlage. Also auch — die ganze Gesellschaft be-
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/198>, abgerufen am 05.12.2024.
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