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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885.

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Ein Theil der Arbeitsmittel, worin die allgemeinen Arbeitsbedin-
gungen eingeschlossen, wird entweder örtlich befestigt, sobald er als
Arbeitsmittel in den Produktionsprocess eintritt, resp. zur produktiven
Funktion bereit gemacht wird, wie z. B. Maschinen. Oder er wird von
vornherein in dieser stehenden, an den Ort gebundnen Form producirt,
wie z. B. Bodenmeliorationen, Fabrikgebäude, Hochöfen, Kanäle, Eisen-
bahnen u. s. w. Das fortwährende Gebundensein des Arbeitsmittels an
den Produktionsprocess, innerhalb dessen es fungiren soll, ist hier zugleich
durch ihre sinnliche Existenzweise bedingt. Andrerseits kann ein Arbeits-
mittel physisch beständig den Ort verändern, sich bewegen, und dennoch
beständig sich im Produktionsprocess befinden, wie eine Lokomotive, ein
Schiff, Arbeitsvieh etc. Weder gibt ihm, in dem einen Fall, die Un-
beweglichkeit den Charakter des fixen Kapitals, noch nimmt ihm, in dem
andern, die Beweglichkeit diesen Charakter. Der Umstand jedoch, dass
Arbeitsmittel lokal fixirt sind, mit ihren Wurzeln im Grund und Boden
feststecken, weist diesem Theil des fixen Kapitals eine eigne Rolle in der
Oekonomie der Nationen zu. Sie können nicht ins Ausland geschickt
werden, nicht als Waaren auf dem Weltmarkt cirkuliren. Die Eigen-
thumstitel an diesem fixen Kapital können wechseln, es kann gekauft und
verkauft werden und sofern ideell cirkuliren. Diese Eigenthumstitel
können sogar auf fremden Märkten cirkuliren, z. B. in der Form von
Aktien. Aber durch den Wechsel der Personen, welche Eigenthümer dieser
Art von fixem Kapital sind, wechselt nicht das Verhältniss des stehenden,
materiell fixirten Theils des Reichthums in einem Land zu dem beweg-
lichen Theil desselben.21)

Die eigenthümliche Cirkulation des fixen Kapitals ergibt einen eigen-
thümlichen Umschlag. Der Werththeil, den es in seiner Naturalform
durch Abnutzung verliert, cirkulirt als Werththeil des Produkts. Das
Produkt verwandelt sich durch seine Cirkulation aus Waare in Geld; also
auch der vom Produkt cirkulirte Werththeil des Arbeitsmittels, und zwar
tropft sein Werth aus dem Cirkulationsprocess als Geld nieder, in der-
selben Proportion, worin dies Arbeitsmittel aufhört Werthträger im Pro-
duktionsprocess zu sein. Sein Werth erhält also jetzt Doppelexistenz. Ein
Theil desselben bleibt an seine, dem Produktionsprocess angehörige Ge-

21) Bis hierher Manuskript IV. -- Von hier an Manuskript II.

Ein Theil der Arbeitsmittel, worin die allgemeinen Arbeitsbedin-
gungen eingeschlossen, wird entweder örtlich befestigt, sobald er als
Arbeitsmittel in den Produktionsprocess eintritt, resp. zur produktiven
Funktion bereit gemacht wird, wie z. B. Maschinen. Oder er wird von
vornherein in dieser stehenden, an den Ort gebundnen Form producirt,
wie z. B. Bodenmeliorationen, Fabrikgebäude, Hochöfen, Kanäle, Eisen-
bahnen u. s. w. Das fortwährende Gebundensein des Arbeitsmittels an
den Produktionsprocess, innerhalb dessen es fungiren soll, ist hier zugleich
durch ihre sinnliche Existenzweise bedingt. Andrerseits kann ein Arbeits-
mittel physisch beständig den Ort verändern, sich bewegen, und dennoch
beständig sich im Produktionsprocess befinden, wie eine Lokomotive, ein
Schiff, Arbeitsvieh etc. Weder gibt ihm, in dem einen Fall, die Un-
beweglichkeit den Charakter des fixen Kapitals, noch nimmt ihm, in dem
andern, die Beweglichkeit diesen Charakter. Der Umstand jedoch, dass
Arbeitsmittel lokal fixirt sind, mit ihren Wurzeln im Grund und Boden
feststecken, weist diesem Theil des fixen Kapitals eine eigne Rolle in der
Oekonomie der Nationen zu. Sie können nicht ins Ausland geschickt
werden, nicht als Waaren auf dem Weltmarkt cirkuliren. Die Eigen-
thumstitel an diesem fixen Kapital können wechseln, es kann gekauft und
verkauft werden und sofern ideell cirkuliren. Diese Eigenthumstitel
können sogar auf fremden Märkten cirkuliren, z. B. in der Form von
Aktien. Aber durch den Wechsel der Personen, welche Eigenthümer dieser
Art von fixem Kapital sind, wechselt nicht das Verhältniss des stehenden,
materiell fixirten Theils des Reichthums in einem Land zu dem beweg-
lichen Theil desselben.21)

Die eigenthümliche Cirkulation des fixen Kapitals ergibt einen eigen-
thümlichen Umschlag. Der Werththeil, den es in seiner Naturalform
durch Abnutzung verliert, cirkulirt als Werththeil des Produkts. Das
Produkt verwandelt sich durch seine Cirkulation aus Waare in Geld; also
auch der vom Produkt cirkulirte Werththeil des Arbeitsmittels, und zwar
tropft sein Werth aus dem Cirkulationsprocess als Geld nieder, in der-
selben Proportion, worin dies Arbeitsmittel aufhört Werthträger im Pro-
duktionsprocess zu sein. Sein Werth erhält also jetzt Doppelexistenz. Ein
Theil desselben bleibt an seine, dem Produktionsprocess angehörige Ge-

21) Bis hierher Manuskript IV. — Von hier an Manuskript II.
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[140/0174] Ein Theil der Arbeitsmittel, worin die allgemeinen Arbeitsbedin- gungen eingeschlossen, wird entweder örtlich befestigt, sobald er als Arbeitsmittel in den Produktionsprocess eintritt, resp. zur produktiven Funktion bereit gemacht wird, wie z. B. Maschinen. Oder er wird von vornherein in dieser stehenden, an den Ort gebundnen Form producirt, wie z. B. Bodenmeliorationen, Fabrikgebäude, Hochöfen, Kanäle, Eisen- bahnen u. s. w. Das fortwährende Gebundensein des Arbeitsmittels an den Produktionsprocess, innerhalb dessen es fungiren soll, ist hier zugleich durch ihre sinnliche Existenzweise bedingt. Andrerseits kann ein Arbeits- mittel physisch beständig den Ort verändern, sich bewegen, und dennoch beständig sich im Produktionsprocess befinden, wie eine Lokomotive, ein Schiff, Arbeitsvieh etc. Weder gibt ihm, in dem einen Fall, die Un- beweglichkeit den Charakter des fixen Kapitals, noch nimmt ihm, in dem andern, die Beweglichkeit diesen Charakter. Der Umstand jedoch, dass Arbeitsmittel lokal fixirt sind, mit ihren Wurzeln im Grund und Boden feststecken, weist diesem Theil des fixen Kapitals eine eigne Rolle in der Oekonomie der Nationen zu. Sie können nicht ins Ausland geschickt werden, nicht als Waaren auf dem Weltmarkt cirkuliren. Die Eigen- thumstitel an diesem fixen Kapital können wechseln, es kann gekauft und verkauft werden und sofern ideell cirkuliren. Diese Eigenthumstitel können sogar auf fremden Märkten cirkuliren, z. B. in der Form von Aktien. Aber durch den Wechsel der Personen, welche Eigenthümer dieser Art von fixem Kapital sind, wechselt nicht das Verhältniss des stehenden, materiell fixirten Theils des Reichthums in einem Land zu dem beweg- lichen Theil desselben. 21) Die eigenthümliche Cirkulation des fixen Kapitals ergibt einen eigen- thümlichen Umschlag. Der Werththeil, den es in seiner Naturalform durch Abnutzung verliert, cirkulirt als Werththeil des Produkts. Das Produkt verwandelt sich durch seine Cirkulation aus Waare in Geld; also auch der vom Produkt cirkulirte Werththeil des Arbeitsmittels, und zwar tropft sein Werth aus dem Cirkulationsprocess als Geld nieder, in der- selben Proportion, worin dies Arbeitsmittel aufhört Werthträger im Pro- duktionsprocess zu sein. Sein Werth erhält also jetzt Doppelexistenz. Ein Theil desselben bleibt an seine, dem Produktionsprocess angehörige Ge- 21) Bis hierher Manuskript IV. — Von hier an Manuskript II.

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/174>, abgerufen am 05.12.2024.