Waaren von gegebnem Werth. Die Form schliesst die Verwerthung dieses Werths ein (W' und G') und die Rückkehr zu der ursprünglichen Form, denn im zweiten P besitzt der vorgeschossne Werth wieder die Form der Produktionselemente, worin er ursprünglich vorgeschossen war.
Man hat früher gesehn: "Hat die Produktion kapitalistische Form, so die Reproduktion. Wie in der kapitalistischen Produktionsweise der Arbeitsprocess nur als ein Mittel für den Verwerthungsprocess erscheint, so die Reproduktion nur als ein Mittel den vorgeschossnen Werth als Kapital zu reproduciren, d. h. als sich verwerthenden Werth." (Buch I, Kap. XXI, S. 588.)
Die drei Formen I) G ... G', II) P ... P, und III) W' ... W', unterscheiden sich dadurch: In Form II (P ... P) ist die Wieder- erneurung des Processes, der Reproduktionsprocess, als wirklich, in Form I aber nur der Möglichkeit nach ausdrückt. Aber beide unterscheiden sich dadurch von Form III, dass der vorgeschossne Kapitalwerth -- sei es als Geld, sei es in der Gestalt der stofflichen Produktionselemente -- den Ausgangspunkt bildet und daher auch den Punkt der Rückkehr. In G ... G' ist die Rückkehr G' = G + g. Wird der Process auf der- selben Stufenleiter erneuert, so bildet G wieder den Ausgangspunkt und g geht nicht in ihn ein, sondern zeigt uns nur, dass G sich als Kapital verwerthet und daher einen Mehrwerth g erzeugt, aber von sich abge- stossen hat. In der Form P ... P bildet der in der Form der Pro- duktionselemente P vorgeschossne Kapitalwerth ebenfalls den Ausgangspunkt. Die Form schliesst seine Verwerthung ein. Findet einfache Reproduktion statt, so fängt derselbe Kapitalwerth, in derselben Form P, seinen Pro- cess von neuem an. Findet Akkumulation statt, so eröffnet P' (der Werthgrösse nach = G' = W') jetzt als vergrösserter Kapitalwerth den Process. Aber er beginnt wieder mit dem vorgeschossnen Kapitalwerth in der anfänglichen Form, wenn auch mit grössrem Kapitalwerth als vorher. Dagegen in Form III beginnt der Kapitalwerth nicht als vor- geschossner den Process, sondern als bereits verwertheter, als der ge- sammte in der Form von Waaren befindliche Reichthum, wovon der vor- geschossne Kapitalwerth nur ein Theil. Die letztre Form ist wichtig für den dritten Abschnitt, wo die Bewegung der Einzelkapitale im Zusammen- hang mit der Bewegung des gesellschaftlichen Gesammtkapitals aufgefasst wird. Sie ist dagegen nicht zu benutzen für den Umschlag des Kapi-
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Waaren von gegebnem Werth. Die Form schliesst die Verwerthung dieses Werths ein (W' und G') und die Rückkehr zu der ursprünglichen Form, denn im zweiten P besitzt der vorgeschossne Werth wieder die Form der Produktionselemente, worin er ursprünglich vorgeschossen war.
Man hat früher gesehn: „Hat die Produktion kapitalistische Form, so die Reproduktion. Wie in der kapitalistischen Produktionsweise der Arbeitsprocess nur als ein Mittel für den Verwerthungsprocess erscheint, so die Reproduktion nur als ein Mittel den vorgeschossnen Werth als Kapital zu reproduciren, d. h. als sich verwerthenden Werth.“ (Buch I, Kap. XXI, S. 588.)
Die drei Formen I) G … G', II) P … P, und III) W' … W', unterscheiden sich dadurch: In Form II (P … P) ist die Wieder- erneurung des Processes, der Reproduktionsprocess, als wirklich, in Form I aber nur der Möglichkeit nach ausdrückt. Aber beide unterscheiden sich dadurch von Form III, dass der vorgeschossne Kapitalwerth — sei es als Geld, sei es in der Gestalt der stofflichen Produktionselemente — den Ausgangspunkt bildet und daher auch den Punkt der Rückkehr. In G … G' ist die Rückkehr G' = G + g. Wird der Process auf der- selben Stufenleiter erneuert, so bildet G wieder den Ausgangspunkt und g geht nicht in ihn ein, sondern zeigt uns nur, dass G sich als Kapital verwerthet und daher einen Mehrwerth g erzeugt, aber von sich abge- stossen hat. In der Form P … P bildet der in der Form der Pro- duktionselemente P vorgeschossne Kapitalwerth ebenfalls den Ausgangspunkt. Die Form schliesst seine Verwerthung ein. Findet einfache Reproduktion statt, so fängt derselbe Kapitalwerth, in derselben Form P, seinen Pro- cess von neuem an. Findet Akkumulation statt, so eröffnet P' (der Werthgrösse nach = G' = W') jetzt als vergrösserter Kapitalwerth den Process. Aber er beginnt wieder mit dem vorgeschossnen Kapitalwerth in der anfänglichen Form, wenn auch mit grössrem Kapitalwerth als vorher. Dagegen in Form III beginnt der Kapitalwerth nicht als vor- geschossner den Process, sondern als bereits verwertheter, als der ge- sammte in der Form von Waaren befindliche Reichthum, wovon der vor- geschossne Kapitalwerth nur ein Theil. Die letztre Form ist wichtig für den dritten Abschnitt, wo die Bewegung der Einzelkapitale im Zusammen- hang mit der Bewegung des gesellschaftlichen Gesammtkapitals aufgefasst wird. Sie ist dagegen nicht zu benutzen für den Umschlag des Kapi-
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Waaren von gegebnem Werth. Die Form schliesst die Verwerthung dieses
Werths ein (W' und G') und die Rückkehr zu der ursprünglichen Form,
denn im zweiten P besitzt der vorgeschossne Werth wieder die Form der
Produktionselemente, worin er ursprünglich vorgeschossen war.
Man hat früher gesehn: „Hat die Produktion kapitalistische Form,
so die Reproduktion. Wie in der kapitalistischen Produktionsweise der
Arbeitsprocess nur als ein Mittel für den Verwerthungsprocess erscheint,
so die Reproduktion nur als ein Mittel den vorgeschossnen Werth als
Kapital zu reproduciren, d. h. als sich verwerthenden Werth.“ (Buch I,
Kap. XXI, S. 588.)
Die drei Formen I) G … G', II) P … P, und III) W' … W',
unterscheiden sich dadurch: In Form II (P … P) ist die Wieder-
erneurung des Processes, der Reproduktionsprocess, als wirklich, in Form I
aber nur der Möglichkeit nach ausdrückt. Aber beide unterscheiden sich
dadurch von Form III, dass der vorgeschossne Kapitalwerth — sei es
als Geld, sei es in der Gestalt der stofflichen Produktionselemente —
den Ausgangspunkt bildet und daher auch den Punkt der Rückkehr. In
G … G' ist die Rückkehr G' = G + g. Wird der Process auf der-
selben Stufenleiter erneuert, so bildet G wieder den Ausgangspunkt und
g geht nicht in ihn ein, sondern zeigt uns nur, dass G sich als Kapital
verwerthet und daher einen Mehrwerth g erzeugt, aber von sich abge-
stossen hat. In der Form P … P bildet der in der Form der Pro-
duktionselemente P vorgeschossne Kapitalwerth ebenfalls den Ausgangspunkt.
Die Form schliesst seine Verwerthung ein. Findet einfache Reproduktion
statt, so fängt derselbe Kapitalwerth, in derselben Form P, seinen Pro-
cess von neuem an. Findet Akkumulation statt, so eröffnet P' (der
Werthgrösse nach = G' = W') jetzt als vergrösserter Kapitalwerth den
Process. Aber er beginnt wieder mit dem vorgeschossnen Kapitalwerth
in der anfänglichen Form, wenn auch mit grössrem Kapitalwerth als
vorher. Dagegen in Form III beginnt der Kapitalwerth nicht als vor-
geschossner den Process, sondern als bereits verwertheter, als der ge-
sammte in der Form von Waaren befindliche Reichthum, wovon der vor-
geschossne Kapitalwerth nur ein Theil. Die letztre Form ist wichtig für
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/165>, abgerufen am 23.11.2024.
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