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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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Der antagonistische Charakter der kapitalistischen Produktion und
Accumulation bewährt sich nirgendwo brutaler als in dem Fortschritt
des englischen Landbaus
(Viehzucht eingeschlossen) und dem Rück-
schritt des englischen Landarbeiters
. Bevor ich zu seiner gegen-
wärtigen
Lage übergehe, ein rascher Rückblick. Die moderne Agri-
kultur datirt in England von der Mitte des 18. Jahrhunderts, obgleich die
Umwälzung der Grundeigenthumsverhältnisse, wovon die veränderte Pro-
duktionsweise als Grundlage ausgeht, viel früheren Datums.

Nehmen wir die Angaben Arthur Young's, eines genauen Be-
obachters, obgleich elenden Denkers, über den Landarbeiter von 1771, so
spieltletztrer eine sehr elende Rolle, verglichen mit seinem Vorgänger Ende
des 14. Jahrhunderts
, "wo er in Fülle leben und Reichthum
accumuliren
konnte"138), gar nicht zu sprechen vom 15. Jahrhun-
dert
, "dem goldnen Zeitalter der englischen Arbeiter in Stadt und
Land". Wir brauchen jedoch nicht so weit zurückzugehn. In einer sehr
gehaltreichen Schrift von 1777 liest man: "Der grosse Pächter hat sich
beinahe erhoben zum Niveau des Gentleman, während der arme Land-
arbeiter fast zu Boden gedrückt ist ... Seine unglückliche Lage zeigt
sich klar durch eine vergleichende Uebersicht seiner Verhältnisse von
heute und von 40 Jahr früher ... Grundeigenthümer und Pächter wirken
Hand in Hand zur Unterdrückung des Arbeiters"139). Es wird dann im

gleitet von einer Variation in Todesfällen und Verbrechen! (Sieh
"Manifest der Maatschappij: De Vlaemingen Vooruit! Brussel
1860", p. 15, 16.) Ganz Belgien zählt 930,000 Familien, davon, nach officieller
Statistik: 90,000 Reiche (Wähler), 450,000 Personen; 190,000 Familien der kleinen
Mittelklasse, in Stadt und Dorf, grosser Theil davon stets in's Proletariat fallend,
1,950,000 Personen. Endlich 450,000 Arbeiterfamilien mit 2,250,000 Personen, von
welchen die Musterfamilien das durch Ducpetiaux geschilderte Glück geniessen.
Unter den 450,000 Arbeiterfamilien über 200,000 auf der Armenliste!
138) James E. Th. Rogers (Prof. of Polit. Econ. in the Uni-
versity of Oxford
): "A History of Agriculture and Prices in
England. Oxford
1866", v. I, p. 690. Diess fleissig gearbeitete Werk um-
fasst in den bisher erschienenen zwei ersten Bänden nur noch die Periode von
1259--1400. Der zweite Band enthält bloss statistisches Material. Es ist die erste
authentische "History of Prices", die wir für jene Zeit besitzen.
139) "Reasons for the late Increase of the Poorlaws; or, a
comparative view of the price of labour and provisions. Lond
.
1777", p. 5, 14--16.

Der antagonistische Charakter der kapitalistischen Produktion und
Accumulation bewährt sich nirgendwo brutaler als in dem Fortschritt
des englischen Landbaus
(Viehzucht eingeschlossen) und dem Rück-
schritt des englischen Landarbeiters
. Bevor ich zu seiner gegen-
wärtigen
Lage übergehe, ein rascher Rückblick. Die moderne Agri-
kultur datirt in England von der Mitte des 18. Jahrhunderts, obgleich die
Umwälzung der Grundeigenthumsverhältnisse, wovon die veränderte Pro-
duktionsweise als Grundlage ausgeht, viel früheren Datums.

Nehmen wir die Angaben Arthur Young’s, eines genauen Be-
obachters, obgleich elenden Denkers, über den Landarbeiter von 1771, so
spieltletztrer eine sehr elende Rolle, verglichen mit seinem Vorgänger Ende
des 14. Jahrhunderts
, „wo er in Fülle leben und Reichthum
accumuliren
konnte“138), gar nicht zu sprechen vom 15. Jahrhun-
dert
, „dem goldnen Zeitalter der englischen Arbeiter in Stadt und
Land“. Wir brauchen jedoch nicht so weit zurückzugehn. In einer sehr
gehaltreichen Schrift von 1777 liest man: „Der grosse Pächter hat sich
beinahe erhoben zum Niveau des Gentleman, während der arme Land-
arbeiter fast zu Boden gedrückt ist … Seine unglückliche Lage zeigt
sich klar durch eine vergleichende Uebersicht seiner Verhältnisse von
heute und von 40 Jahr früher … Grundeigenthümer und Pächter wirken
Hand in Hand zur Unterdrückung des Arbeiters“139). Es wird dann im

gleitet von einer Variation in Todesfällen und Verbrechen! (Sieh
Manifest der Maatschappij: De Vlaemingen Vooruit! Brussel
1860“, p. 15, 16.) Ganz Belgien zählt 930,000 Familien, davon, nach officieller
Statistik: 90,000 Reiche (Wähler), 450,000 Personen; 190,000 Familien der kleinen
Mittelklasse, in Stadt und Dorf, grosser Theil davon stets in’s Proletariat fallend,
1,950,000 Personen. Endlich 450,000 Arbeiterfamilien mit 2,250,000 Personen, von
welchen die Musterfamilien das durch Ducpetiaux geschilderte Glück geniessen.
Unter den 450,000 Arbeiterfamilien über 200,000 auf der Armenliste!
138) James E. Th. Rogers (Prof. of Polit. Econ. in the Uni-
versity of Oxford
): „A History of Agriculture and Prices in
England. Oxford
1866“, v. I, p. 690. Diess fleissig gearbeitete Werk um-
fasst in den bisher erschienenen zwei ersten Bänden nur noch die Periode von
1259—1400. Der zweite Band enthält bloss statistisches Material. Es ist die erste
authentische „History of Prices“, die wir für jene Zeit besitzen.
139)Reasons for the late Increase of the Poorlaws; or, a
comparative view of the price of labour and provisions. Lond
.
1777“, p. 5, 14—16.
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[661/0680] Der antagonistische Charakter der kapitalistischen Produktion und Accumulation bewährt sich nirgendwo brutaler als in dem Fortschritt des englischen Landbaus (Viehzucht eingeschlossen) und dem Rück- schritt des englischen Landarbeiters. Bevor ich zu seiner gegen- wärtigen Lage übergehe, ein rascher Rückblick. Die moderne Agri- kultur datirt in England von der Mitte des 18. Jahrhunderts, obgleich die Umwälzung der Grundeigenthumsverhältnisse, wovon die veränderte Pro- duktionsweise als Grundlage ausgeht, viel früheren Datums. Nehmen wir die Angaben Arthur Young’s, eines genauen Be- obachters, obgleich elenden Denkers, über den Landarbeiter von 1771, so spieltletztrer eine sehr elende Rolle, verglichen mit seinem Vorgänger Ende des 14. Jahrhunderts, „wo er in Fülle leben und Reichthum accumuliren konnte“ 138), gar nicht zu sprechen vom 15. Jahrhun- dert, „dem goldnen Zeitalter der englischen Arbeiter in Stadt und Land“. Wir brauchen jedoch nicht so weit zurückzugehn. In einer sehr gehaltreichen Schrift von 1777 liest man: „Der grosse Pächter hat sich beinahe erhoben zum Niveau des Gentleman, während der arme Land- arbeiter fast zu Boden gedrückt ist … Seine unglückliche Lage zeigt sich klar durch eine vergleichende Uebersicht seiner Verhältnisse von heute und von 40 Jahr früher … Grundeigenthümer und Pächter wirken Hand in Hand zur Unterdrückung des Arbeiters“ 139). Es wird dann im 137) 138) James E. Th. Rogers (Prof. of Polit. Econ. in the Uni- versity of Oxford): „A History of Agriculture and Prices in England. Oxford 1866“, v. I, p. 690. Diess fleissig gearbeitete Werk um- fasst in den bisher erschienenen zwei ersten Bänden nur noch die Periode von 1259—1400. Der zweite Band enthält bloss statistisches Material. Es ist die erste authentische „History of Prices“, die wir für jene Zeit besitzen. 139) „Reasons for the late Increase of the Poorlaws; or, a comparative view of the price of labour and provisions. Lond. 1777“, p. 5, 14—16. 137) gleitet von einer Variation in Todesfällen und Verbrechen! (Sieh „Manifest der Maatschappij: De Vlaemingen Vooruit! Brussel 1860“, p. 15, 16.) Ganz Belgien zählt 930,000 Familien, davon, nach officieller Statistik: 90,000 Reiche (Wähler), 450,000 Personen; 190,000 Familien der kleinen Mittelklasse, in Stadt und Dorf, grosser Theil davon stets in’s Proletariat fallend, 1,950,000 Personen. Endlich 450,000 Arbeiterfamilien mit 2,250,000 Personen, von welchen die Musterfamilien das durch Ducpetiaux geschilderte Glück geniessen. Unter den 450,000 Arbeiterfamilien über 200,000 auf der Armenliste!

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 661. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/680>, abgerufen am 18.12.2024.