Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

Wir erhalten daher schliesslich:

Form IV:

20 Ellen Leinwand = 1 Rock oder = u Kaffee oder = v Thee oder
= x Eisen oder = y Weizen oder = u. s. w.
1 Rock = 20 Ellen Leinwand oder = u Kaffee oder = v Thee oder
= x Eisen oder = y Weizen oder = u. s. w.
u Kaffee = 20 Ellen Leinwand oder = 1 Rock oder = v Thee oder
= x Eisen oder = y Weizen oder = u. s. w.
v Thee = u. s. w.

Aber jede dieser Gleichungen rückbezogen ergiebt Rock, Kaffee,
Thee u. s. w. als allgemeines Aequivalent, daher den Werthausdruck in
Rock, Kaffee, Thee u. s. w. als allgemeine relative Werthform aller andern
Waaren. Die allgemeine Aequivalentform kommt immer nur einer Waare
zu im Gegensatz zu allen andern Waaren; aber sie kommt jeder Waare
im Gegensatz zu allen andern zu. Stellt aber jede Waare ihre eigne Na-
turalform allen andern Waaren gegenüber als allgemeine Aequivalentform,
so schliessen alle Waaren alle von der allgemeinen Aequivalentform aus
und daher sich selbst von der gesellschaftlich gültigen Darstellung ihrer
Werthgrössen.

Man sieht: die Analyse der Waare ergiebt alle wesentlichen
Bestimmungen der Werthform und die Werthform selbst in ihren gegen-
sätzlichen Momenten, die allgemeine relative Werthform, die
allgemeine Aequivalentform, endlich die nie abschliessende
Reihe einfacher relativer Werthausdrücke, welche erst eine
Durchgangsphase in der Entwicklung der Werthform bildet, um schliess-
lich in die specifisch relative Werthform des allgemeinen
Aequivalents
umzuschlagen. Aber die Analyse der Waare ergab diese
Formen als Waarenformen überhaupt, die also auch jeder Waare
zukommen, nur gegensätzlich, so dass wenn die Waare A sich in der
einen Formbestimmung befindet, die Waaren B, C u. s. w. ihr gegen-
über die andere annehmen. Das entscheidend Wichtige aber war den
inneren nothwendigen Zusammenhang zwischen Werthform, Werthsub-
stanz
und Werthgrösse zu entdecken, d. h. ideell ausgedrückt, zu
beweisen, dass die Werthform aus dem Werthbegriff entspringt24).


24) Es ist einer der Grundmängel der klassischen politischen Oekonomie, dass
es ihr nie gelang, aus der Analyse der Waare und specieller des Waarenwerths

Wir erhalten daher schliesslich:

Form IV:

20 Ellen Leinwand = 1 Rock oder = u Kaffee oder = v Thee oder
= x Eisen oder = y Weizen oder = u. s. w.
1 Rock = 20 Ellen Leinwand oder = u Kaffee oder = v Thee oder
= x Eisen oder = y Weizen oder = u. s. w.
u Kaffee = 20 Ellen Leinwand oder = 1 Rock oder = v Thee oder
= x Eisen oder = y Weizen oder = u. s. w.
v Thee = u. s. w.

Aber jede dieser Gleichungen rückbezogen ergiebt Rock, Kaffee,
Thee u. s. w. als allgemeines Aequivalent, daher den Werthausdruck in
Rock, Kaffee, Thee u. s. w. als allgemeine relative Werthform aller andern
Waaren. Die allgemeine Aequivalentform kommt immer nur einer Waare
zu im Gegensatz zu allen andern Waaren; aber sie kommt jeder Waare
im Gegensatz zu allen andern zu. Stellt aber jede Waare ihre eigne Na-
turalform allen andern Waaren gegenüber als allgemeine Aequivalentform,
so schliessen alle Waaren alle von der allgemeinen Aequivalentform aus
und daher sich selbst von der gesellschaftlich gültigen Darstellung ihrer
Werthgrössen.

Man sieht: die Analyse der Waare ergiebt alle wesentlichen
Bestimmungen der Werthform und die Werthform selbst in ihren gegen-
sätzlichen Momenten, die allgemeine relative Werthform, die
allgemeine Aequivalentform, endlich die nie abschliessende
Reihe einfacher relativer Werthausdrücke, welche erst eine
Durchgangsphase in der Entwicklung der Werthform bildet, um schliess-
lich in die specifisch relative Werthform des allgemeinen
Aequivalents
umzuschlagen. Aber die Analyse der Waare ergab diese
Formen als Waarenformen überhaupt, die also auch jeder Waare
zukommen, nur gegensätzlich, so dass wenn die Waare A sich in der
einen Formbestimmung befindet, die Waaren B, C u. s. w. ihr gegen-
über die andere annehmen. Das entscheidend Wichtige aber war den
inneren nothwendigen Zusammenhang zwischen Werthform, Werthsub-
stanz
und Werthgrösse zu entdecken, d. h. ideell ausgedrückt, zu
beweisen, dass die Werthform aus dem Werthbegriff entspringt24).


24) Es ist einer der Grundmängel der klassischen politischen Oekonomie, dass
es ihr nie gelang, aus der Analyse der Waare und specieller des Waarenwerths
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0053" n="34"/>
            <p>Wir erhalten daher schliesslich:</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Form IV</hi>:</p><lb/>
            <list>
              <item>20 Ellen Leinwand = 1 Rock <hi rendition="#g">oder</hi> = u Kaffee <hi rendition="#g">oder</hi> = v Thee <hi rendition="#g">oder</hi><lb/>
= x Eisen <hi rendition="#g">oder</hi> = y Weizen <hi rendition="#g">oder</hi> = u. s. w.</item><lb/>
              <item>1 Rock = 20 Ellen Leinwand <hi rendition="#g">oder</hi> = u Kaffee <hi rendition="#g">oder</hi> = v Thee <hi rendition="#g">oder</hi><lb/>
= x Eisen <hi rendition="#g">oder</hi> = y Weizen <hi rendition="#g">oder</hi> = u. s. w.</item><lb/>
              <item>u Kaffee = 20 Ellen Leinwand <hi rendition="#g">oder</hi> = 1 Rock <hi rendition="#g">oder</hi> = v Thee <hi rendition="#g">oder</hi><lb/>
= x Eisen <hi rendition="#g">oder</hi> = y Weizen <hi rendition="#g">oder</hi> = u. s. w.</item><lb/>
              <item>v Thee = u. s. w.</item>
            </list><lb/>
            <p>Aber jede dieser Gleichungen <hi rendition="#g">rückbezogen</hi> ergiebt Rock, Kaffee,<lb/>
Thee u. s. w. als allgemeines Aequivalent, daher den Werthausdruck in<lb/>
Rock, Kaffee, Thee u. s. w. als allgemeine relative Werthform aller andern<lb/>
Waaren. Die allgemeine Aequivalentform kommt immer nur einer Waare<lb/>
zu im Gegensatz zu allen andern Waaren; aber sie kommt jeder Waare<lb/>
im Gegensatz zu allen andern zu. Stellt aber jede Waare ihre eigne Na-<lb/>
turalform allen andern Waaren gegenüber als allgemeine Aequivalentform,<lb/>
so schliessen alle Waaren alle von der allgemeinen Aequivalentform aus<lb/>
und daher sich selbst von der gesellschaftlich gültigen Darstellung ihrer<lb/>
Werthgrössen.</p><lb/>
            <p>Man sieht: die Analyse der Waare ergiebt alle <hi rendition="#g">wesentlichen</hi><lb/>
Bestimmungen der <hi rendition="#g">Werthform</hi> und die Werthform selbst in ihren gegen-<lb/>
sätzlichen Momenten, die <hi rendition="#g">allgemeine relative Werthform</hi>, die<lb/><hi rendition="#g">allgemeine Aequivalentform</hi>, endlich die nie abschliessende<lb/><hi rendition="#g">Reihe einfacher relativer Werthausdrücke</hi>, welche erst eine<lb/>
Durchgangsphase in der Entwicklung der Werthform bildet, um schliess-<lb/>
lich in die <hi rendition="#g">specifisch relative Werthform des allgemeinen<lb/>
Aequivalents</hi> umzuschlagen. Aber die Analyse der Waare ergab diese<lb/>
Formen als <hi rendition="#g">Waarenformen</hi> überhaupt, die also auch jeder Waare<lb/>
zukommen, nur <hi rendition="#g">gegensätzlich</hi>, so dass wenn die Waare A sich in der<lb/><hi rendition="#g">einen</hi> Formbestimmung befindet, die Waaren B, C u. s. w. ihr gegen-<lb/>
über die <hi rendition="#g">andere</hi> annehmen. Das entscheidend Wichtige aber war den<lb/>
inneren nothwendigen Zusammenhang zwischen Wert<hi rendition="#g">hform</hi>, Wert<hi rendition="#g">hsub-<lb/>
stanz</hi> und Wert<hi rendition="#g">hgrösse</hi> zu entdecken, d. h. <hi rendition="#g">ideell</hi> ausgedrückt, zu<lb/>
beweisen, dass die Wert<hi rendition="#g">hform</hi> aus dem Wert<hi rendition="#g">hbegriff</hi> entspringt<note xml:id="seg2pn_3_1" next="#seg2pn_3_2" place="foot" n="24)">Es ist einer der Grundmängel der klassischen politischen Oekonomie, dass<lb/>
es ihr nie gelang, aus der Analyse der Waare und specieller des Waaren<hi rendition="#g">werths</hi></note>.</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[34/0053] Wir erhalten daher schliesslich: Form IV: 20 Ellen Leinwand = 1 Rock oder = u Kaffee oder = v Thee oder = x Eisen oder = y Weizen oder = u. s. w. 1 Rock = 20 Ellen Leinwand oder = u Kaffee oder = v Thee oder = x Eisen oder = y Weizen oder = u. s. w. u Kaffee = 20 Ellen Leinwand oder = 1 Rock oder = v Thee oder = x Eisen oder = y Weizen oder = u. s. w. v Thee = u. s. w. Aber jede dieser Gleichungen rückbezogen ergiebt Rock, Kaffee, Thee u. s. w. als allgemeines Aequivalent, daher den Werthausdruck in Rock, Kaffee, Thee u. s. w. als allgemeine relative Werthform aller andern Waaren. Die allgemeine Aequivalentform kommt immer nur einer Waare zu im Gegensatz zu allen andern Waaren; aber sie kommt jeder Waare im Gegensatz zu allen andern zu. Stellt aber jede Waare ihre eigne Na- turalform allen andern Waaren gegenüber als allgemeine Aequivalentform, so schliessen alle Waaren alle von der allgemeinen Aequivalentform aus und daher sich selbst von der gesellschaftlich gültigen Darstellung ihrer Werthgrössen. Man sieht: die Analyse der Waare ergiebt alle wesentlichen Bestimmungen der Werthform und die Werthform selbst in ihren gegen- sätzlichen Momenten, die allgemeine relative Werthform, die allgemeine Aequivalentform, endlich die nie abschliessende Reihe einfacher relativer Werthausdrücke, welche erst eine Durchgangsphase in der Entwicklung der Werthform bildet, um schliess- lich in die specifisch relative Werthform des allgemeinen Aequivalents umzuschlagen. Aber die Analyse der Waare ergab diese Formen als Waarenformen überhaupt, die also auch jeder Waare zukommen, nur gegensätzlich, so dass wenn die Waare A sich in der einen Formbestimmung befindet, die Waaren B, C u. s. w. ihr gegen- über die andere annehmen. Das entscheidend Wichtige aber war den inneren nothwendigen Zusammenhang zwischen Werthform, Werthsub- stanz und Werthgrösse zu entdecken, d. h. ideell ausgedrückt, zu beweisen, dass die Werthform aus dem Werthbegriff entspringt 24). 24) Es ist einer der Grundmängel der klassischen politischen Oekonomie, dass es ihr nie gelang, aus der Analyse der Waare und specieller des Waarenwerths

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/53
Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/53>, abgerufen am 24.11.2024.