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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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sifikation der Arbeit, weil die Schranke des Arbeitstags den Kapitalisten
zu strengstem Haushalt der Produktionskosten zwingt. Die Verbesserung
der Dampfmaschine erhöht die Anzahl ihrer Kolbenschläge in einer Minute
und erlaubt zugleich, durch grössere Oekonomie der Kraft, einen umfang-
reicheren Mechanismus mit demselben Motor zu treiben, bei gleichbleiben-
dem oder selbst fallendem Kohlenverzehr. Die Verbesserung des Trans-
missionsmechanismus vermindert die Friktion und, was die moderne
Maschinerie so augenfällig vor der älteren auszeichnet, reducirt Durch-
messer und Gewicht der grossen und kleinen Wellenbäume auf ein stets
fallendes Minimum. Die Verbesserungen der Arbeitsmaschinerie endlich
vermindern bei erhöhter Geschwindigkeit und ausgedehnterer Wirkung
ihren Umfang, wie beim modernen Dampfwebstuhl, oder vergrössern mit
dem Rumpf Umfang und Zahl der von ihr geführten Werkzeuge, wie bei der
Spinnmaschine, oder vermehren die Beweglichkeit dieser Werkzeuge durch
unscheinbare Detailveränderung, wie durch solche bei der selfacting mule
vor etwa 10 Jahren die Geschwindigkeit der Spindeln um 1/5 gesteigert wurde.

Die Verkürzung des Arbeitstags auf 12 Stunden datirt in Eng-
land von 1832. Schon 1836 erklärte ein englischer Fabrikant: "Ver-
glichen mit früher ist die Arbeit, die in den Fabriken zu verrichten, sehr
gewachsen, in Folge der grösseren Aufmerksamkeit und Thätigkeit, welche
die bedeutend vermehrte Geschwindigkeit der Maschinerie vom Arbeiter
erheischt"164). Im Jahr 1844 machte Lord Ashley, jetzt Graf Shaftes-
bury, folgende dokumentarisch belegte Aufstellungen im Hause der Gemeinen:

"Die Arbeit der in den Fabrikprozessen Beschäftigten ist jetzt drei-
mal so gross, als bei der Einführung solcher Operationen. Die Maschinerie
hat zweifelsohne ein Werk verrichtet, welches die Sehnen und Muskeln von
Millionen Menschen ersetzt, aber sie hat auch erstaunlich (prodigiously)
die Arbeit der durch ihre furchtbare Bewegung beherrschten Menschen
vermehrt. . . . Die Arbeit einem Paar Mules während 12 Stunden auf- und
abzufolgen, zum Spinnen von Garn No. 40, bedang im Jahre 1815 die
Nothwendigkeit einer Reise von 8 Meilen. Im Jahre 1812 betrug die im
Gefolge eines Mulepaars, zum Spinnen derselben Nummer, während 12
Stunden zu durchreisende Distanz 20 Meilen und oft mehr. Im Jahre
1825 hatte der Spinner während 12 Stunden 820 Auszüge an jeder Mule

164) John Fielden l. c. p. 32.
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sifikation der Arbeit, weil die Schranke des Arbeitstags den Kapitalisten
zu strengstem Haushalt der Produktionskosten zwingt. Die Verbesserung
der Dampfmaschine erhöht die Anzahl ihrer Kolbenschläge in einer Minute
und erlaubt zugleich, durch grössere Oekonomie der Kraft, einen umfang-
reicheren Mechanismus mit demselben Motor zu treiben, bei gleichbleiben-
dem oder selbst fallendem Kohlenverzehr. Die Verbesserung des Trans-
missionsmechanismus vermindert die Friktion und, was die moderne
Maschinerie so augenfällig vor der älteren auszeichnet, reducirt Durch-
messer und Gewicht der grossen und kleinen Wellenbäume auf ein stets
fallendes Minimum. Die Verbesserungen der Arbeitsmaschinerie endlich
vermindern bei erhöhter Geschwindigkeit und ausgedehnterer Wirkung
ihren Umfang, wie beim modernen Dampfwebstuhl, oder vergrössern mit
dem Rumpf Umfang und Zahl der von ihr geführten Werkzeuge, wie bei der
Spinnmaschine, oder vermehren die Beweglichkeit dieser Werkzeuge durch
unscheinbare Detailveränderung, wie durch solche bei der selfacting mule
vor etwa 10 Jahren die Geschwindigkeit der Spindeln um ⅕ gesteigert wurde.

Die Verkürzung des Arbeitstags auf 12 Stunden datirt in Eng-
land von 1832. Schon 1836 erklärte ein englischer Fabrikant: „Ver-
glichen mit früher ist die Arbeit, die in den Fabriken zu verrichten, sehr
gewachsen, in Folge der grösseren Aufmerksamkeit und Thätigkeit, welche
die bedeutend vermehrte Geschwindigkeit der Maschinerie vom Arbeiter
erheischt“164). Im Jahr 1844 machte Lord Ashley, jetzt Graf Shaftes-
bury, folgende dokumentarisch belegte Aufstellungen im Hause der Gemeinen:

„Die Arbeit der in den Fabrikprozessen Beschäftigten ist jetzt drei-
mal so gross, als bei der Einführung solcher Operationen. Die Maschinerie
hat zweifelsohne ein Werk verrichtet, welches die Sehnen und Muskeln von
Millionen Menschen ersetzt, aber sie hat auch erstaunlich (prodigiously)
die Arbeit der durch ihre furchtbare Bewegung beherrschten Menschen
vermehrt. . . . Die Arbeit einem Paar Mules während 12 Stunden auf- und
abzufolgen, zum Spinnen von Garn No. 40, bedang im Jahre 1815 die
Nothwendigkeit einer Reise von 8 Meilen. Im Jahre 1812 betrug die im
Gefolge eines Mulepaars, zum Spinnen derselben Nummer, während 12
Stunden zu durchreisende Distanz 20 Meilen und oft mehr. Im Jahre
1825 hatte der Spinner während 12 Stunden 820 Auszüge an jeder Mule

164) John Fielden l. c. p. 32.
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[403/0422] sifikation der Arbeit, weil die Schranke des Arbeitstags den Kapitalisten zu strengstem Haushalt der Produktionskosten zwingt. Die Verbesserung der Dampfmaschine erhöht die Anzahl ihrer Kolbenschläge in einer Minute und erlaubt zugleich, durch grössere Oekonomie der Kraft, einen umfang- reicheren Mechanismus mit demselben Motor zu treiben, bei gleichbleiben- dem oder selbst fallendem Kohlenverzehr. Die Verbesserung des Trans- missionsmechanismus vermindert die Friktion und, was die moderne Maschinerie so augenfällig vor der älteren auszeichnet, reducirt Durch- messer und Gewicht der grossen und kleinen Wellenbäume auf ein stets fallendes Minimum. Die Verbesserungen der Arbeitsmaschinerie endlich vermindern bei erhöhter Geschwindigkeit und ausgedehnterer Wirkung ihren Umfang, wie beim modernen Dampfwebstuhl, oder vergrössern mit dem Rumpf Umfang und Zahl der von ihr geführten Werkzeuge, wie bei der Spinnmaschine, oder vermehren die Beweglichkeit dieser Werkzeuge durch unscheinbare Detailveränderung, wie durch solche bei der selfacting mule vor etwa 10 Jahren die Geschwindigkeit der Spindeln um ⅕ gesteigert wurde. Die Verkürzung des Arbeitstags auf 12 Stunden datirt in Eng- land von 1832. Schon 1836 erklärte ein englischer Fabrikant: „Ver- glichen mit früher ist die Arbeit, die in den Fabriken zu verrichten, sehr gewachsen, in Folge der grösseren Aufmerksamkeit und Thätigkeit, welche die bedeutend vermehrte Geschwindigkeit der Maschinerie vom Arbeiter erheischt“ 164). Im Jahr 1844 machte Lord Ashley, jetzt Graf Shaftes- bury, folgende dokumentarisch belegte Aufstellungen im Hause der Gemeinen: „Die Arbeit der in den Fabrikprozessen Beschäftigten ist jetzt drei- mal so gross, als bei der Einführung solcher Operationen. Die Maschinerie hat zweifelsohne ein Werk verrichtet, welches die Sehnen und Muskeln von Millionen Menschen ersetzt, aber sie hat auch erstaunlich (prodigiously) die Arbeit der durch ihre furchtbare Bewegung beherrschten Menschen vermehrt. . . . Die Arbeit einem Paar Mules während 12 Stunden auf- und abzufolgen, zum Spinnen von Garn No. 40, bedang im Jahre 1815 die Nothwendigkeit einer Reise von 8 Meilen. Im Jahre 1812 betrug die im Gefolge eines Mulepaars, zum Spinnen derselben Nummer, während 12 Stunden zu durchreisende Distanz 20 Meilen und oft mehr. Im Jahre 1825 hatte der Spinner während 12 Stunden 820 Auszüge an jeder Mule 164) John Fielden l. c. p. 32. 26*

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/422>, abgerufen am 23.11.2024.