Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

Jacob giebt für das Jahr 1815, bei Annahme eines Weizenpreises
von 80 sh. per Quarter, und eines Durchschnittsertrags von 22 Bushels
per acre, so dass der acre 11 Pfd. St. einbringt, folgende durch vorherige
Kompensation verschiedner Posten sehr mangelhafte, aber für unsern
Zweck genügende Rechnung.

Werthproduktion per acre.

Samen (Weizen) 1 Pfd. St. 9 sh.
Dünger 2 Pfd. St. 10 sh.
Arbeitslohn 3 Pfd. St. 10 sh.
Summa: 7 Pfd. St. 9 sh.
Zehnten, Rates, Taxes 1 Pfd. St. 1 sh.
Rente 1 Pfd. St. 8 sh.
Pächter's Profit u. Zins 1 Pfd. St. 2 sh.
Summa: 3 Pfd. St. 11 sh.

Der Mehrwerth, stets unter der Voraussetzung, dass Preis des
Produkts = seinem Werth, wird hier unter die verschiedenen Rubriken
Profit, Zins, Zehnten u. s. w. vertheilt. Diese Rubriken sind hier gleich-
gültig. Wir addiren sie zusammen und erhalten einen Mehrwerth von
3 l. 11 sh. Die 3 l. 19 sh. für Samen und Dünger setzen wir
als constanten Kapitaltheil gleich Null. Bleibt vorgeschossenes va-
riables Kapital von 3 l. 10 sh., an dessen Stelle ein Aequivalent von
[Formel 1] produzirt worden ist. Also beträgt
= mehr als 100 %. Der Arbeiter verwendet mehr als
die Hälfte seines Arbeitstags zur Produktion eines Mehrwerths, den ver-
schiedne Personen auf verschiedne Vorwände hin unter sich vertheilen31).

Der Mehrwerth stellt sich dar in einem Mehrprodukt (sur-
plusproduce).

Wir nahmen vorher an, dass der zwölfstündige Arbeitstag des Spin-
ners aus 6 Stunden nothwendiger Arbeit und 6 Stunden Mehr-
arbeit
besteht, 20 lbs. Baumwolle in 20 lbs. Garn verwandelt, und ihnen
einen Werth von 6 sh. zusetzt, dass ferner 1 lb. Baumwolle 1 sh. und die
während des ganzen Prozesses verzehrten Arbeitsmittel 4 sh. kosten, also
Werth des Gesammtprodukts 30 sh. und der eines lb. Garn 1 sh. 6 d.

Jedes Pfund Garn stellt denselben Gebrauchswerth dar. Jedes ist

31) Die gegebnen Rechnungen gelten nur als Illustration. Es wird nämlich
unterstellt, dass die Preise = den Werthen. Man wird in Buch III sehn, dass
diese Gleichsetzung, selbst für die Durchschnittspreise, sich nicht in dieser
einfachen Weise macht.

Jacob giebt für das Jahr 1815, bei Annahme eines Weizenpreises
von 80 sh. per Quarter, und eines Durchschnittsertrags von 22 Bushels
per acre, so dass der acre 11 Pfd. St. einbringt, folgende durch vorherige
Kompensation verschiedner Posten sehr mangelhafte, aber für unsern
Zweck genügende Rechnung.

Werthproduktion per acre.

Samen (Weizen) 1 Pfd. St. 9 sh.
Dünger 2 Pfd. St. 10 sh.
Arbeitslohn 3 Pfd. St. 10 sh.
Summa: 7 Pfd. St. 9 sh.
Zehnten, Rates, Taxes 1 Pfd. St. 1 sh.
Rente 1 Pfd. St. 8 sh.
Pächter’s Profit u. Zins 1 Pfd. St. 2 sh.
Summa: 3 Pfd. St. 11 sh.

Der Mehrwerth, stets unter der Voraussetzung, dass Preis des
Produkts = seinem Werth, wird hier unter die verschiedenen Rubriken
Profit, Zins, Zehnten u. s. w. vertheilt. Diese Rubriken sind hier gleich-
gültig. Wir addiren sie zusammen und erhalten einen Mehrwerth von
3 l. 11 sh. Die 3 l. 19 sh. für Samen und Dünger setzen wir
als constanten Kapitaltheil gleich Null. Bleibt vorgeschossenes va-
riables Kapital von 3 l. 10 sh., an dessen Stelle ein Aequivalent von
[Formel 1] produzirt worden ist. Also beträgt
= mehr als 100 %. Der Arbeiter verwendet mehr als
die Hälfte seines Arbeitstags zur Produktion eines Mehrwerths, den ver-
schiedne Personen auf verschiedne Vorwände hin unter sich vertheilen31).

Der Mehrwerth stellt sich dar in einem Mehrprodukt (sur-
plusproduce).

Wir nahmen vorher an, dass der zwölfstündige Arbeitstag des Spin-
ners aus 6 Stunden nothwendiger Arbeit und 6 Stunden Mehr-
arbeit
besteht, 20 lbs. Baumwolle in 20 lbs. Garn verwandelt, und ihnen
einen Werth von 6 sh. zusetzt, dass ferner 1 lb. Baumwolle 1 sh. und die
während des ganzen Prozesses verzehrten Arbeitsmittel 4 sh. kosten, also
Werth des Gesammtprodukts 30 sh. und der eines lb. Garn 1 sh. 6 d.

Jedes Pfund Garn stellt denselben Gebrauchswerth dar. Jedes ist

31) Die gegebnen Rechnungen gelten nur als Illustration. Es wird nämlich
unterstellt, dass die Preise = den Werthen. Man wird in Buch III sehn, dass
diese Gleichsetzung, selbst für die Durchschnittspreise, sich nicht in dieser
einfachen Weise macht.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0206" n="187"/>
            <p><hi rendition="#g">Jacob</hi> giebt für das Jahr 1815, bei Annahme eines Weizenpreises<lb/>
von 80 sh. per Quarter, und eines Durchschnittsertrags von 22 Bushels<lb/>
per acre, so dass der acre 11 Pfd. St. einbringt, folgende durch vorherige<lb/>
Kompensation verschiedner Posten sehr mangelhafte, aber für unsern<lb/>
Zweck genügende Rechnung.</p><lb/>
            <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Werthproduktion per acre</hi>.</hi> </p><lb/>
            <list>
              <item>Samen (Weizen) 1 Pfd. St. 9 sh.</item><lb/>
              <item>Dünger 2 Pfd. St. 10 sh.</item><lb/>
              <item>Arbeitslohn <hi rendition="#u">3 Pfd. St. 10 sh.</hi></item><lb/>
              <item>Summa: 7 Pfd. St. 9 sh.</item><lb/>
              <item>Zehnten, Rates, Taxes 1 Pfd. St. 1 sh.</item><lb/>
              <item>Rente 1 Pfd. St. 8 sh.</item><lb/>
              <item>Pächter&#x2019;s Profit u. Zins <hi rendition="#u">1 Pfd. St. 2 sh.</hi></item><lb/>
              <item>Summa: 3 Pfd. St. 11 sh.</item>
            </list><lb/>
            <p>Der <hi rendition="#g">Mehrwerth</hi>, stets unter der Voraussetzung, dass <hi rendition="#g">Preis</hi> des<lb/>
Produkts = seinem Werth, wird hier unter die verschiedenen Rubriken<lb/>
Profit, Zins, Zehnten u. s. w. vertheilt. Diese Rubriken sind hier gleich-<lb/>
gültig. Wir addiren sie zusammen und erhalten <hi rendition="#g">einen</hi> Mehrwerth von<lb/>
3 l. 11 sh. Die 3 l. 19 sh. für Samen und Dünger setzen wir<lb/>
als <hi rendition="#g">constanten</hi> Kapitaltheil gleich Null. Bleibt vorgeschossenes va-<lb/>
riables Kapital von 3 l. 10 sh., an dessen Stelle ein Aequivalent von<lb/><formula/> <hi rendition="#g">produzirt</hi> worden ist. Also beträgt<lb/><formula notation="TeX">\frac{m}{v}</formula> = <formula notation="TeX">\frac{3 l. 11 sh.}{3 l. 10 sh.}</formula> mehr als 100 %. Der Arbeiter verwendet mehr als<lb/>
die Hälfte seines Arbeitstags zur Produktion eines Mehrwerths, den ver-<lb/>
schiedne Personen auf verschiedne Vorwände hin unter sich vertheilen<note place="foot" n="31)">Die gegebnen Rechnungen gelten nur als Illustration. Es wird nämlich<lb/>
unterstellt, dass die Preise = den Werthen. Man wird in Buch III sehn, dass<lb/>
diese Gleichsetzung, selbst für die <hi rendition="#g">Durchschnittspreise</hi>, sich nicht in dieser<lb/>
einfachen Weise macht.</note>.</p><lb/>
            <p>Der <hi rendition="#g">Mehrwerth</hi> stellt sich dar in einem <hi rendition="#g">Mehrprodukt</hi> (sur-<lb/>
plusproduce).</p><lb/>
            <p>Wir nahmen vorher an, dass der zwölfstündige Arbeitstag des Spin-<lb/>
ners aus 6 Stunden <hi rendition="#g">nothwendiger Arbeit</hi> und 6 Stunden <hi rendition="#g">Mehr-<lb/>
arbeit</hi> besteht, 20 lbs. Baumwolle in 20 lbs. Garn verwandelt, und ihnen<lb/>
einen Werth von 6 sh. zusetzt, dass ferner 1 lb. Baumwolle 1 sh. und die<lb/>
während des ganzen Prozesses verzehrten Arbeitsmittel 4 sh. kosten, also<lb/>
Werth des Gesammtprodukts 30 sh. und der eines lb. Garn 1 sh. 6 d.</p><lb/>
            <p>Jedes Pfund Garn stellt denselben Gebrauchswerth dar. Jedes ist<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[187/0206] Jacob giebt für das Jahr 1815, bei Annahme eines Weizenpreises von 80 sh. per Quarter, und eines Durchschnittsertrags von 22 Bushels per acre, so dass der acre 11 Pfd. St. einbringt, folgende durch vorherige Kompensation verschiedner Posten sehr mangelhafte, aber für unsern Zweck genügende Rechnung. Werthproduktion per acre. Samen (Weizen) 1 Pfd. St. 9 sh. Dünger 2 Pfd. St. 10 sh. Arbeitslohn 3 Pfd. St. 10 sh. Summa: 7 Pfd. St. 9 sh. Zehnten, Rates, Taxes 1 Pfd. St. 1 sh. Rente 1 Pfd. St. 8 sh. Pächter’s Profit u. Zins 1 Pfd. St. 2 sh. Summa: 3 Pfd. St. 11 sh. Der Mehrwerth, stets unter der Voraussetzung, dass Preis des Produkts = seinem Werth, wird hier unter die verschiedenen Rubriken Profit, Zins, Zehnten u. s. w. vertheilt. Diese Rubriken sind hier gleich- gültig. Wir addiren sie zusammen und erhalten einen Mehrwerth von 3 l. 11 sh. Die 3 l. 19 sh. für Samen und Dünger setzen wir als constanten Kapitaltheil gleich Null. Bleibt vorgeschossenes va- riables Kapital von 3 l. 10 sh., an dessen Stelle ein Aequivalent von [FORMEL] produzirt worden ist. Also beträgt [FORMEL] = [FORMEL] mehr als 100 %. Der Arbeiter verwendet mehr als die Hälfte seines Arbeitstags zur Produktion eines Mehrwerths, den ver- schiedne Personen auf verschiedne Vorwände hin unter sich vertheilen 31). Der Mehrwerth stellt sich dar in einem Mehrprodukt (sur- plusproduce). Wir nahmen vorher an, dass der zwölfstündige Arbeitstag des Spin- ners aus 6 Stunden nothwendiger Arbeit und 6 Stunden Mehr- arbeit besteht, 20 lbs. Baumwolle in 20 lbs. Garn verwandelt, und ihnen einen Werth von 6 sh. zusetzt, dass ferner 1 lb. Baumwolle 1 sh. und die während des ganzen Prozesses verzehrten Arbeitsmittel 4 sh. kosten, also Werth des Gesammtprodukts 30 sh. und der eines lb. Garn 1 sh. 6 d. Jedes Pfund Garn stellt denselben Gebrauchswerth dar. Jedes ist 31) Die gegebnen Rechnungen gelten nur als Illustration. Es wird nämlich unterstellt, dass die Preise = den Werthen. Man wird in Buch III sehn, dass diese Gleichsetzung, selbst für die Durchschnittspreise, sich nicht in dieser einfachen Weise macht.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/206
Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/206>, abgerufen am 04.05.2024.