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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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so waren sie in der Geldsumme von 15 sh., bevor diese sich durch drei
Waarenkäufe zersplitterte.

An und für sich ist diess Resultat nicht befremdlich. Der Werth
eines lb. Garn ist 1 sh. 6 d. und für 10 lbs. Garn müsste unser Kapitalist
daher auf dem Waarenmarkt 15 sh. zahlen. Ob er sich sein Privathaus
fertig auf dem Markt kauft, oder es selbst bauen lässt, keine dieser Ope-
rationen wird das im Erwerb des Hauses ausgelegte Geld vermehren.

Der Kapitalist, der in der Vulgärökonomie Bescheid weiss, sagt viel-
leicht, er habe sein Geld mit der Absicht vorgeschossen, mehr Geld
daraus zu machen
. Der Weg zur Hölle ist jedoch mit guten Ab-
sichten gepflastert und er konnte eben so gut der Absicht sein, Geld zu
machen, ohne zu produziren14). Er droht. Man werde ihn nicht wieder
ertappen. Künftig werde er die Waare fertig auf dem Markt kaufen,
statt sie selbst zu fabriziren. Wenn aber alle seine Brüder Kapitalisten
dessgleichen thun, wo soll er Waare auf dem Markt finden? Und Geld
kann er nicht essen. Er katechisirt. Man soll seine Abstinenz be-
denken. Er konnte seine 15 sh. verprassen. Statt dessen hat er sie
produktiv konsumirt und Garn daraus gemacht. Aber dafür ist er
ja im Besitz von Garn statt von Gewissensbissen. Er muss bei Leibe
nicht in die Rolle des Schatzbildners zurückfallen, der uns zeigte,
was bei der Ascetik herauskommt. Ausserdem, wo nichts ist, hat der
Kaiser sein Recht verloren. Welches immer das Verdienst seiner Ent-
sagung
, es ist nichts da, um sie extra zu zahlen, da der Werth des
Produkts, der aus dem Prozess herauskommt, nur gleich der Summe der

der Unproduktivität aller nicht agrikolen Arbeit beruht und er ist unumstösslich
für den Oekonomen -- von Fach. "Cette facon d'imputer a une seule chose la
valeur de plusieurs autres (par exemple au lin la consommation du tisserand),
d'appliquer, pour ainsi dire, couche sur couche, plusieurs valeurs sur une
seule, fait que celle-ci grossit d'autant . . . . Le terme d'addition peint tres-
bien la maniere dont se forme le prix des ouvrages de main d'oeuvre; ce
prix n'est qu'un total de plusieurs valeurs consommees et additionnees ensemble;
or, additionner n'est pas multiplier." (Mercier de la Riviere l. c.
p. 599.)
14) So z. B. entzog er 1844--47 Theil seines Kapitals dem produktiven Ge-
schäft, um es in Eisenbahnaktien zu verspekuliren. So, zur Zeit des amerikani-
schen Bürgerkriegs, schloss er die Fabrik und warf den Fabrikarbeiter auf's Pflaster,
um auf der Liverpooler Baumwollbörse zu spielen.

so waren sie in der Geldsumme von 15 sh., bevor diese sich durch drei
Waarenkäufe zersplitterte.

An und für sich ist diess Resultat nicht befremdlich. Der Werth
eines lb. Garn ist 1 sh. 6 d. und für 10 lbs. Garn müsste unser Kapitalist
daher auf dem Waarenmarkt 15 sh. zahlen. Ob er sich sein Privathaus
fertig auf dem Markt kauft, oder es selbst bauen lässt, keine dieser Ope-
rationen wird das im Erwerb des Hauses ausgelegte Geld vermehren.

Der Kapitalist, der in der Vulgärökonomie Bescheid weiss, sagt viel-
leicht, er habe sein Geld mit der Absicht vorgeschossen, mehr Geld
daraus zu machen
. Der Weg zur Hölle ist jedoch mit guten Ab-
sichten gepflastert und er konnte eben so gut der Absicht sein, Geld zu
machen, ohne zu produziren14). Er droht. Man werde ihn nicht wieder
ertappen. Künftig werde er die Waare fertig auf dem Markt kaufen,
statt sie selbst zu fabriziren. Wenn aber alle seine Brüder Kapitalisten
dessgleichen thun, wo soll er Waare auf dem Markt finden? Und Geld
kann er nicht essen. Er katechisirt. Man soll seine Abstinenz be-
denken. Er konnte seine 15 sh. verprassen. Statt dessen hat er sie
produktiv konsumirt und Garn daraus gemacht. Aber dafür ist er
ja im Besitz von Garn statt von Gewissensbissen. Er muss bei Leibe
nicht in die Rolle des Schatzbildners zurückfallen, der uns zeigte,
was bei der Ascetik herauskommt. Ausserdem, wo nichts ist, hat der
Kaiser sein Recht verloren. Welches immer das Verdienst seiner Ent-
sagung
, es ist nichts da, um sie extra zu zahlen, da der Werth des
Produkts, der aus dem Prozess herauskommt, nur gleich der Summe der

der Unproduktivität aller nicht agrikolen Arbeit beruht und er ist unumstösslich
für den Oekonomen — von Fach. „Cette façon d’imputer à une seule chose la
valeur de plusieurs autres (par exemple au lin la consommation du tisserand),
d’appliquer, pour ainsi dire, couche sur couche, plusieurs valeurs sur une
seule, fait que celle-ci grossit d’autant . . . . Le terme d’addition peint très-
bien la manière dont se forme le prix des ouvrages de main d’oeuvre; ce
prix n’est qu’un total de plusieurs valeurs consommées et additionnées ensemble;
or, additionner n’est pas multiplier.“ (Mercier de la Rivière l. c.
p. 599.)
14) So z. B. entzog er 1844—47 Theil seines Kapitals dem produktiven Ge-
schäft, um es in Eisenbahnaktien zu verspekuliren. So, zur Zeit des amerikani-
schen Bürgerkriegs, schloss er die Fabrik und warf den Fabrikarbeiter auf’s Pflaster,
um auf der Liverpooler Baumwollbörse zu spielen.
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[157/0176] so waren sie in der Geldsumme von 15 sh., bevor diese sich durch drei Waarenkäufe zersplitterte. An und für sich ist diess Resultat nicht befremdlich. Der Werth eines lb. Garn ist 1 sh. 6 d. und für 10 lbs. Garn müsste unser Kapitalist daher auf dem Waarenmarkt 15 sh. zahlen. Ob er sich sein Privathaus fertig auf dem Markt kauft, oder es selbst bauen lässt, keine dieser Ope- rationen wird das im Erwerb des Hauses ausgelegte Geld vermehren. Der Kapitalist, der in der Vulgärökonomie Bescheid weiss, sagt viel- leicht, er habe sein Geld mit der Absicht vorgeschossen, mehr Geld daraus zu machen. Der Weg zur Hölle ist jedoch mit guten Ab- sichten gepflastert und er konnte eben so gut der Absicht sein, Geld zu machen, ohne zu produziren 14). Er droht. Man werde ihn nicht wieder ertappen. Künftig werde er die Waare fertig auf dem Markt kaufen, statt sie selbst zu fabriziren. Wenn aber alle seine Brüder Kapitalisten dessgleichen thun, wo soll er Waare auf dem Markt finden? Und Geld kann er nicht essen. Er katechisirt. Man soll seine Abstinenz be- denken. Er konnte seine 15 sh. verprassen. Statt dessen hat er sie produktiv konsumirt und Garn daraus gemacht. Aber dafür ist er ja im Besitz von Garn statt von Gewissensbissen. Er muss bei Leibe nicht in die Rolle des Schatzbildners zurückfallen, der uns zeigte, was bei der Ascetik herauskommt. Ausserdem, wo nichts ist, hat der Kaiser sein Recht verloren. Welches immer das Verdienst seiner Ent- sagung, es ist nichts da, um sie extra zu zahlen, da der Werth des Produkts, der aus dem Prozess herauskommt, nur gleich der Summe der 13) 14) So z. B. entzog er 1844—47 Theil seines Kapitals dem produktiven Ge- schäft, um es in Eisenbahnaktien zu verspekuliren. So, zur Zeit des amerikani- schen Bürgerkriegs, schloss er die Fabrik und warf den Fabrikarbeiter auf’s Pflaster, um auf der Liverpooler Baumwollbörse zu spielen. 13) der Unproduktivität aller nicht agrikolen Arbeit beruht und er ist unumstösslich für den Oekonomen — von Fach. „Cette façon d’imputer à une seule chose la valeur de plusieurs autres (par exemple au lin la consommation du tisserand), d’appliquer, pour ainsi dire, couche sur couche, plusieurs valeurs sur une seule, fait que celle-ci grossit d’autant . . . . Le terme d’addition peint très- bien la manière dont se forme le prix des ouvrages de main d’oeuvre; ce prix n’est qu’un total de plusieurs valeurs consommées et additionnées ensemble; or, additionner n’est pas multiplier.“ (Mercier de la Rivière l. c. p. 599.)

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/176>, abgerufen am 22.11.2024.