der Waare, Geld, wird also jetzt zum Selbstzweck des Verkaufs durch eine den Verhältnissen des Circulationsprozesses selbst entspringende, gesellschaftliche Nothwendigkeit.
Der Käufer verwandelt Geld zurück in Waare, bevor er Waare in Geld verwandelt hat, oder vollzieht die zweite Waarenmetamorphose vor der ersten. Die Waare des Verkäufers circulirt, realisirt ihren Preis aber nur in einem privatrechtlichen Titel auf Geld. Sie verwandelt sich in Ge- brauchswerth, bevor sie sich in Geld verwandelt hat. Die Vollziehung ihrer ersten Metamorphose folgt erst nachträglich.
In jedem bestimmten Zeitabschnitt des Circulationsprozesses reprä- sentiren die fälligen Obligationen die Preissumme der Waaren, deren Verkauf sie hervorrief. Die zur Realisirung dieser Preissumme nöthige Geldmasse hängt zunächst ab von der Umlaufsgeschwindigkeit der Zahlungsmittel. Sie ist bedingt durch zwei Umstände: die Verkettung der Verhältnisse von Gläubiger und Schuldner, so dass A, der Geld von seinem Schuldner B erhält, es an seinen Gläubiger C fort- zahlt u. s. w. -- und die Zeitlänge zwischen den verschiednen Zah- lungsterminen. Die prozessirende Kette von Zahlungen oder nachträg- lichen ersten Metamorphosen unterscheidet sich wesentlich von der früher betrachteten Verschlingung der Metamorphosenreihen. Im Umlauf des Circulationsmittels wird der Zusammenhang zwischen Verkäufern und Käu- fern nicht nur ausgedrückt. Der Zusammenhang selbst entsteht erst in und mit dem Geldumlauf. Dagegen drückt die Bewegung des Zah- lungsmittels einen schon vor ihr fertig vorhandnen gesellschaftlichen Zu- sammenhang aus.
Gleichzeitigkeit und Nebeneinander der Verkäufe beschränken den Er- satz der Münzmasse durch Umlaufsgeschwindigkeit. Sie bilden umgekehrt einen neuen Hebel in der Oekonomie der Zahlungsmittel. Mit der Con- centration der Zahlungen an demselben Platz entwickeln sich naturwüch- sig eigne Anstalten und Methoden ihrer Ausgleichung. So z. B. die vire- ments im mittelaltrigen Lyon. Die Schuldforderungen von A an B, B an C, C an A u. s. w. brauchen bloss confrontirt zu werden, um sich wech- selseitig bis zu einem gewissen Belauf als positive und negative Grössen aufzuheben. So bleibt nur eine Schuldbilanz zu saldiren. Je massen- hafter die Concentration der Zahlungen, desto kleiner relativ die Bilanz, also die Masse der circulirenden Zahlungsmittel.
der Waare, Geld, wird also jetzt zum Selbstzweck des Verkaufs durch eine den Verhältnissen des Circulationsprozesses selbst entspringende, gesellschaftliche Nothwendigkeit.
Der Käufer verwandelt Geld zurück in Waare, bevor er Waare in Geld verwandelt hat, oder vollzieht die zweite Waarenmetamorphose vor der ersten. Die Waare des Verkäufers circulirt, realisirt ihren Preis aber nur in einem privatrechtlichen Titel auf Geld. Sie verwandelt sich in Ge- brauchswerth, bevor sie sich in Geld verwandelt hat. Die Vollziehung ihrer ersten Metamorphose folgt erst nachträglich.
In jedem bestimmten Zeitabschnitt des Circulationsprozesses reprä- sentiren die fälligen Obligationen die Preissumme der Waaren, deren Verkauf sie hervorrief. Die zur Realisirung dieser Preissumme nöthige Geldmasse hängt zunächst ab von der Umlaufsgeschwindigkeit der Zahlungsmittel. Sie ist bedingt durch zwei Umstände: die Verkettung der Verhältnisse von Gläubiger und Schuldner, so dass A, der Geld von seinem Schuldner B erhält, es an seinen Gläubiger C fort- zahlt u. s. w. — und die Zeitlänge zwischen den verschiednen Zah- lungsterminen. Die prozessirende Kette von Zahlungen oder nachträg- lichen ersten Metamorphosen unterscheidet sich wesentlich von der früher betrachteten Verschlingung der Metamorphosenreihen. Im Umlauf des Circulationsmittels wird der Zusammenhang zwischen Verkäufern und Käu- fern nicht nur ausgedrückt. Der Zusammenhang selbst entsteht erst in und mit dem Geldumlauf. Dagegen drückt die Bewegung des Zah- lungsmittels einen schon vor ihr fertig vorhandnen gesellschaftlichen Zu- sammenhang aus.
Gleichzeitigkeit und Nebeneinander der Verkäufe beschränken den Er- satz der Münzmasse durch Umlaufsgeschwindigkeit. Sie bilden umgekehrt einen neuen Hebel in der Oekonomie der Zahlungsmittel. Mit der Con- centration der Zahlungen an demselben Platz entwickeln sich naturwüch- sig eigne Anstalten und Methoden ihrer Ausgleichung. So z. B. die vire- ments im mittelaltrigen Lyon. Die Schuldforderungen von A an B, B an C, C an A u. s. w. brauchen bloss confrontirt zu werden, um sich wech- selseitig bis zu einem gewissen Belauf als positive und negative Grössen aufzuheben. So bleibt nur eine Schuldbilanz zu saldiren. Je massen- hafter die Concentration der Zahlungen, desto kleiner relativ die Bilanz, also die Masse der circulirenden Zahlungsmittel.
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der Waare, Geld, wird also jetzt zum Selbstzweck des Verkaufs
durch eine den Verhältnissen des Circulationsprozesses selbst entspringende,
gesellschaftliche Nothwendigkeit.
Der Käufer verwandelt Geld zurück in Waare, bevor er Waare in
Geld verwandelt hat, oder vollzieht die zweite Waarenmetamorphose vor
der ersten. Die Waare des Verkäufers circulirt, realisirt ihren Preis aber
nur in einem privatrechtlichen Titel auf Geld. Sie verwandelt sich in Ge-
brauchswerth, bevor sie sich in Geld verwandelt hat. Die Vollziehung
ihrer ersten Metamorphose folgt erst nachträglich.
In jedem bestimmten Zeitabschnitt des Circulationsprozesses reprä-
sentiren die fälligen Obligationen die Preissumme der Waaren, deren
Verkauf sie hervorrief. Die zur Realisirung dieser Preissumme nöthige
Geldmasse hängt zunächst ab von der Umlaufsgeschwindigkeit
der Zahlungsmittel. Sie ist bedingt durch zwei Umstände: die
Verkettung der Verhältnisse von Gläubiger und Schuldner, so dass A,
der Geld von seinem Schuldner B erhält, es an seinen Gläubiger C fort-
zahlt u. s. w. — und die Zeitlänge zwischen den verschiednen Zah-
lungsterminen. Die prozessirende Kette von Zahlungen oder nachträg-
lichen ersten Metamorphosen unterscheidet sich wesentlich von der früher
betrachteten Verschlingung der Metamorphosenreihen. Im Umlauf des
Circulationsmittels wird der Zusammenhang zwischen Verkäufern und Käu-
fern nicht nur ausgedrückt. Der Zusammenhang selbst entsteht erst
in und mit dem Geldumlauf. Dagegen drückt die Bewegung des Zah-
lungsmittels einen schon vor ihr fertig vorhandnen gesellschaftlichen Zu-
sammenhang aus.
Gleichzeitigkeit und Nebeneinander der Verkäufe beschränken den Er-
satz der Münzmasse durch Umlaufsgeschwindigkeit. Sie bilden umgekehrt
einen neuen Hebel in der Oekonomie der Zahlungsmittel. Mit der Con-
centration der Zahlungen an demselben Platz entwickeln sich naturwüch-
sig eigne Anstalten und Methoden ihrer Ausgleichung. So z. B. die vire-
ments im mittelaltrigen Lyon. Die Schuldforderungen von A an B, B an
C, C an A u. s. w. brauchen bloss confrontirt zu werden, um sich wech-
selseitig bis zu einem gewissen Belauf als positive und negative Grössen
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hafter die Concentration der Zahlungen, desto kleiner relativ die Bilanz,
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/117>, abgerufen am 25.11.2024.
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