[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.man mit Gewalt erweisen will/ daß man sie LXXXIX. Kein Staat/ keine Republicq, noch Mo- XC. Die Unehrbarkeit ist einem grossem XCI.
man mit Gewalt erweiſen will/ daß man ſie LXXXIX. Kein Staat/ keine Republicq, noch Mo- XC. Die Unehrbarkeit iſt einem groſſem XCI.
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man mit Gewalt erweiſen will/ daß man ſie
in der That beſitzt/ indem man auf eine
allzu hohe und allgewaltige Manier re-
gieret.
LXXXIX.
Kein Staat/ keine Republicq, noch Mo-
narchey kan lange beſtehen/ wann man
die Geſetze ungeſtrafft uͤbertritt/ und den
Reſpect verliehret/ den man den Richtern
und der Obrigkeit ſchuldig iſt.
XC.
Die Unehrbarkeit iſt einem groſſem
Herrn tauſendmahl ſchaͤdlicher/ als die
Grauſamkeit. Ein grauſamer Fuͤrſt
macht/ daß ihn nur ſeine Unterthanen
haſſen: aber wann er unzuͤchtig lebt/ ſo
wird er von iederman verachtet und ge-
haſſet. Die Grauſamkeit macht Furcht
und verurſacht einen groſſen Schrecken
unter dem Volck: aber das uͤppige Leben
des Fuͤrſten gibt den Unterthanen einen
Muth zu ſuͤndigen; dann ein ieder glaubt/
daß das Laſter der Unzucht ein Kennzeichen
iſt eines ſehr ſchwachen und geringen
Hertzens.
XCI.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692, S. 232[222]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/martzi_klugen_1692/233>, abgerufen am 25.07.2024. |