[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.jederman überzeugt bleibe/ das Versprechen LIV. Die Warheit ist so mächtig/ und hat ei- und
jederman uͤberzeugt bleibe/ das Verſprechen LIV. Die Warheit iſt ſo maͤchtig/ und hat ei- und
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jederman uͤberzeugt bleibe/ das Verſprechen
ins Werck ſetzen/ Sagen und Thun/ bey
ihm nichts anders iſt als Ding.
LIV.
Die Warheit iſt ſo maͤchtig/ und hat ei-
ne ſolche Krafft/ daß man ſie nicht kan
ſchwaͤchen/ hergegen die Liſt und Bede-
ckung/ mit deren die Luͤgen ſich verbergen
will/ kan nicht verhindern/ daß dieſelbe
nicht in tauſenderley Beſchwerlichkeiten
falle. Man ſagt gemeiniglich/ daß ein Mañ/
der nicht diſſimuliren kan/ auch des Regi-
ments nicht faͤhig iſt: aber gewiß iſt es/ daß
derjenige/ welcher geneigt iſt zu Luͤgen/ und
der die Warheit gern verdeckt/ nicht werth
iſt/ daß er uͤber andere herrſche. Ich be-
kenne/ daß ein Oberherr nicht gar weißlich
thaͤte/ wann er ſeine Gedancken entdeckte/
und ſein Vorhaben/ Anſchlaͤge und
Staats-Geheimnuͤſſe/ ſolchen Leuten/ die
er nur obenhin kennet/ und die nicht von
ſeinem Rahte ſind/ offenbahret: Aber es
iſt ihnen nimmermehr erlaubet zu liegen/
noch ſich in einigen Betrugs oder falſchen
Scheins zu bedienen/ dañ dadurch ſchwaͤcht
er ſeine Authoritaͤt/ befleckt den Glantz ſei-
ner Majeſtaͤt/ truckt ſeine Hoheit nieder/
und
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