[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.ten/ was Standes sie auch seyn/ übel wollen. XLIII. Die Gesetze unterhalten die Gerechtig- man
ten/ was Standes ſie auch ſeyn/ uͤbel wollen. XLIII. Die Geſetze unterhalten die Gerechtig- man
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ten/ was Standes ſie auch ſeyn/ uͤbel wollen.
Ich geſtehe/ daß ein Menſch nicht viel
werth iſt/ wann er die Tugend nur um ſei-
nes Nutzens halben liebet/ ſintemahl dieſelbe
liebens werth iſt in ihr ſelber/ und ihren
Preiß und Vortrefflichkeit in ſich begreifft:
Jedoch iſt einem Oberherrn nicht verboh-
ten/ ſich der Tugend zu befleiſſen/ und einige
Action der Gottesfurcht und Froͤmmigkeit
zu unterfangen/ damit er ſeinen Untertha-
nen zum Exempel diene: auffs allerwenig-
ſte muß er ſich huͤten/ daß er nicht gottloß
zu ſeyn ſcheine/ damit er nicht vielen Anlaß
gottloß zu werden/ und andern/ welche ſchon
in der Unordnung weit vertieffet ſeynd/ Ge-
legenheit gebe/ ſich zu ruͤhmen/ und um die
Bekehrung nicht mehr zu bekuͤmmern.
XLIII.
Die Geſetze unterhalten die Gerechtig-
keit/ aber die Aufrichtigkeit und das exem-
plariſche Leben des Allerhoͤchſten gibt der
Tugend ein Anſehen. Er wendet die Krafft
und Strengigkeit derſelben an/ die Krie-
gesleute in dem Gehorſam zu erhalten/ und
gibt der Tugend durch ſeine gute Actionen
einen Credit. Die Guͤtig- und Ernſthaff-
tigkeit zuſammen vereiniget machen/ daß
man
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