Marpurg, Friedrich Wilhelm: Versuch über die musikalische Temperatur. Breslau, 1776.Drey und zwanzigster Abschn. Untersuchung Theorie der schönen Künste, theils in des Hrn. KirnbergersKunst des reinen Satzes, wie auch in den Vorreden zu der vierten Sammlung seiner Clavierübungen, ingleichen zu sei- nen vermischten Musikalien befinden. Diese Aufsätze sind nicht allein deswegen interessant, weil sie die neuesten in diesem Fache sind, sondern auch weil sie alles dasjenige enthal- ten, was zum Lobe der ungleichschwebenden Temperatur, be- sonders zwey von dem Hrn Kirnberger erfundner ungleich- schwebenden Temperaturen, gesaget werden kann. Diese beyde Temperaturen, von deren zweyten der Erfinder nicht allein selbst glaubt, daß man sie ohne Zweifel für die beste mög- liche halten wird, (Kunst des Satzes, Seite 13,) sondern welche auch der Verfasser der Theorie etc. (Artik. Tempera- tur, Seite 1149) für die einzige natürliche erkläret, sind auf folgende Zahlen *) erbauet: Erste Temperatur. C 7776 Fis 10935 Cis 8192 G 11664 D 8748 Gis 12288 Dis 9216 A 12960 E 9720 B 13824 F 10368 H 14580 c 15552 Zweyte Temperatur. C 7776 Fis 10935 Cis 8192 G 11664 D 8748 Gis 12288 Dis 9216 A 13041 E 9720 B 13824 F 10368 H 14580 c 15552 Jn diesen Temperaturen, deren zweyte sich von der ersten in Quin- *) Der Hr. Kirnberger hat in der Vorrede zur vierten Sammlung sei-
ner Clavierübungen, ingleichen in dem Vorbericht zu seinen ver- mischten Musikalien diese Zahlen berechnet dargeleget, und es grün- den sich auf selbige die zwischen Seite 18 und 19 seiner Kunst etc. be- findlichen Verhältnißtabellen der Jntervalle. Drey und zwanzigſter Abſchn. Unterſuchung Theorie der ſchoͤnen Kuͤnſte, theils in des Hrn. KirnbergersKunſt des reinen Satzes, wie auch in den Vorreden zu der vierten Sammlung ſeiner Clavieruͤbungen, ingleichen zu ſei- nen vermiſchten Muſikalien befinden. Dieſe Aufſaͤtze ſind nicht allein deswegen intereſſant, weil ſie die neueſten in dieſem Fache ſind, ſondern auch weil ſie alles dasjenige enthal- ten, was zum Lobe der ungleichſchwebenden Temperatur, be- ſonders zwey von dem Hrn Kirnberger erfundner ungleich- ſchwebenden Temperaturen, geſaget werden kann. Dieſe beyde Temperaturen, von deren zweyten der Erfinder nicht allein ſelbſt glaubt, daß man ſie ohne Zweifel fuͤr die beſte moͤg- liche halten wird, (Kunſt des Satzes, Seite 13,) ſondern welche auch der Verfaſſer der Theorie ꝛc. (Artik. Tempera- tur, Seite 1149) fuͤr die einzige natuͤrliche erklaͤret, ſind auf folgende Zahlen *) erbauet: Erſte Temperatur. C 7776 Fis 10935 Cis 8192 G 11664 D 8748 Gis 12288 Dis 9216 A 12960 E 9720 B 13824 F 10368 H 14580 c 15552 Zweyte Temperatur. C 7776 Fis 10935 Cis 8192 G 11664 D 8748 Gis 12288 Dis 9216 A 13041 E 9720 B 13824 F 10368 H 14580 c 15552 Jn dieſen Temperaturen, deren zweyte ſich von der erſten in Quin- *) Der Hr. Kirnberger hat in der Vorrede zur vierten Sammlung ſei-
ner Clavieruͤbungen, ingleichen in dem Vorbericht zu ſeinen ver- miſchten Muſikalien dieſe Zahlen berechnet dargeleget, und es gruͤn- den ſich auf ſelbige die zwiſchen Seite 18 und 19 ſeiner Kunſt ꝛc. be- findlichen Verhaͤltnißtabellen der Jntervalle. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0204" n="184"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Drey und zwanzigſter Abſchn. Unterſuchung</hi></fw><lb/> Theorie der ſchoͤnen Kuͤnſte, theils in des Hrn. <hi rendition="#fr">Kirnbergers</hi><lb/> Kunſt des reinen Satzes, wie auch in den Vorreden zu der<lb/> vierten Sammlung ſeiner Clavieruͤbungen, ingleichen zu ſei-<lb/> nen vermiſchten Muſikalien befinden. Dieſe Aufſaͤtze ſind<lb/> nicht allein deswegen intereſſant, weil ſie die neueſten in<lb/> dieſem Fache ſind, ſondern auch weil ſie alles dasjenige enthal-<lb/> ten, was zum Lobe der ungleichſchwebenden Temperatur, be-<lb/> ſonders zwey von dem Hrn <hi rendition="#fr">Kirnberger</hi> erfundner ungleich-<lb/> ſchwebenden Temperaturen, geſaget werden kann. Dieſe beyde<lb/> Temperaturen, von deren zweyten der Erfinder nicht allein<lb/> ſelbſt glaubt, daß man ſie <hi rendition="#fr">ohne Zweifel fuͤr die beſte moͤg-<lb/> liche</hi> halten wird, (Kunſt des Satzes, Seite 13,) ſondern<lb/> welche auch der Verfaſſer der Theorie ꝛc. (Artik. <hi rendition="#fr">Tempera-<lb/> tur,</hi> Seite 1149) fuͤr die <hi rendition="#fr">einzige natuͤrliche</hi> erklaͤret, ſind<lb/> auf folgende Zahlen <note place="foot" n="*)">Der Hr. Kirnberger hat in der Vorrede zur vierten Sammlung ſei-<lb/> ner <hi rendition="#fr">Clavieruͤbungen,</hi> ingleichen in dem Vorbericht zu ſeinen <hi rendition="#fr">ver-<lb/> miſchten Muſikalien</hi> dieſe Zahlen berechnet dargeleget, und es gruͤn-<lb/> den ſich auf ſelbige die zwiſchen Seite 18 und 19 ſeiner <hi rendition="#fr">Kunſt</hi> ꝛc. be-<lb/> findlichen Verhaͤltnißtabellen der Jntervalle.</note> erbauet:</p><lb/> <cb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Erſte Temperatur.</hi> </head><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">C 7776 Fis</hi> 10935</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Cis 8192 G</hi> 11664</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">D 8748 Gis</hi> 12288</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Dis 9216 A</hi> 12960</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">E 9720 B</hi> 13824</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">F 10368 H</hi> 14580</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">c</hi> 15552</item> </list><lb/> <cb/> </div> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Zweyte Temperatur.</hi> </head><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">C 7776 Fis</hi> 10935</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Cis 8192 G</hi> 11664</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">D 8748 Gis</hi> 12288</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Dis 9216 A</hi> 13041</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">E 9720 B</hi> 13824</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">F 10368 H</hi> 14580</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">c</hi> 15552</item> </list><lb/> <p>Jn dieſen Temperaturen, deren zweyte ſich von der erſten in<lb/> nichts anderm als dem Tone <hi rendition="#aq">A</hi> unterſcheidet, welcher in der<lb/> erſten mit 12960 und in der zweyten mit 13041 erſcheinet,<lb/> ſind folgende Verhaͤltniſſe enthalten, bey deren Verzeichniſſen<lb/> man merken wird, daß der Buchſtabe (α) die erſte Tempera-<lb/> tur, und der Buchſtabe (β) die zweyte bezeichnet; ingleichen<lb/> daß, da bey der Folge der Toͤne in den beyden Temperaturen<lb/> der Vibrationscalcul zum Grunde lieget, die Glieder der Ver-<lb/> haͤltniſſe nach der Natur dieſes Calculs ebenfalls geordnet wor-<lb/> den ſind, als:</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Quin-</hi> </fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [184/0204]
Drey und zwanzigſter Abſchn. Unterſuchung
Theorie der ſchoͤnen Kuͤnſte, theils in des Hrn. Kirnbergers
Kunſt des reinen Satzes, wie auch in den Vorreden zu der
vierten Sammlung ſeiner Clavieruͤbungen, ingleichen zu ſei-
nen vermiſchten Muſikalien befinden. Dieſe Aufſaͤtze ſind
nicht allein deswegen intereſſant, weil ſie die neueſten in
dieſem Fache ſind, ſondern auch weil ſie alles dasjenige enthal-
ten, was zum Lobe der ungleichſchwebenden Temperatur, be-
ſonders zwey von dem Hrn Kirnberger erfundner ungleich-
ſchwebenden Temperaturen, geſaget werden kann. Dieſe beyde
Temperaturen, von deren zweyten der Erfinder nicht allein
ſelbſt glaubt, daß man ſie ohne Zweifel fuͤr die beſte moͤg-
liche halten wird, (Kunſt des Satzes, Seite 13,) ſondern
welche auch der Verfaſſer der Theorie ꝛc. (Artik. Tempera-
tur, Seite 1149) fuͤr die einzige natuͤrliche erklaͤret, ſind
auf folgende Zahlen *) erbauet:
Erſte Temperatur.
C 7776 Fis 10935
Cis 8192 G 11664
D 8748 Gis 12288
Dis 9216 A 12960
E 9720 B 13824
F 10368 H 14580
c 15552
Zweyte Temperatur.
C 7776 Fis 10935
Cis 8192 G 11664
D 8748 Gis 12288
Dis 9216 A 13041
E 9720 B 13824
F 10368 H 14580
c 15552
Jn dieſen Temperaturen, deren zweyte ſich von der erſten in
nichts anderm als dem Tone A unterſcheidet, welcher in der
erſten mit 12960 und in der zweyten mit 13041 erſcheinet,
ſind folgende Verhaͤltniſſe enthalten, bey deren Verzeichniſſen
man merken wird, daß der Buchſtabe (α) die erſte Tempera-
tur, und der Buchſtabe (β) die zweyte bezeichnet; ingleichen
daß, da bey der Folge der Toͤne in den beyden Temperaturen
der Vibrationscalcul zum Grunde lieget, die Glieder der Ver-
haͤltniſſe nach der Natur dieſes Calculs ebenfalls geordnet wor-
den ſind, als:
Quin-
*) Der Hr. Kirnberger hat in der Vorrede zur vierten Sammlung ſei-
ner Clavieruͤbungen, ingleichen in dem Vorbericht zu ſeinen ver-
miſchten Muſikalien dieſe Zahlen berechnet dargeleget, und es gruͤn-
den ſich auf ſelbige die zwiſchen Seite 18 und 19 ſeiner Kunſt ꝛc. be-
findlichen Verhaͤltnißtabellen der Jntervalle.
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