Marpurg, Friedrich Wilhelm: Versuch über die musikalische Temperatur. Breslau, 1776.ungleichschwebender Temperaturen. pyth. betragen muß. Jst gar keine Schwebung da, sowird die daraus entstehende große Terz eilf Zwölftheile Comm. pyth. über sich schweben, und eine Terz von dieser Art tauget nicht. §. 183. So wie die Beschaffenheit einer ungleichschwebenden Tem- 1) daß eine ungleichschwebende Temperatur, welche nicht mehr als eine reine Quinte, und eilf alterirte enthält, besser ist als eine, welche zwey reine und zehn alterirte enthält; No. A in der im §. 184. folgenden Tabelle. 2) daß eine, welche zwey reine und zehn alterirte Quinten enthält, besser ist als eine, welche drey reine und neun alterirte enthält; No. B. 3) daß eine, welche drey reine und neun alterirte Quinten enthält, besser ist als eine, welche vier reine und acht al- terirte enthält; No. C. 4) Daß eine, welche vier reine und acht alterirte Quinten enthält, besser ist als eine, welche fünf reine und sieben alterirte enthält; No. D. 5) Daß eine, welche fünf reine und sieben alterirte Quin- ten enthält, besser ist als eine, welche sechs reine und sechs alterirte enthält; No. E. 6) Daß eine welche sechs reine und sechs alterirte Quinten enthält, besser ist als eine, welche sieben reine und fünf alterirte enthält; No. F. Jn allen vorhergehenden sechs Classen beträget die absteigende Schwebung der Quinten aufs höchste zwey Zwölftheil. Die folgende siebente Classe erfordert bereits drittehalb Zwölftheil, und befindet sich also an der Gränze der guten und schlechten ungleichschwe- benden Temperaturen. (Jch nenne sowohl hier als anders-
ungleichſchwebender Temperaturen. pyth. betragen muß. Jſt gar keine Schwebung da, ſowird die daraus entſtehende große Terz eilf Zwoͤlftheile Com̃. pyth. uͤber ſich ſchweben, und eine Terz von dieſer Art tauget nicht. §. 183. So wie die Beſchaffenheit einer ungleichſchwebenden Tem- 1) daß eine ungleichſchwebende Temperatur, welche nicht mehr als eine reine Quinte, und eilf alterirte enthaͤlt, beſſer iſt als eine, welche zwey reine und zehn alterirte enthaͤlt; No. A in der im §. 184. folgenden Tabelle. 2) daß eine, welche zwey reine und zehn alterirte Quinten enthaͤlt, beſſer iſt als eine, welche drey reine und neun alterirte enthaͤlt; No. B. 3) daß eine, welche drey reine und neun alterirte Quinten enthaͤlt, beſſer iſt als eine, welche vier reine und acht al- terirte enthaͤlt; No. C. 4) Daß eine, welche vier reine und acht alterirte Quinten enthaͤlt, beſſer iſt als eine, welche fuͤnf reine und ſieben alterirte enthaͤlt; No. D. 5) Daß eine, welche fuͤnf reine und ſieben alterirte Quin- ten enthaͤlt, beſſer iſt als eine, welche ſechs reine und ſechs alterirte enthaͤlt; No. E. 6) Daß eine welche ſechs reine und ſechs alterirte Quinten enthaͤlt, beſſer iſt als eine, welche ſieben reine und fuͤnf alterirte enthaͤlt; No. F. Jn allen vorhergehenden ſechs Claſſen betraͤget die abſteigende Schwebung der Quinten aufs hoͤchſte zwey Zwoͤlftheil. Die folgende ſiebente Claſſe erfordert bereits drittehalb Zwoͤlftheil, und befindet ſich alſo an der Graͤnze der guten und ſchlechten ungleichſchwe- benden Temperaturen. (Jch nenne ſowohl hier als anders-
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ungleichſchwebender Temperaturen.
pyth. betragen muß. Jſt gar keine Schwebung da, ſo
wird die daraus entſtehende große Terz eilf Zwoͤlftheile
Com̃. pyth. uͤber ſich ſchweben, und eine Terz von dieſer
Art tauget nicht.
§. 183.
So wie die Beſchaffenheit einer ungleichſchwebenden Tem-
peratur aus dem vorhergehenden insbeſondere beurtheilet
werden kann, ſo laͤſſet ſich ſolche aus der Anzahl der unter die
alterirten gemiſchten reinen Quinten uͤberhaupt erkennen.
Je groͤßer nemlich die Anzahl der reinen Quinten iſt, deſto
mehr muͤſſen die alterirten von ihrer Vollkommenheit entfernet
ſeyn, und je mehr ſie davon entfernet ſind, deſto ſchlechter iſt
die Temperatur. Es folget hieraus:
1) daß eine ungleichſchwebende Temperatur, welche nicht
mehr als eine reine Quinte, und eilf alterirte enthaͤlt,
beſſer iſt als eine, welche zwey reine und zehn alterirte
enthaͤlt; No. A in der im §. 184. folgenden Tabelle.
2) daß eine, welche zwey reine und zehn alterirte Quinten
enthaͤlt, beſſer iſt als eine, welche drey reine und neun
alterirte enthaͤlt; No. B.
3) daß eine, welche drey reine und neun alterirte Quinten
enthaͤlt, beſſer iſt als eine, welche vier reine und acht al-
terirte enthaͤlt; No. C.
4) Daß eine, welche vier reine und acht alterirte Quinten
enthaͤlt, beſſer iſt als eine, welche fuͤnf reine und ſieben
alterirte enthaͤlt; No. D.
5) Daß eine, welche fuͤnf reine und ſieben alterirte Quin-
ten enthaͤlt, beſſer iſt als eine, welche ſechs reine und ſechs
alterirte enthaͤlt; No. E.
6) Daß eine welche ſechs reine und ſechs alterirte Quinten
enthaͤlt, beſſer iſt als eine, welche ſieben reine und fuͤnf
alterirte enthaͤlt; No. F.
Jn allen vorhergehenden ſechs Claſſen betraͤget die
abſteigende Schwebung der Quinten aufs hoͤchſte zwey
Zwoͤlftheil. Die folgende ſiebente Claſſe erfordert
bereits drittehalb Zwoͤlftheil, und befindet ſich alſo
an der Graͤnze der guten und ſchlechten ungleichſchwe-
benden Temperaturen. (Jch nenne ſowohl hier als
anders-
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