Marperger, Paul Jacob: Das Wohl-eingerichtete Seminarium Militare. Dresden, 1724.Zeiten gegen die ihrige gestiegen sey, und wie man seiter dem, daß das grobe Was soll uns jetzt die Schlacht mit Schleudern und mit Stöcken, An statt ihrer Dictatorum, Imperatorum, Legatorum, Tribunorum Militum, Die Römische gemeine Militz (welche vornehmlich in Triariis, Veteranis Wolte man dagegen ferner einwenden, daß unsere heutige Soldaten, der Arbeit D
Zeiten gegen die ihrige geſtiegen ſey, und wie man ſeiter dem, daß das grobe Was ſoll uns jetzt die Schlacht mit Schleudern und mit Stoͤcken, An ſtatt ihrer Dictatorum, Imperatorum, Legatorum, Tribunorum Militum, Die Roͤmiſche gemeine Militz (welche vornehmlich in Triariis, Veteranis Wolte man dagegen ferner einwenden, daß unſere heutige Soldaten, der Arbeit D
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0025" n="25"/> Zeiten gegen die ihrige geſtiegen ſey, und wie man ſeiter dem, daß das grobe<lb/> und kleine Geſchuͤtz erfunden worden, jetzt gantz andere Waffen, (als ihre Schild<lb/> und Tartſchen, lange Spieſſe, Bogen, Pfeil und Schleudern, in Belaͤgerun-<lb/> gen aber, ihre Mauerbrecher oder <hi rendition="#aq">Arietes, Teſtudines, muſculi,</hi> und Sturm-Lei-<lb/> tern <hi rendition="#aq">&c.</hi> geweſen ſeyn,) erfunden habe, dahero ein gewiſſer teutſcher Poet nicht<lb/> unbillích geſungen:</p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#fr">Was ſoll <choice><sic>uus</sic><corr>uns</corr></choice> jetzt die Schlacht mit Schleudern und mit Stoͤcken,<lb/> Und der bepralte Sturm, mit Leitern und mit Boͤcken,<lb/> Man ſeh jetzt unſern Krieg und eine groſſe Schlacht,<lb/> Der Donner und der Blitz wird mit zu Feld gebracht.</hi> </quote> <bibl/> </cit><lb/> <p>An ſtatt ihrer <hi rendition="#aq">Dictatorum, Imperatorum, Legatorum, Tribunorum Militum,<lb/> Centurionum, Præfectorum Equitum, De<supplied>c</supplied>urionum, Præfectorum Legionum,<lb/> Caſtrorum, Teſſera<supplied>r</supplied>iorum, Conquiſitorum, Vragorum, Menſorum, Metato-<lb/> rum, Structorum Annonæ, Anteſignanorum, Signiferorum, Tubicinum,</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">Cornicinum &c.</hi> haben wir ſo beruͤhmte, theils noch lebende, theils durch ihre<lb/> tapffere Helden-Thaten ins Buch der Helden und Redlichen eingeſchriebene<lb/> Feld-Herrn, <hi rendition="#aq">Generals,</hi> Obriſten, und andere vornehme Stab-und Regiments-<lb/> Officiers, welche denen alten Griechiſchen und Roͤmiſchen Helden keinen Schritt<lb/> weichen doͤrffen, ſo ſeynd auch unſere, bey <hi rendition="#aq">regulirt</hi>en <hi rendition="#aq">Trouppen</hi> ſtehende Ober-<lb/> und Unter-Officiers, mehrentheils ſo beſchaffen, daß ſie an <hi rendition="#aq">Bravoure</hi> und Er-<lb/> fahrenheit in Kriegs-<hi rendition="#aq">Exercitits,</hi> denen Roͤmiſchen <hi rendition="#aq">Campidoctoribus</hi> noch vieles<lb/> lehren koͤnten.</p><lb/> <p>Die Roͤmiſche gemeine Militz (welche vornehmlich in <hi rendition="#aq">Triariis, Veteranis<lb/> Gregariis, Tironibus, Limitaneis, Claſſiariis, Stationariis, Præſidiariis, Gravis<lb/> & Levis Armaturæ Militibus, in Funditoribus, Baliſtariis, Sagitariis, Haſtatis,<lb/> Lanceariis, Scutariis, Cataphractis, Adventitiis, Deſultoribus, Pro & Excubito-<lb/> ribus, in Cuni<supplied>c</supplied>ulariis, Speculatoribus, Corycæis, &c.</hi> beſtanden,) darff nur un-<lb/> ſere <hi rendition="#aq">Chevaliers Gardes, Gens d’ Armes</hi> oder reitende <hi rendition="#aq">Trabant</hi>on, unſere gantze<lb/><hi rendition="#aq">Cavallerie</hi> ſelbſt, von der <hi rendition="#aq">Infanterie</hi> aber die <hi rendition="#aq">Grenadir</hi>er, und gantze Regimen-<lb/> ter ſonderlich die, welche unſern Teutſchen und andern Europaͤiſchen Fuͤrſten<lb/> und Potentaten zur <hi rendition="#aq">Garde</hi> dienen muͤſſen, <hi rendition="#fr">in dem Lager ſchlagen</hi> aber, unſere<lb/><hi rendition="#aq">General-Quartier-</hi>Meiſters, <hi rendition="#fr">in Belaͤgerungen</hi> unſere Feld-Zeugmeiſters, <hi rendition="#aq">Ar-<lb/> tiglerie</hi> Oberſten und Officiers, und das gantze <hi rendition="#aq">Corpus habiler Ingenieurs,</hi> (als<lb/> welche gewißlich in der heutigen <hi rendition="#aq">Attaque</hi> und <hi rendition="#aq">Defenſe</hi> der Staͤdte und Veſtun-<lb/> gen ihren <hi rendition="#aq">Prædicat</hi> nach Verſtand in Koͤpffen haben muͤſſen,) anſehen, ſo wird<lb/> ſie den Unterſchied, der zwiſchen ihren und den heutigen Kriegfuͤhren iſt, gar<lb/> leicht begreiffen koͤnnen.</p><lb/> <p>Wolte man dagegen ferner einwenden, daß unſere heutige Soldaten, der<lb/> <fw place="bottom" type="sig">D</fw><fw place="bottom" type="catch">Arbeit</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [25/0025]
Zeiten gegen die ihrige geſtiegen ſey, und wie man ſeiter dem, daß das grobe
und kleine Geſchuͤtz erfunden worden, jetzt gantz andere Waffen, (als ihre Schild
und Tartſchen, lange Spieſſe, Bogen, Pfeil und Schleudern, in Belaͤgerun-
gen aber, ihre Mauerbrecher oder Arietes, Teſtudines, muſculi, und Sturm-Lei-
tern &c. geweſen ſeyn,) erfunden habe, dahero ein gewiſſer teutſcher Poet nicht
unbillích geſungen:
Was ſoll uns jetzt die Schlacht mit Schleudern und mit Stoͤcken,
Und der bepralte Sturm, mit Leitern und mit Boͤcken,
Man ſeh jetzt unſern Krieg und eine groſſe Schlacht,
Der Donner und der Blitz wird mit zu Feld gebracht.
An ſtatt ihrer Dictatorum, Imperatorum, Legatorum, Tribunorum Militum,
Centurionum, Præfectorum Equitum, Decurionum, Præfectorum Legionum,
Caſtrorum, Teſſerariorum, Conquiſitorum, Vragorum, Menſorum, Metato-
rum, Structorum Annonæ, Anteſignanorum, Signiferorum, Tubicinum, und
Cornicinum &c. haben wir ſo beruͤhmte, theils noch lebende, theils durch ihre
tapffere Helden-Thaten ins Buch der Helden und Redlichen eingeſchriebene
Feld-Herrn, Generals, Obriſten, und andere vornehme Stab-und Regiments-
Officiers, welche denen alten Griechiſchen und Roͤmiſchen Helden keinen Schritt
weichen doͤrffen, ſo ſeynd auch unſere, bey regulirten Trouppen ſtehende Ober-
und Unter-Officiers, mehrentheils ſo beſchaffen, daß ſie an Bravoure und Er-
fahrenheit in Kriegs-Exercitits, denen Roͤmiſchen Campidoctoribus noch vieles
lehren koͤnten.
Die Roͤmiſche gemeine Militz (welche vornehmlich in Triariis, Veteranis
Gregariis, Tironibus, Limitaneis, Claſſiariis, Stationariis, Præſidiariis, Gravis
& Levis Armaturæ Militibus, in Funditoribus, Baliſtariis, Sagitariis, Haſtatis,
Lanceariis, Scutariis, Cataphractis, Adventitiis, Deſultoribus, Pro & Excubito-
ribus, in Cuniculariis, Speculatoribus, Corycæis, &c. beſtanden,) darff nur un-
ſere Chevaliers Gardes, Gens d’ Armes oder reitende Trabanton, unſere gantze
Cavallerie ſelbſt, von der Infanterie aber die Grenadirer, und gantze Regimen-
ter ſonderlich die, welche unſern Teutſchen und andern Europaͤiſchen Fuͤrſten
und Potentaten zur Garde dienen muͤſſen, in dem Lager ſchlagen aber, unſere
General-Quartier-Meiſters, in Belaͤgerungen unſere Feld-Zeugmeiſters, Ar-
tiglerie Oberſten und Officiers, und das gantze Corpus habiler Ingenieurs, (als
welche gewißlich in der heutigen Attaque und Defenſe der Staͤdte und Veſtun-
gen ihren Prædicat nach Verſtand in Koͤpffen haben muͤſſen,) anſehen, ſo wird
ſie den Unterſchied, der zwiſchen ihren und den heutigen Kriegfuͤhren iſt, gar
leicht begreiffen koͤnnen.
Wolte man dagegen ferner einwenden, daß unſere heutige Soldaten, der
Arbeit
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