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Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719.

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Beschreibung
und wie wird nicht die Herrlichkeit des Hohen
Priesters Aarons, welche unter andern auch an
dem Hut seines Haupts erschienen, im 18. Cap.
des Buchs der Weißheit im 24. v. so trefflich ab-
gebildet? Der weise Haußlehrer Syrach thut
im 45. Capit. im 14. v. seines Hauß- und Zucht-
Buchs, des Güldenen Stirn-Blats an dem Hut
Aaronis Meldung, in welchen die Heiligkeit so
herrlich, köstlich, lieblich und schön gegraben ge-
wesen, daß man deßgleichen vor ihm nie gesehen.

Woraus klärlich abzunehmen, daß die Hüte, o-
der Haupt-Bedeckung von Uralten Zeiten her in
Gebrauch gewesen sey, obgleich nicht bey allen
Nationen, sintemahl wie wir bey dem AEliano
lesen, die Egyptier allezeit mit bloßen Haupt von
Jugend an biß in ihr hohes Alter gegangen/ und
dahero, (weil sie sonderlich ihre Häupter fleißig
bescheren lassen, so dicke Hirn-Schalen bekom-
mer, daß man sie kaum mit Gewalt hat einschla-
gen oder zerschmettern können. Dahingegen nach
Herodoti Zeugniß die Persianer, weil sie im-
mer ihre Köpffe sorgfältig bedeckt gehalten, so
zarte und dinne Hirnschädel gehabt, daß man sie
auch mit einen kleinen Steinlein verletzen kön-
nen. Noch heutigs Tags finden wir alte Eiß-
graue, zum Theil auch Kahlköpfige, nach demal-
ten Schrot und Korn gemachte Männer, welche
viel gesunder und weniger den Flüssen, Podagra
und andern Incommoditäten, als diejenigen un-
terworffen seyn, welche sorgfältig von Jugend
auff Peruquen getragen, oder alle rauhe Win-

de,

Beſchreibung
und wie wird nicht die Herrlichkeit des Hohen
Prieſters Aarons, welche unter andern auch an
dem Hut ſeines Haupts erſchienen, im 18. Cap.
des Buchs der Weißheit im 24. v. ſo trefflich ab-
gebildet? Der weiſe Haußlehrer Syrach thut
im 45. Capit. im 14. v. ſeines Hauß- und Zucht-
Buchs, des Guͤldenen Stirn-Blats an dem Hut
Aaronis Meldung, in welchen die Heiligkeit ſo
herrlich, koͤſtlich, lieblich und ſchoͤn gegraben ge-
weſen, daß man deßgleichen vor ihm nie geſehen.

Woraus klaͤrlich abzunehmen, daß die Huͤte, o-
der Haupt-Bedeckung von Uralten Zeiten her in
Gebrauch geweſen ſey, obgleich nicht bey allen
Nationen, ſintemahl wie wir bey dem Æliano
leſen, die Egyptier allezeit mit bloßen Haupt von
Jugend an biß in ihr hohes Alter gegangen/ und
dahero, (weil ſie ſonderlich ihre Haͤupter fleißig
beſcheren laſſen, ſo dicke Hirn-Schalen bekom-
mer, daß man ſie kaum mit Gewalt hat einſchla-
gen oder zerſchmettern koͤnnen. Dahingegen nach
Herodoti Zeugniß die Perſianer, weil ſie im-
mer ihre Koͤpffe ſorgfaͤltig bedeckt gehalten, ſo
zarte und dinne Hirnſchaͤdel gehabt, daß man ſie
auch mit einen kleinen Steinlein verletzen koͤn-
nen. Noch heutigs Tags finden wir alte Eiß-
graue, zum Theil auch Kahlkoͤpfige, nach demal-
ten Schrot und Korn gemachte Maͤnner, welche
viel geſunder und weniger den Fluͤſſen, Podagra
und andern Incommoditaͤten, als diejenigen un-
terworffen ſeyn, welche ſorgfaͤltig von Jugend
auff Peruquen getragen, oder alle rauhe Win-

de,
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[14/0020] Beſchreibung und wie wird nicht die Herrlichkeit des Hohen Prieſters Aarons, welche unter andern auch an dem Hut ſeines Haupts erſchienen, im 18. Cap. des Buchs der Weißheit im 24. v. ſo trefflich ab- gebildet? Der weiſe Haußlehrer Syrach thut im 45. Capit. im 14. v. ſeines Hauß- und Zucht- Buchs, des Guͤldenen Stirn-Blats an dem Hut Aaronis Meldung, in welchen die Heiligkeit ſo herrlich, koͤſtlich, lieblich und ſchoͤn gegraben ge- weſen, daß man deßgleichen vor ihm nie geſehen. Woraus klaͤrlich abzunehmen, daß die Huͤte, o- der Haupt-Bedeckung von Uralten Zeiten her in Gebrauch geweſen ſey, obgleich nicht bey allen Nationen, ſintemahl wie wir bey dem Æliano leſen, die Egyptier allezeit mit bloßen Haupt von Jugend an biß in ihr hohes Alter gegangen/ und dahero, (weil ſie ſonderlich ihre Haͤupter fleißig beſcheren laſſen, ſo dicke Hirn-Schalen bekom- mer, daß man ſie kaum mit Gewalt hat einſchla- gen oder zerſchmettern koͤnnen. Dahingegen nach Herodoti Zeugniß die Perſianer, weil ſie im- mer ihre Koͤpffe ſorgfaͤltig bedeckt gehalten, ſo zarte und dinne Hirnſchaͤdel gehabt, daß man ſie auch mit einen kleinen Steinlein verletzen koͤn- nen. Noch heutigs Tags finden wir alte Eiß- graue, zum Theil auch Kahlkoͤpfige, nach demal- ten Schrot und Korn gemachte Maͤnner, welche viel geſunder und weniger den Fluͤſſen, Podagra und andern Incommoditaͤten, als diejenigen un- terworffen ſeyn, welche ſorgfaͤltig von Jugend auff Peruquen getragen, oder alle rauhe Win- de,

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719. , S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_hutmacher_1719/20>, abgerufen am 24.11.2024.