Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719.des Hutmacher-Handwercks. standen, und vor gut erkant seyn worden,: so soller sich zu einem Erbaren Rathe des Orts verfü- gen und Bürger werden, und wenn er zum Bür- ger angenommen worden, so soll er alsobald 6. Gülden zum Meister-Recht niederlegen, und zu geben verpflicht seyn, davon ein Gülden dem ge- meinen Kasten, zu Erhaltung der Armen, den Vorstehern soll überantwortet werden. 7. Es soll aber gleichwohl der junge Meister sein Handwerck nicht eher mit einer Werckstatt an- richten, er habe denn zuvor ein Eheweib. 8. Ein jeder der Meister werden will, und mit dem Meister-Stücke nicht bestehen würde, der soll ein Jahr wieder wandern, und nicht eher wie- der zum Meister-Stück zu machen, noch zu er- werben angenommen werden, es sey denn das Jahr um. 9. Es soll auch kein junger Meister einen Lehr- Jungen annehmen, er habe denn eine eigne Werckstatt, und habe zuvor ein Jahr vor sich selbst gemeistert. 10. Und wenn das Handwerck beysammen, und einer den andern Lügen straffen würde/ soll er, so balde solches geschicht, dem Handwerck fünff Groschen zur Straffe geben, und kein Wort vor dem Handwerck mehr reden lassen. 11. Da
des Hutmacher-Handwercks. ſtanden, und vor gut erkant ſeyn worden,: ſo ſoller ſich zu einem Erbaren Rathe des Orts verfuͤ- gen und Buͤrger werden, und wenn er zum Buͤr- ger angenommen worden, ſo ſoll er alſobald 6. Guͤlden zum Meiſter-Recht niederlegen, und zu geben verpflicht ſeyn, davon ein Guͤlden dem ge- meinen Kaſten, zu Erhaltung der Armen, den Vorſtehern ſoll uͤberantwortet werden. 7. Es ſoll aber gleichwohl der junge Meiſter ſein Handwerck nicht eher mit einer Werckſtatt an- richten, er habe denn zuvor ein Eheweib. 8. Ein jeder der Meiſter werden will, und mit dem Meiſter-Stuͤcke nicht beſtehen wuͤrde, der ſoll ein Jahr wieder wandern, und nicht eher wie- der zum Meiſter-Stuͤck zu machen, noch zu er- werben angenommen werden, es ſey denn das Jahr um. 9. Es ſoll auch kein junger Meiſter einen Lehr- Jungen annehmen, er habe denn eine eigne Werckſtatt, und habe zuvor ein Jahr vor ſich ſelbſt gemeiſtert. 10. Und wenn das Handwerck beyſammen, und einer den andern Luͤgen ſtraffen wuͤrde/ ſoll er, ſo balde ſolches geſchicht, dem Handwerck fuͤnff Groſchen zur Straffe geben, und kein Wort vor dem Handwerck mehr reden laſſen. 11. Da
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er ſich zu einem Erbaren Rathe des Orts verfuͤ-
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ger angenommen worden, ſo ſoll er alſobald 6.
Guͤlden zum Meiſter-Recht niederlegen, und zu
geben verpflicht ſeyn, davon ein Guͤlden dem ge-
meinen Kaſten, zu Erhaltung der Armen, den
Vorſtehern ſoll uͤberantwortet werden.
7.
Es ſoll aber gleichwohl der junge Meiſter ſein
Handwerck nicht eher mit einer Werckſtatt an-
richten, er habe denn zuvor ein Eheweib.
8.
Ein jeder der Meiſter werden will, und mit
dem Meiſter-Stuͤcke nicht beſtehen wuͤrde, der
ſoll ein Jahr wieder wandern, und nicht eher wie-
der zum Meiſter-Stuͤck zu machen, noch zu er-
werben angenommen werden, es ſey denn das
Jahr um.
9.
Es ſoll auch kein junger Meiſter einen Lehr-
Jungen annehmen, er habe denn eine eigne
Werckſtatt, und habe zuvor ein Jahr vor ſich
ſelbſt gemeiſtert.
10.
Und wenn das Handwerck beyſammen, und
einer den andern Luͤgen ſtraffen wuͤrde/ ſoll er,
ſo balde ſolches geſchicht, dem Handwerck fuͤnff
Groſchen zur Straffe geben, und kein Wort
vor dem Handwerck mehr reden laſſen.
11. Da
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