Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715.Caput XVI. er solcher Gestalt aus seinem Verbrechen noch einenGewinn haben sollte; dahero dann in ordinat. D. Elect. Mauritii de Anno 1550 rub. vom Gesind- Lohn §. (Wir ordnen und wollen auch) ver- nünfftig versehen. Würde aber ein Herr seinem Ge- sinde/ ausserhalb der Zeit/ Urlaub geben/ so soll es/ Jnhalts unsers vorigen Ausschreiben/ solches denen Gerichten anzeigen/ und sich derselben Bescheids ver- halten. add. Carpzov. dict. dec. 264. num. 9. 10. & Mit der Verpflegung eines krancken Dieners/ Molin. de J. & J. disp. 505. n. 2. Und also darff er ihm auch nicht/ wann die arg. l. 15. §. 6. ff. locat. Angesehen/ daß ein Lohn nichts anders/ als eine arg. d. l. d. locat. So wenig auch/ als ein Handels-Patron sei- Dienst
Caput XVI. er ſolcher Geſtalt aus ſeinem Verbrechen noch einenGewinn haben ſollte; dahero dann in ordinat. D. Elect. Mauritii de Anno 1550 rub. vom Geſind- Lohn §. (Wir ordnen und wollen auch) ver- nuͤnfftig verſehen. Wuͤrde aber ein Herꝛ ſeinem Ge- ſinde/ auſſerhalb der Zeit/ Urlaub geben/ ſo ſoll es/ Jnhalts unſers vorigen Ausſchreiben/ ſolches denen Gerichten anzeigen/ und ſich derſelben Beſcheids ver- halten. add. Carpzov. dict. dec. 264. num. 9. 10. & Mit der Verpflegung eines krancken Dieners/ Molin. de J. & J. diſp. 505. n. 2. Und alſo darff er ihm auch nicht/ wann die arg. l. 15. §. 6. ff. locat. Angeſehen/ daß ein Lohn nichts anders/ als eine arg. d. l. d. locat. So wenig auch/ als ein Handels-Patron ſei- Dienſt
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Caput XVI.
er ſolcher Geſtalt aus ſeinem Verbrechen noch einen
Gewinn haben ſollte; dahero dann in ordinat. D.
Elect. Mauritii de Anno 1550 rub. vom Geſind-
Lohn §. (Wir ordnen und wollen auch) ver-
nuͤnfftig verſehen. Wuͤrde aber ein Herꝛ ſeinem Ge-
ſinde/ auſſerhalb der Zeit/ Urlaub geben/ ſo ſoll es/
Jnhalts unſers vorigen Ausſchreiben/ ſolches denen
Gerichten anzeigen/ und ſich derſelben Beſcheids ver-
halten.
add. Carpzov. dict. dec. 264. num. 9. 10. &
11. &c.
Mit der Verpflegung eines krancken Dieners/
hat es auch dieſe Bewandtnis/ daß ein jeder Han-
dels-Patron, aus Chriſtlicher Liebe/ zwar darzu ver-
bunden iſt/ durch ein Rechts-Mittel aber/ kan er hier-
zu nicht angeſtrenget werden.
Molin. de J. & J. diſp. 505. n. 2.
Und alſo darff er ihm auch nicht/ wann die
Kranckheit zu lang anhalten ſollte/ den voͤlligen Lohn
bezahlen/ den der Diener bey geſundem Leib haͤtte ver-
dienen koͤnnen.
arg. l. 15. §. 6. ff. locat.
Angeſehen/ daß ein Lohn nichts anders/ als eine
Vergeltung/ der gethanen Arbeit iſt; wo aber ſolche
nicht verrichtet wird/ da hoͤret ja auch die Beloh-
nung auf.
arg. d. l. d. locat.
So wenig auch/ als ein Handels-Patron ſei-
nen Diener vor der Zeit abſchaffen kan es waͤre dann/
daß er ihn vor die uͤbrige Zeit den Lohn bezahlte; ſo
wenig kan auch ein Diener/ vor der Zeit/ ſeines Herꝛn
Dienſt
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