Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715.Caput XVI. er hätte mit seinem Herrn auf Jahren contrahirt/so wäre solcher an des Dieners Erben nichts mehr an Besoldung heraus zu geben/ schuldig/ als nur so viel/ als die Zeit betrüge/ die der Diener würcklich gedienet hat; Vid. Marquard de jure Mercatorum. lib. woselbst er auch ex lib. 1. art. 22. juris Saxonici Stirbet der vermuthete Mann/ eh er sein voll- Vielmehr wäre ein Handels-Patron befugt/ Ein anders ist es mit denen Gelehrten/ welche/ Und so viel von dem Salario, welches ein Han- sey/
Caput XVI. er haͤtte mit ſeinem Herꝛn auf Jahren contrahirt/ſo waͤre ſolcher an des Dieners Erben nichts mehr an Beſoldung heraus zu geben/ ſchuldig/ als nur ſo viel/ als die Zeit betruͤge/ die der Diener wuͤrcklich gedienet hat; Vid. Marquard de jure Mercatorum. lib. woſelbſt er auch ex lib. 1. art. 22. juris Saxonici Stirbet der vermuthete Mann/ eh er ſein voll- Vielmehr waͤre ein Handels-Patron befugt/ Ein anders iſt es mit denen Gelehrten/ welche/ Und ſo viel von dem Salario, welches ein Han- ſey/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0550" n="524"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Caput XVI.</hi></hi></fw><lb/> er haͤtte mit ſeinem Herꝛn auf Jahren <hi rendition="#aq">contrahi</hi>rt/<lb/> ſo waͤre ſolcher an des Dieners Erben nichts mehr<lb/> an Beſoldung heraus zu geben/ ſchuldig/ als nur ſo<lb/> viel/ als die Zeit betruͤge/ die der Diener wuͤrcklich<lb/> gedienet hat;</p><lb/> <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">Vid. Marquard de jure Mercatorum. lib.<lb/> 3. cap. 6. num. 91. & ſeqq.</hi> </hi> </p><lb/> <p>woſelbſt er auch <hi rendition="#aq">ex lib. 1. art. 22. juris Saxonici</hi><lb/> oder dem Land-Recht anfuͤhret.</p><lb/> <p>Stirbet der vermuthete Mann/ eh er ſein voll-<lb/> koͤmmlich Lohn verdienet/ welches ihme verheiſſen<lb/> worden; man iſt ſeinen Erben nicht mehr pflichtig zu<lb/> geben/ als/ ſo viel er verdienet hat/ und ihme gebuͤh-<lb/> ret/ biß auf die Zeit/ da er ſtarb.</p><lb/> <p>Vielmehr waͤre ein Handels-Patron befugt/<lb/> wann er ſeinem Diener aus Gefaͤlligkeit etwas vor-<lb/> aus bezahlt haͤtte/ ſolches nach Abtheilung der Zeit<lb/> von deſſen Erben wieder zu begehren/ <hi rendition="#aq">vid. Franzk.<lb/> ad tit. ff. locat. n. 193. Carpzov. part. 2. deciſ.<lb/> 136. &c.</hi></p><lb/> <p>Ein anders iſt es mit denen Gelehrten/ welche/<lb/> wann ſie ſich eine jaͤhrliche Beſoldung bedungen/ und<lb/> unter dem Jahr geſtorben ſind/ dieſelbe nichts de-<lb/> ſto minder voͤllig auf ihre Erben verfallen/ wie zu ſe-<lb/> hen <hi rendition="#aq">ex l. 38. §. 1. ff. locat. l. 15. §. 1. C. de Advo-<lb/> cat. &c.</hi></p><lb/> <p>Und ſo viel von dem <hi rendition="#aq">Salario,</hi> welches ein Han-<lb/> dels-Diener/ in ſo weit er redlich und treu gedienet/<lb/> rechtmaͤſſig zu <hi rendition="#aq">prætendi</hi>ren hat. Folget nun/ wann<lb/> er in ſeines Herꝛn Geſchaͤfften/ und vor deſſen Rech-<lb/> nung/ wie auch zu ſeines Handels Beſten mit andern<lb/><hi rendition="#aq">contrahi</hi>rt/ wie gedachter ſein Herꝛ dafuͤr gehalten<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſey/</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [524/0550]
Caput XVI.
er haͤtte mit ſeinem Herꝛn auf Jahren contrahirt/
ſo waͤre ſolcher an des Dieners Erben nichts mehr
an Beſoldung heraus zu geben/ ſchuldig/ als nur ſo
viel/ als die Zeit betruͤge/ die der Diener wuͤrcklich
gedienet hat;
Vid. Marquard de jure Mercatorum. lib.
3. cap. 6. num. 91. & ſeqq.
woſelbſt er auch ex lib. 1. art. 22. juris Saxonici
oder dem Land-Recht anfuͤhret.
Stirbet der vermuthete Mann/ eh er ſein voll-
koͤmmlich Lohn verdienet/ welches ihme verheiſſen
worden; man iſt ſeinen Erben nicht mehr pflichtig zu
geben/ als/ ſo viel er verdienet hat/ und ihme gebuͤh-
ret/ biß auf die Zeit/ da er ſtarb.
Vielmehr waͤre ein Handels-Patron befugt/
wann er ſeinem Diener aus Gefaͤlligkeit etwas vor-
aus bezahlt haͤtte/ ſolches nach Abtheilung der Zeit
von deſſen Erben wieder zu begehren/ vid. Franzk.
ad tit. ff. locat. n. 193. Carpzov. part. 2. deciſ.
136. &c.
Ein anders iſt es mit denen Gelehrten/ welche/
wann ſie ſich eine jaͤhrliche Beſoldung bedungen/ und
unter dem Jahr geſtorben ſind/ dieſelbe nichts de-
ſto minder voͤllig auf ihre Erben verfallen/ wie zu ſe-
hen ex l. 38. §. 1. ff. locat. l. 15. §. 1. C. de Advo-
cat. &c.
Und ſo viel von dem Salario, welches ein Han-
dels-Diener/ in ſo weit er redlich und treu gedienet/
rechtmaͤſſig zu prætendiren hat. Folget nun/ wann
er in ſeines Herꝛn Geſchaͤfften/ und vor deſſen Rech-
nung/ wie auch zu ſeines Handels Beſten mit andern
contrahirt/ wie gedachter ſein Herꝛ dafuͤr gehalten
ſey/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |