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Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715.

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Wie sich einer auf Reisen zu verhalten.
aus Ursach/ weil ihm das übrige Futter im Leib bren-
net/ darum thut man besser/ man lasse das Pferd
bey seinem gewöhnlichen Tractament, so kan es die
Reise desto besser aushalten.

Bey Antrettung der Reise/ wann man in einem
frembden Stall kommt/ so heffte oder binde man
das Roß auf/ man nehme auch das alte Heu/ aus
den Reifen/ saubere die Krippe wohl von aller Un-
reinigkeit/ und gürte/ um dem Pferd ein wenig Lufft
zu machen/ den Gurt etwas auf; Packe hierauf ab/
trage die Bagage samt denen Pistolen/ in das vom
Wirth angewiesene Zimmer/ nach einer halben
Stund/ nehme man dem Pferd den Zaum ab/ lege
ihm die Halffter an/ und binde oben solche an die Reu-
fen/ da das Heu lieget/ gebe ihm hierauf ein wenig rei-
nes Heu vor/ wann es solches aufgefressen/ so gibt
man ihme ein wenig ausgeschwungenen Haber/ und
dann wieder etwas Heu/ nach einer Stunde aber
erst mäßig zu trincken/ leget auch wohl etwas Heu
in das Wasser/ damit es nicht zu kalt sey/ alsdann
giebt man ihm wieder ein paar Hand voll Haber/
wann es solchen zum Mittags-Futter aufgefressen/
so packt man wieder auf/ gürtet den Sattel vest/
zäumet es wieder auf/ und reiset alsdann seiner
Weg.

Jn der Abend-Herberg/ macht man es mit dem
Abpacken eben wie des Mittags/ läßt aber den
Pferd zum Abkühlen/ eine gute Stund; hier auf
nimmt man ihm den Zaum ab/ und legt ihm die
Halffter an/ damit es sich aber/ so lange es den Sat-
tel auf hat/ nicht weltze/ so wird es aufgebunden/
ihme eine Hand voll gutes Heu vorgegeben/ der

Sat-
X 2

Wie ſich einer auf Reiſen zu verhalten.
aus Urſach/ weil ihm das uͤbrige Futter im Leib bren-
net/ darum thut man beſſer/ man laſſe das Pferd
bey ſeinem gewoͤhnlichen Tractament, ſo kan es die
Reiſe deſto beſſer aushalten.

Bey Antrettung der Reiſe/ wann man in einem
frembden Stall kommt/ ſo heffte oder binde man
das Roß auf/ man nehme auch das alte Heu/ aus
den Reifen/ ſaubere die Krippe wohl von aller Un-
reinigkeit/ und guͤrte/ um dem Pferd ein wenig Lufft
zu machen/ den Gurt etwas auf; Packe hierauf ab/
trage die Bagage ſamt denen Piſtolen/ in das vom
Wirth angewieſene Zimmer/ nach einer halben
Stund/ nehme man dem Pferd den Zaum ab/ lege
ihm die Halffteꝛ an/ und binde oben ſolche an die Reu-
fen/ da das Heu lieget/ gebe ihm hierauf ein wenig rei-
nes Heu vor/ wann es ſolches aufgefreſſen/ ſo gibt
man ihme ein wenig ausgeſchwungenen Haber/ und
dann wieder etwas Heu/ nach einer Stunde aber
erſt maͤßig zu trincken/ leget auch wohl etwas Heu
in das Waſſer/ damit es nicht zu kalt ſey/ alsdann
giebt man ihm wieder ein paar Hand voll Haber/
wann es ſolchen zum Mittags-Futter aufgefreſſen/
ſo packt man wieder auf/ guͤrtet den Sattel veſt/
zaͤumet es wieder auf/ und reiſet alsdann ſeiner
Weg.

Jn der Abend-Herberg/ macht man es mit dem
Abpacken eben wie des Mittags/ laͤßt aber den
Pferd zum Abkuͤhlen/ eine gute Stund; hier auf
nimmt man ihm den Zaum ab/ und legt ihm die
Halffter an/ damit es ſich aber/ ſo lange es den Sat-
tel auf hat/ nicht weltze/ ſo wird es aufgebunden/
ihme eine Hand voll gutes Heu vorgegeben/ der

Sat-
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[323/0347] Wie ſich einer auf Reiſen zu verhalten. aus Urſach/ weil ihm das uͤbrige Futter im Leib bren- net/ darum thut man beſſer/ man laſſe das Pferd bey ſeinem gewoͤhnlichen Tractament, ſo kan es die Reiſe deſto beſſer aushalten. Bey Antrettung der Reiſe/ wann man in einem frembden Stall kommt/ ſo heffte oder binde man das Roß auf/ man nehme auch das alte Heu/ aus den Reifen/ ſaubere die Krippe wohl von aller Un- reinigkeit/ und guͤrte/ um dem Pferd ein wenig Lufft zu machen/ den Gurt etwas auf; Packe hierauf ab/ trage die Bagage ſamt denen Piſtolen/ in das vom Wirth angewieſene Zimmer/ nach einer halben Stund/ nehme man dem Pferd den Zaum ab/ lege ihm die Halffteꝛ an/ und binde oben ſolche an die Reu- fen/ da das Heu lieget/ gebe ihm hierauf ein wenig rei- nes Heu vor/ wann es ſolches aufgefreſſen/ ſo gibt man ihme ein wenig ausgeſchwungenen Haber/ und dann wieder etwas Heu/ nach einer Stunde aber erſt maͤßig zu trincken/ leget auch wohl etwas Heu in das Waſſer/ damit es nicht zu kalt ſey/ alsdann giebt man ihm wieder ein paar Hand voll Haber/ wann es ſolchen zum Mittags-Futter aufgefreſſen/ ſo packt man wieder auf/ guͤrtet den Sattel veſt/ zaͤumet es wieder auf/ und reiſet alsdann ſeiner Weg. Jn der Abend-Herberg/ macht man es mit dem Abpacken eben wie des Mittags/ laͤßt aber den Pferd zum Abkuͤhlen/ eine gute Stund; hier auf nimmt man ihm den Zaum ab/ und legt ihm die Halffter an/ damit es ſich aber/ ſo lange es den Sat- tel auf hat/ nicht weltze/ ſo wird es aufgebunden/ ihme eine Hand voll gutes Heu vorgegeben/ der Sat- X 2

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_handelsdiener_1715/347>, abgerufen am 25.11.2024.