Marperger, Paul Jacob: Beschreibung der Banqven. Halle (Saale) u. a., 1717.Das XIX. Capitel stractoribus, qui in hac alma urbe negociantur. Hos enim utpoteutiles omnibus contractibus, armata quidem militia penitus absti- nere sancimus, aliam vero quamcunque sine metu praesentis san- ctionis posse sibi acquirere. L. un. Cod. negociat. ne milit. Das ist: Denenjenigen/ welche nur blosse Krämers oder Manufacturiers Bey dem Wort militare, welches oben in dem Text stehet/ ist zu Vor höchstbemeldter Käyser Justinianus gab ihnen auch die Frey- Was ihnen vor Wechsel-Interesse und Agio zu nehmen erlaubt Jn eben diesen Novellis in priucip. haben sie ein Käyserlich Pri- cipali,
Das XIX. Capitel ſtractoribus, qui in hac alma urbe negociantur. Hos enim utpoteutiles omnibus contractibus, armata quidem militia penitus abſti- nere ſancimus, aliam vero quamcunque ſine metu præſentis ſan- ctionis poſſe ſibi acquirere. L. un. Cod. negociat. ne milit. Das iſt: Denenjenigen/ welche nur bloſſe Kraͤmers oder Manufacturiers Bey dem Wort militare, welches oben in dem Text ſtehet/ iſt zu Vor hoͤchſtbemeldter Kaͤyſer Juſtinianus gab ihnen auch die Frey- Was ihnen vor Wechſel-Intereſſe und Agio zu nehmen erlaubt Jn eben dieſen Novellis in priucip. haben ſie ein Kaͤyſerlich Pri- cipali,
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Das XIX. Capitel
ſtractoribus, qui in hac alma urbe negociantur. Hos enim utpote
utiles omnibus contractibus, armata quidem militia penitus abſti-
nere ſancimus, aliam vero quamcunque ſine metu præſentis ſan-
ctionis poſſe ſibi acquirere.
L. un. Cod. negociat. ne milit.
Das iſt: Denenjenigen/ welche nur bloſſe Kraͤmers oder Manufacturiers
in dieſer Stadt oder Provintz ſeyn/ verbieten wir nach Ehren-Aemptern
zu ſtreben/ denen hieſigen Wechslern aber/ als welche dem gemeinen
Weſen ſehr gute Dienſte leiſten/ ſoll ſolches frey gelaſſen/ dem Krieg aber
nachzuziehen/ ihnen auch verboten ſeyn.
Bey dem Wort militare, welches oben in dem Text ſtehet/ iſt zu
wiſſen/ daß in dem Roͤmiſchen Recht ein Unterſchied zwiſchen Militia Ar-
mata oder dem Soldaten-Weſen/ und Militia Civili ſeu Palatina oder
denen Buͤrgerlichen Ehren-Bedienungen gemachet wurde; Wer zu je-
nen zugelaſſen werden ſolte/ an deſſen Perſon muſten auch gewiſſe Re-
quiſita ſeyn/ die ihn darzu tuͤchtig machen koͤnten/ von dieſen aber wur-
den die gemeinen Buͤrger ausgeſchloſſen/ ſonderlich ſo lang als ſich die
Patritii allein deſſen anmaſten/ heutiges Tages aber wird dieſer Unter-
ſchied ſo genau nicht mehr obſerviret/ und heiſt es manchmahl: Dignus
ac indignus pariter nunc ambit honores.
Vor hoͤchſtbemeldter Kaͤyſer Juſtinianus gab ihnen auch die Frey-
heit/ daß ſie allein unter der Jurisdiction des Præfecti urbis (Stadt-
Schultzens oder Stadt-Vogts) ſeyn/ und nirgends anders belanget
werden ſolten. arg. l. 1. §. IX. D. De Officio Præfecti urbi, die Expres-
ſion/ welche desfalls der Kaͤyſer in Edicto 9. Cap. 8. brauchet/ iſt ſehr
favorable vor die Banquiers, und ſeynd ſonderlich/ da er ſie alſo beguͤn-
ſtiget/ dieſe Worte in dem an den Tribonianum ergangenen Kaͤyſerli-
chen Edict enthalten: Convenit enim, ut qui pro omnibus ſe ob-
ſtringunt, aut cuique utiles ſe exhibere ſtudent, eximio etiam ali-
quo fruantur auxilio. Es iſt billich/ daß diejenigen/ welche iedermann
ſo willig dienen/ auch dafuͤr einer ſonderbahren Huͤlffe genieſſen moͤgen.
Was ihnen vor Wechſel-Intereſſe und Agio zu nehmen erlaubt
geweſen ſey/ ſolches iſt L. 26. §. 1. Can. de uſur. Harmen. in Prochir.
legg. lib. 3. tit. 7. § 26. item in Novell. 136. cap. 4. zu erſehen.
Jn eben dieſen Novellis in priucip. haben ſie ein Kaͤyſerlich Pri-
vilegium vor ſich de conveniendis fidejuſſoribus, non excuſſo Prin-
cipali,
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