Marperger, Paul Jacob: Beschreibung der Banqven. Halle (Saale) u. a., 1717.Das XVII. Capitel andere gelindere und unvermerckte Mittel/ zu welchen auch die Auslän-der contribuiren müssen/ so viel Einnahmen sich machen/ daß es/ wann alles nur wohl administriret wird/ und nicht zu viel besoldete Leute ge- halten werden/ grosse Dinge dem Publico, sonderlich aber der Kauff- mannschafft/ zum Besten/ damit ausrichten kan. Wie wir uns dann deßfalls auff die Instruction, nach welcher in einer Stadt oder Land ein Commercien-Collegium füglich könte auffgerichtet werden/ und welche in der Sechsten Abtheilung unsers klugen Handels-Secretarii zu finden ist/ wollen bezogen haben/ in dessen 33. Articulis so viel wichtige Dinge/ die man des Commercii wegen in einem Lande zu besorgen hat/ angegeben worden/ daß man sich höchlich zu verwundern/ warumb nicht in allen grossen Städten eyfrig dahin getrachtet werde/ ein solches förm- liches Commercien-Collegium, oder zum wenigsten ein Banco-Ge- richt/ deme die Kauffmannische Streit-Händel zu entscheiden/ und auch andere gute Ordnungen/ denen Commerciis zum Besten/ entweder selbst anzuordnen/ oder der respective Obrigkeit ihres Orts die Veranstal- tung darzu zu machen/ geziemend vorzutragen überlassen wird/ auffge- richtet werde. Es heißt aber hierbey/ wie in vielen andern/ daß in de- nen nützlichsten Sachen die Einwilligung und Beförderung auch von denen/ welchen selbst daran gelegen/ fast selten ohne Mühe könne zuwege gebracht werden. Das XVII. Capitel. Von denen Banquiern, Cambisten, oder Wechsel- Die so genannten Banquiers oder Banchieri sehen wir an in zweyer- Vor-
Das XVII. Capitel andere gelindere und unvermerckte Mittel/ zu welchen auch die Auslaͤn-der contribuiren muͤſſen/ ſo viel Einnahmen ſich machen/ daß es/ wann alles nur wohl adminiſtriret wird/ und nicht zu viel beſoldete Leute ge- halten werden/ groſſe Dinge dem Publico, ſonderlich aber der Kauff- mannſchafft/ zum Beſten/ damit ausrichten kan. Wie wir uns dann deßfalls auff die Inſtruction, nach welcher in einer Stadt oder Land ein Commercien-Collegium fuͤglich koͤnte auffgerichtet werden/ und welche in der Sechſten Abtheilung unſers klugen Handels-Secretarii zu finden iſt/ wollen bezogen haben/ in deſſen 33. Articulis ſo viel wichtige Dinge/ die man des Commercii wegen in einem Lande zu beſorgen hat/ angegeben worden/ daß man ſich hoͤchlich zu verwundern/ warumb nicht in allen groſſen Staͤdten eyfrig dahin getrachtet werde/ ein ſolches foͤrm- liches Commercien-Collegium, oder zum wenigſten ein Banco-Ge- richt/ deme die Kauffmanniſche Streit-Haͤndel zu entſcheiden/ und auch andere gute Ordnungen/ denen Commerciis zum Beſten/ entweder ſelbſt anzuordnen/ oder der reſpective Obrigkeit ihres Orts die Veranſtal- tung darzu zu machen/ geziemend vorzutragen uͤberlaſſen wird/ auffge- richtet werde. Es heißt aber hierbey/ wie in vielen andern/ daß in de- nen nuͤtzlichſten Sachen die Einwilligung und Befoͤrderung auch von denen/ welchen ſelbſt daran gelegen/ faſt ſelten ohne Muͤhe koͤnne zuwege gebracht werden. Das XVII. Capitel. Von denen Banquiern, Cambiſten, oder Wechſel- Die ſo genannten Banquiers oder Banchieri ſehen wir an in zweyer- Vor-
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Das XVII. Capitel
andere gelindere und unvermerckte Mittel/ zu welchen auch die Auslaͤn-
der contribuiren muͤſſen/ ſo viel Einnahmen ſich machen/ daß es/ wann
alles nur wohl adminiſtriret wird/ und nicht zu viel beſoldete Leute ge-
halten werden/ groſſe Dinge dem Publico, ſonderlich aber der Kauff-
mannſchafft/ zum Beſten/ damit ausrichten kan. Wie wir uns dann
deßfalls auff die Inſtruction, nach welcher in einer Stadt oder Land
ein Commercien-Collegium fuͤglich koͤnte auffgerichtet werden/ und
welche in der Sechſten Abtheilung unſers klugen Handels-Secretarii zu
finden iſt/ wollen bezogen haben/ in deſſen 33. Articulis ſo viel wichtige
Dinge/ die man des Commercii wegen in einem Lande zu beſorgen hat/
angegeben worden/ daß man ſich hoͤchlich zu verwundern/ warumb nicht
in allen groſſen Staͤdten eyfrig dahin getrachtet werde/ ein ſolches foͤrm-
liches Commercien-Collegium, oder zum wenigſten ein Banco-Ge-
richt/ deme die Kauffmanniſche Streit-Haͤndel zu entſcheiden/ und auch
andere gute Ordnungen/ denen Commerciis zum Beſten/ entweder ſelbſt
anzuordnen/ oder der reſpective Obrigkeit ihres Orts die Veranſtal-
tung darzu zu machen/ geziemend vorzutragen uͤberlaſſen wird/ auffge-
richtet werde. Es heißt aber hierbey/ wie in vielen andern/ daß in de-
nen nuͤtzlichſten Sachen die Einwilligung und Befoͤrderung auch von
denen/ welchen ſelbſt daran gelegen/ faſt ſelten ohne Muͤhe koͤnne zuwege
gebracht werden.
Das XVII. Capitel.
Von denen Banquiern, Cambiſten, oder Wechſel-
Herren/ was dieſelbige vor Qualitaͤten an ſich haben muͤſſen/
wann ſie den Nahmen der Banquiers mit Recht
fuͤhren wollen.
Die ſo genannten Banquiers oder Banchieri ſehen wir an in zweyer-
ley Verſtande/ einmahl wie es ein Ampts- und Dignitaͤt-Nahme/
und dann wie es einen ſolchen Kauffmann oder Wechsler bedeutet/ wel-
cher viel mit Wechſeln auf auslaͤndiſche Wechſel-Plaͤtze zu thun hat.
Als ein Dignitaͤts-Nahme kommt es denen Banco-Deputirten zu/
von welchen ſchon unterſchiedliche mahl in dieſem Tractat Meldung ge-
ſchehen iſt/ welche an etlichen Orten auch Banco-Herrn/ Directores,
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Zitationshilfe: | Marperger, Paul Jacob: Beschreibung der Banqven. Halle (Saale) u. a., 1717, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_banqven_1717/352>, abgerufen am 16.07.2024. |