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Marperger, Paul Jacob: Beschreibung der Banqven. Halle (Saale) u. a., 1717.

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Von denen Wienern und Leipzigern Bancis di Deposito.
fen lassen/ auch wenn von jemand/ wer es auch sey/ dieser Versorgung
entgegen lauffende Anstalten/ welches doch nicht geschehen soll/ ausbracht/
und an die Banco-Direction und Verwaltherey insinuiret würden/
solche als wären sie nie ergangen/ gehalten und keines weges vollbracht/
auch deswegen keine Ungnade oder Verantwortung/ weniger härteres
Bezeigen/ gegen den jedesmahligen sich weigernden Directorn/ Beysi-
tzern und Banco Zugeordnete gebrauchet werden solle; Und obwohl der
fond also auserwehlet/ daß kein Abgang oder Mangel zu besorgen/ da-
fern aber durch unvermeidliche Zufälle einiger Mangel an denen
120000. Thlr. sich ereignen solte/ wollen Jhre Königliche Maj. selbigen
aus dero bereitesten Cammer-Revenuen alsofort ersetzen/ und den Ban-
co
vor allen andern Ausgaben einen privilegirten Vorgang geniessen
lassen.
2. Der Nutz/ welchen die Banc-Creditores vor ihre deponirte
Gelder zu gewarten haben/ ist vor jedes Hundert Sechs/ und zwar auf
zweene Termine/ oder in den Oster- und Michaelis-Messen.
3. Jhre Königl. Maj. wollen auch mit der einheimischen und aus-
ländischen Kauffmannschafft ferner Rath pflegen lassen/ wie nutzbar die
ankommende Banco-Gelder zu des Banco und Commercii Auffneh-
men anzuwenden/ und Verkehrungen zu treffen/ also der Banco in sich
selbst zu erweitern seyn möchte/ sintemahl kein Zweifel ist/ es werde ge-
gen sichere Pfände mit der Ausleihung der Kauffmannschafft eine gute
Menage und Vortheil geschaffet werden können; Wiewohl auch diese
Baarschafft und Banco-Mittel darzu dienen sollen und können/ daß
wann einige Depositen-Gelder auffgekündiget werden/ die Bezahlung
der Banc-Creditorn alsofort auff den beliebten Termin erfolgen könne.
4. Die Personen/ welche dieses Leipziger Banco unter allerhöchst-
gedachter Jhrer Königl. Maj. und Churfl. Durchl. allerhöchsten Auto-
rit
ät/ und der Ober-Auffsicht des Herrn Stadthalters Fürstl. Durchl.
zu verwalten haben werden/ sind ein Director, Sechs Beysitzere/ dar-
unter eine hoch-graduirte der Rechten erfahrne Person/ dann ein Cassi-
rer und Secretarius, welche allesambt redliche accreditirte und wohl an-
gesessene Leute seyn sollen/ welche man gleich andern in Ehren-Stellen le-
benden tractiren und vorziehen lassen wird.
5. Gleichwie aber die Scheine oder Zettel/ welche die Banc-Credi-
tores
zu ihrer Nachricht und Sicherheit bedürffen/ mit dem besondern
Ban-
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Von denen Wienern und Leipzigern Bancis di Depoſito.
fen laſſen/ auch wenn von jemand/ wer es auch ſey/ dieſer Verſorgung
entgegen lauffende Anſtalten/ welches doch nicht geſchehen ſoll/ ausbracht/
und an die Banco-Direction und Verwaltherey inſinuiret wuͤrden/
ſolche als waͤren ſie nie ergangen/ gehalten und keines weges vollbracht/
auch deswegen keine Ungnade oder Verantwortung/ weniger haͤrteres
Bezeigen/ gegen den jedesmahligen ſich weigernden Directorn/ Beyſi-
tzern und Banco Zugeordnete gebrauchet werden ſolle; Und obwohl der
fond alſo auserwehlet/ daß kein Abgang oder Mangel zu beſorgen/ da-
fern aber durch unvermeidliche Zufaͤlle einiger Mangel an denen
120000. Thlr. ſich ereignen ſolte/ wollen Jhre Koͤnigliche Maj. ſelbigen
aus dero bereiteſten Cammer-Revenuen alſofort erſetzen/ und den Ban-
co
vor allen andern Ausgaben einen privilegirten Vorgang genieſſen
laſſen.
2. Der Nutz/ welchen die Banc-Creditores vor ihre deponirte
Gelder zu gewarten haben/ iſt vor jedes Hundert Sechs/ und zwar auf
zweene Termine/ oder in den Oſter- und Michaelis-Meſſen.
3. Jhre Koͤnigl. Maj. wollen auch mit der einheimiſchen und aus-
laͤndiſchen Kauffmannſchafft ferner Rath pflegen laſſen/ wie nutzbar die
ankommende Banco-Gelder zu des Banco und Commercii Auffneh-
men anzuwenden/ und Verkehrungen zu treffen/ alſo der Banco in ſich
ſelbſt zu erweitern ſeyn moͤchte/ ſintemahl kein Zweifel iſt/ es werde ge-
gen ſichere Pfaͤnde mit der Ausleihung der Kauffmannſchafft eine gute
Menage und Vortheil geſchaffet werden koͤnnen; Wiewohl auch dieſe
Baarſchafft und Banco-Mittel darzu dienen ſollen und koͤnnen/ daß
wann einige Depoſiten-Gelder auffgekuͤndiget werden/ die Bezahlung
der Banc-Creditorn alſofort auff den beliebten Termin erfolgen koͤñe.
4. Die Perſonen/ welche dieſes Leipziger Banco unter allerhoͤchſt-
gedachter Jhrer Koͤnigl. Maj. und Churfl. Durchl. allerhoͤchſten Auto-
rit
aͤt/ und der Ober-Auffſicht des Herrn Stadthalters Fuͤrſtl. Durchl.
zu verwalten haben werden/ ſind ein Director, Sechs Beyſitzere/ dar-
unter eine hoch-graduirte der Rechten erfahrne Perſon/ dann ein Caſſi-
rer und Secretarius, welche alleſambt redliche accreditirte und wohl an-
geſeſſene Leute ſeyn ſollen/ welche man gleich andern in Ehren-Stellen le-
benden tractiren und vorziehen laſſen wird.
5. Gleichwie aber die Scheine oder Zettel/ welche die Banc-Credi-
tores
zu ihrer Nachricht und Sicherheit beduͤrffen/ mit dem beſondern
Ban-
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[259/0279] Von denen Wienern und Leipzigern Bancis di Depoſito. fen laſſen/ auch wenn von jemand/ wer es auch ſey/ dieſer Verſorgung entgegen lauffende Anſtalten/ welches doch nicht geſchehen ſoll/ ausbracht/ und an die Banco-Direction und Verwaltherey inſinuiret wuͤrden/ ſolche als waͤren ſie nie ergangen/ gehalten und keines weges vollbracht/ auch deswegen keine Ungnade oder Verantwortung/ weniger haͤrteres Bezeigen/ gegen den jedesmahligen ſich weigernden Directorn/ Beyſi- tzern und Banco Zugeordnete gebrauchet werden ſolle; Und obwohl der fond alſo auserwehlet/ daß kein Abgang oder Mangel zu beſorgen/ da- fern aber durch unvermeidliche Zufaͤlle einiger Mangel an denen 120000. Thlr. ſich ereignen ſolte/ wollen Jhre Koͤnigliche Maj. ſelbigen aus dero bereiteſten Cammer-Revenuen alſofort erſetzen/ und den Ban- co vor allen andern Ausgaben einen privilegirten Vorgang genieſſen laſſen. 2. Der Nutz/ welchen die Banc-Creditores vor ihre deponirte Gelder zu gewarten haben/ iſt vor jedes Hundert Sechs/ und zwar auf zweene Termine/ oder in den Oſter- und Michaelis-Meſſen. 3. Jhre Koͤnigl. Maj. wollen auch mit der einheimiſchen und aus- laͤndiſchen Kauffmannſchafft ferner Rath pflegen laſſen/ wie nutzbar die ankommende Banco-Gelder zu des Banco und Commercii Auffneh- men anzuwenden/ und Verkehrungen zu treffen/ alſo der Banco in ſich ſelbſt zu erweitern ſeyn moͤchte/ ſintemahl kein Zweifel iſt/ es werde ge- gen ſichere Pfaͤnde mit der Ausleihung der Kauffmannſchafft eine gute Menage und Vortheil geſchaffet werden koͤnnen; Wiewohl auch dieſe Baarſchafft und Banco-Mittel darzu dienen ſollen und koͤnnen/ daß wann einige Depoſiten-Gelder auffgekuͤndiget werden/ die Bezahlung der Banc-Creditorn alſofort auff den beliebten Termin erfolgen koͤñe. 4. Die Perſonen/ welche dieſes Leipziger Banco unter allerhoͤchſt- gedachter Jhrer Koͤnigl. Maj. und Churfl. Durchl. allerhoͤchſten Auto- ritaͤt/ und der Ober-Auffſicht des Herrn Stadthalters Fuͤrſtl. Durchl. zu verwalten haben werden/ ſind ein Director, Sechs Beyſitzere/ dar- unter eine hoch-graduirte der Rechten erfahrne Perſon/ dann ein Caſſi- rer und Secretarius, welche alleſambt redliche accreditirte und wohl an- geſeſſene Leute ſeyn ſollen/ welche man gleich andern in Ehren-Stellen le- benden tractiren und vorziehen laſſen wird. 5. Gleichwie aber die Scheine oder Zettel/ welche die Banc-Credi- tores zu ihrer Nachricht und Sicherheit beduͤrffen/ mit dem beſondern Ban- K k 2

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Beschreibung der Banqven. Halle (Saale) u. a., 1717, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_banqven_1717/279>, abgerufen am 21.11.2024.