Marperger, Paul Jacob: Beschreibung der Banqven. Halle (Saale) u. a., 1717.Das XII. Capitel Besoldungen/ und anderen Gelder biß anhero öffters mit grossem Nach-theil zu machen/ benöthigte Unkosten entübriget werden. 7. Die Reservations-Arrham, die da ein jeder/ der nach Pro- portion seiner Einlage vor Drey Gulden in die Bancalität mit Hun- dert Gulden sich einlegen/ und darmit nach Ausweiß der hernachfol- gend- denen Bancalisten zu Gute kommenden Privilegien/ und Bene- ficien gegen 3. pro Cento aus derselben Jährlich erhebenden Aggio barattiren will/ bey baarer Erhebung des Capitals von der Bancalität mit 1. pro Cento hinterlässet/ solche sodann die Bancalität/ als eine Recognition von darumben innen behaltet/ weilen der Barattant für sein einlegendes Capital aus der Bancalität zugleich die Valuta, oder den Werth hievon empfanget/ darmit in anderweg sich einen Nutzen schaffen/ einfolglich sein Capital nicht nur allein bey der Bancalität/ son- dern auch ausser derselben anderwärtig geniessen kan/ sonsten aber we- gen des vielfältigen Ab- und Zuschreibens/ wie bey anderen Banchen es gebräuchig/ weiter/ und über diesem 1. pro Cento nichts bezahlet; Und endlichen haben Wir auch darzu gewidmet 8. Die Jüdische Beytrags-Arrham, welche die in Unseren Erb- Königreich- und Landen tolerirt- und unter Unserem Lands-Fürstlichen Schutz stehende Juden/ (sofern selbe die Bancal-Privilegien und Bene- ficien/ in so weit sie ihnen zustehen mögen/ geniessen wollen) nach der zuletzt besonders beygefügten Lista, abführen. Und diesemnach keinem ohne Entrichtung dieser Arrhae mit Unserm AErario künfftighin etwas zu negociren/ oder auch eine von Unserer Hoff- und Land-Cammer vergebende Stelle actu ob sich zu haben/ oder pro futuro darzu zu ge- langen verstattet/ viel weniger einem in Unserer Residenz-Stadt allhier zu verbleiben erlaubt werden solle. Und wie Unser Absehen dahin zielet/ daß gedacht- den perpetuir- Solchemnach wollen Wir gnädigst/ daß alle in Unseren Hof-Ci- neben
Das XII. Capitel Beſoldungen/ und anderen Gelder biß anhero oͤffters mit groſſem Nach-theil zu machen/ benoͤthigte Unkoſten entuͤbriget werden. 7. Die Reſervations-Arrham, die da ein jeder/ der nach Pro- portion ſeiner Einlage vor Drey Gulden in die Bancalitaͤt mit Hun- dert Gulden ſich einlegen/ und darmit nach Ausweiß der hernachfol- gend- denen Bancaliſten zu Gute kommenden Privilegien/ und Bene- ficien gegen 3. pro Cento aus derſelben Jaͤhrlich erhebenden Aggio barattiren will/ bey baarer Erhebung des Capitals von der Bancalitaͤt mit 1. pro Cento hinterlaͤſſet/ ſolche ſodann die Bancalitaͤt/ als eine Recognition von darumben innen behaltet/ weilen der Barattant fuͤr ſein einlegendes Capital aus der Bancalitaͤt zugleich die Valuta, oder den Werth hievon empfanget/ darmit in anderweg ſich einen Nutzen ſchaffen/ einfolglich ſein Capital nicht nur allein bey der Bancalitaͤt/ ſon- dern auch auſſer derſelben anderwaͤrtig genieſſen kan/ ſonſten aber we- gen des vielfaͤltigen Ab- und Zuſchreibens/ wie bey anderen Banchen es gebraͤuchig/ weiter/ und uͤber dieſem 1. pro Cento nichts bezahlet; Und endlichen haben Wir auch darzu gewidmet 8. Die Juͤdiſche Beytrags-Arrham, welche die in Unſeren Erb- Koͤnigreich- und Landen tolerirt- und unter Unſerem Lands-Fuͤrſtlichen Schutz ſtehende Juden/ (ſofern ſelbe die Bancal-Privilegien und Bene- ficien/ in ſo weit ſie ihnen zuſtehen moͤgen/ genieſſen wollen) nach der zuletzt beſonders beygefuͤgten Liſta, abfuͤhren. Und dieſemnach keinem ohne Entrichtung dieſer Arrhæ mit Unſerm Ærario kuͤnfftighin etwas zu negociren/ oder auch eine von Unſerer Hoff- und Land-Cammer vergebende Stelle actu ob ſich zu haben/ oder pro futuro darzu zu ge- langen verſtattet/ viel weniger einem in Unſerer Reſidenz-Stadt allhier zu verbleiben erlaubt werden ſolle. Und wie Unſer Abſehen dahin zielet/ daß gedacht- den perpetuir- Solchemnach wollen Wir gnaͤdigſt/ daß alle in Unſeren Hof-Ci- neben
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Das XII. Capitel
Beſoldungen/ und anderen Gelder biß anhero oͤffters mit groſſem Nach-
theil zu machen/ benoͤthigte Unkoſten entuͤbriget werden.
7. Die Reſervations-Arrham, die da ein jeder/ der nach Pro-
portion ſeiner Einlage vor Drey Gulden in die Bancalitaͤt mit Hun-
dert Gulden ſich einlegen/ und darmit nach Ausweiß der hernachfol-
gend- denen Bancaliſten zu Gute kommenden Privilegien/ und Bene-
ficien gegen 3. pro Cento aus derſelben Jaͤhrlich erhebenden Aggio
barattiren will/ bey baarer Erhebung des Capitals von der Bancalitaͤt
mit 1. pro Cento hinterlaͤſſet/ ſolche ſodann die Bancalitaͤt/ als eine
Recognition von darumben innen behaltet/ weilen der Barattant fuͤr
ſein einlegendes Capital aus der Bancalitaͤt zugleich die Valuta, oder
den Werth hievon empfanget/ darmit in anderweg ſich einen Nutzen
ſchaffen/ einfolglich ſein Capital nicht nur allein bey der Bancalitaͤt/ ſon-
dern auch auſſer derſelben anderwaͤrtig genieſſen kan/ ſonſten aber we-
gen des vielfaͤltigen Ab- und Zuſchreibens/ wie bey anderen Banchen es
gebraͤuchig/ weiter/ und uͤber dieſem 1. pro Cento nichts bezahlet; Und
endlichen haben Wir auch darzu gewidmet
8. Die Juͤdiſche Beytrags-Arrham, welche die in Unſeren Erb-
Koͤnigreich- und Landen tolerirt- und unter Unſerem Lands-Fuͤrſtlichen
Schutz ſtehende Juden/ (ſofern ſelbe die Bancal-Privilegien und Bene-
ficien/ in ſo weit ſie ihnen zuſtehen moͤgen/ genieſſen wollen) nach der
zuletzt beſonders beygefuͤgten Liſta, abfuͤhren. Und dieſemnach keinem
ohne Entrichtung dieſer Arrhæ mit Unſerm Ærario kuͤnfftighin etwas
zu negociren/ oder auch eine von Unſerer Hoff- und Land-Cammer
vergebende Stelle actu ob ſich zu haben/ oder pro futuro darzu zu ge-
langen verſtattet/ viel weniger einem in Unſerer Reſidenz-Stadt allhier
zu verbleiben erlaubt werden ſolle.
Und wie Unſer Abſehen dahin zielet/ daß gedacht- den perpetuir-
lichen Fundum conſtituirend-ſogenannte Reſtantien/ Fiſcalitaͤt-Ca-
ducitaͤt-Contrabant-Abfahrt-Tax- und Straff-Gelder/ wie auch
Bancal-Legitimations-Dienſt-Asſignations-Reſervations- und
Juͤdiſche Beytrags-Arrhen ehebaldigſt eingehen/ und hieraus der Ban-
calitaͤt der antragende Nutzen zuwachſen moͤge;
Solchemnach wollen Wir gnaͤdigſt/ daß alle in Unſeren Hof-Ci-
vil-wie auch Hof-Militar- und davon dependirenden Stellen/ und
Aembtern/ nicht weniger Cameral-Dienſten befindliche Perſohnen/
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