Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.Summarischer Inhalt ten je nicht fahren lassen. Darumb rücket ermit seinen völckern sehr nahe an die feinde/ wel- che als sie sich in ihren ringmauren hielten/ und auff dem flachen felde nicht stehen wolten/ setzet er sich für ihnen alle hoffnung der flucht zu be- nehmen/ und die schiffe in brand zu stecken. Der Jupiter aber rettet sie von der vorstehenden feu- ersbrunst/ und verwandelt sie in Meer Nimpfen. Nach diesem als die nacht herbey nahete/ stellet Turnus wider der feinde außfall an die pforte der stadt starcke wachten/ und setzet über selbige den Messapum. Hier entzwischen als die obersten der Trojaner rahtschlagen/ wem sie fürnemblich zum Eneen schicken solten/ der ihm von der ge- fahr der seinigen bericht thue/ da bieten sich frey- willig Nisus und Euryalus an/ dieses ampt auff sich zu nehmen. Diese waren zweene treue und enge verknüpffte freunde/ welche/ als sie hinaus gelassen worden/ und der feinde wachten von trunck und schlaff überfallen befunden/ tödteten sie Rhamneten mit grosser anzahl der Rutulier und braviren mit ihren waffen und kleidern. Als sie aber mit itzt herannahendem morgen in siche- rung zu kommen sich unterfangen/ und von den reutern der Volscer geschen werden/ fliehen sie in den wald: Da gerähtet Euryalus durch schwe-
Summariſcher Inhalt ten je nicht fahren laſſen. Darumb ruͤcket ermit ſeinen voͤlckern ſehr nahe an die feinde/ wel- che als ſie ſich in ihren ringmauren hielten/ und auff dem flachen felde nicht ſtehen wolten/ ſetzet er ſich fuͤr ihnen alle hoffnung der flucht zu be- nehmen/ und die ſchiffe in brand zu ſtecken. Der Jupiter aber rettet ſie von der vorſtehenden feu- ersbrunſt/ und verwandelt ſie in Meer Nimpfen. Nach dieſem als die nacht herbey nahete/ ſtellet Turnus wider der feinde außfall an die pforte der ſtadt ſtarcke wachten/ und ſetzet uͤber ſelbige den Meſſapum. Hier entzwiſchen als die oberſten der Trojaner rahtſchlagen/ wem ſie fuͤrnemblich zum Eneen ſchicken ſolten/ der ihm von der ge- fahr der ſeinigen bericht thue/ da bieten ſich frey- willig Niſus und Euryalus an/ dieſes ampt auff ſich zu nehmen. Dieſe waren zweene treue und enge verknuͤpffte freunde/ welche/ als ſie hinaus gelaſſen worden/ und der feinde wachten von trunck und ſchlaff uͤberfallen befunden/ toͤdteten ſie Rhamneten mit groſſer anzahl der Rutulier und braviren mit ihren waffen und kleidern. Als ſie aber mit itzt herannahendem morgen in ſiche- rung zu kommen ſich unterfangen/ und von den reutern der Volſcer geſchen werden/ fliehen ſie in den wald: Da geraͤhtet Euryalus durch ſchwe-
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Summariſcher Inhalt
ten je nicht fahren laſſen. Darumb ruͤcket er
mit ſeinen voͤlckern ſehr nahe an die feinde/ wel-
che als ſie ſich in ihren ringmauren hielten/ und
auff dem flachen felde nicht ſtehen wolten/ ſetzet
er ſich fuͤr ihnen alle hoffnung der flucht zu be-
nehmen/ und die ſchiffe in brand zu ſtecken. Der
Jupiter aber rettet ſie von der vorſtehenden feu-
ersbrunſt/ und verwandelt ſie in Meer Nimpfen.
Nach dieſem als die nacht herbey nahete/ ſtellet
Turnus wider der feinde außfall an die pforte der
ſtadt ſtarcke wachten/ und ſetzet uͤber ſelbige den
Meſſapum. Hier entzwiſchen als die oberſten
der Trojaner rahtſchlagen/ wem ſie fuͤrnemblich
zum Eneen ſchicken ſolten/ der ihm von der ge-
fahr der ſeinigen bericht thue/ da bieten ſich frey-
willig Niſus und Euryalus an/ dieſes ampt auff
ſich zu nehmen. Dieſe waren zweene treue und
enge verknuͤpffte freunde/ welche/ als ſie hinaus
gelaſſen worden/ und der feinde wachten von
trunck und ſchlaff uͤberfallen befunden/ toͤdteten
ſie Rhamneten mit groſſer anzahl der Rutulier
und braviren mit ihren waffen und kleidern. Als
ſie aber mit itzt herannahendem morgen in ſiche-
rung zu kommen ſich unterfangen/ und von den
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