Marezoll, Johann Gottlob: Andachtsbuch für das weibliche Geschlecht vorzüglich für den aufgeklärten Theil desselben. Bd. 2. Leipzig, 1788.Vorbereitungsgebet zur ersten Communion. Gutes zu gönnen und Gutes zu thun, mich keinesvon ihnen, auch des Niedrigsten und Aermsten nicht zu schämen, dein Bild in ihnen allen zu ehren, mich ihrer Würde, ihrer Bestimmung, ihrer Aussichten, ihrer Hoffnungen als meiner eigenen zu freuen, an ihren guten und bösen Schicksalen thätigen Antheil zu nehmen, und so gegen sie gesinnet zu seyn und zu han- deln, wie ich wünsche und hoffe, daß sie gegen mich gesinnet seyn und handeln mögen. Wie wichtig ist also die Feyerlichkeit, welcher Hier muß der Gedanke an Jesum der herrschen- des
Vorbereitungsgebet zur erſten Communion. Gutes zu gönnen und Gutes zu thun, mich keinesvon ihnen, auch des Niedrigſten und Aermſten nicht zu ſchämen, dein Bild in ihnen allen zu ehren, mich ihrer Würde, ihrer Beſtimmung, ihrer Ausſichten, ihrer Hoffnungen als meiner eigenen zu freuen, an ihren guten und böſen Schickſalen thätigen Antheil zu nehmen, und ſo gegen ſie geſinnet zu ſeyn und zu han- deln, wie ich wünſche und hoffe, daß ſie gegen mich geſinnet ſeyn und handeln mögen. Wie wichtig iſt alſo die Feyerlichkeit, welcher Hier muß der Gedanke an Jeſum der herrſchen- des
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Vorbereitungsgebet zur erſten Communion.
Gutes zu gönnen und Gutes zu thun, mich keines
von ihnen, auch des Niedrigſten und Aermſten nicht
zu ſchämen, dein Bild in ihnen allen zu ehren, mich
ihrer Würde, ihrer Beſtimmung, ihrer Ausſichten,
ihrer Hoffnungen als meiner eigenen zu freuen, an
ihren guten und böſen Schickſalen thätigen Antheil zu
nehmen, und ſo gegen ſie geſinnet zu ſeyn und zu han-
deln, wie ich wünſche und hoffe, daß ſie gegen mich
geſinnet ſeyn und handeln mögen.
Wie wichtig iſt alſo die Feyerlichkeit, welcher
ich nun zum erſtenmale beywohnen will! Wie wich-
tig iſt alles, was ich da thue und verſpreche! Wie
heilig und unverletzbar ſind die Pflichten, welche ich
mir da ſelbſt auflege! Wie muß dieß alles meine gan-
ze Seele erfüllen und mich das Erhabene einer ſo be-
deutungsvollen Handlung empfinden laſſen! Ja, fer-
ne ſey es von mir, dieſen wichtigen Schritt mit zer-
ſtreutem Gemüthe, mit Leichtſinn und gedankenloſer
Gleichgültigkeit zu thun! Ferne ſey es von mir, mich
da abergläubiſchen Vorſtellungen und einer ängſtli-
chen Furcht zu überlaſſen, wo ich deutliche, helle Be-
griffe haben und mich deiner Güte und meines Glücks
freuen ſoll!
Hier muß der Gedanke an Jeſum der herrſchen-
de in meiner Seele ſeyn. Hier muß ich alles zu ſei-
nem Gedächtnis thun. Sein Leben, ſein Tod, ſeine
Lehre, ſein Beyſpiel, ſeine Liebe zu den Menſchen,
ſeine Wohlthaten müſſen mir dabey gegenwärtig ſeyn
und bleiben. Hier muß ich mich an die herrlichen,
troſtvollen Lehren und an die unſchätzbaren Vortheile
des
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