Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Magirus, Johannes: Gründliche Widerlegung des unwahrhaftigen zwinglischen Buches, welches Magister Ambrosius Wolf unter dem Titel (Historie der Augsburger Konfession) in öffentlichem Druck ausgehen lassen. Tübingen, 1580.

Bild:
<< vorherige Seite

auß: Da sitzet mein Leib. Es hat auch Carlstad des Hertzogen selbst nicht geschonet / sonder gar hässig angezogen / daß er ins Ellend verjagt wäre / vnd hat alle schuld auff Lutherum getrochen. Darauff Doctor Luther nachlengs geantwortet / sein Lehr verthedingt / vnd angezeigt / es hab billiche vrsachen gehabt / warumb der Hertzog jne Carlstad in seiner Herrschafft nicht gedulden wöllen. Biß hieher Sleidanus.

Hieraus hat der Christlich Leser zusehen / ob D. Luther oder Carlstad den leidigen Streit von des Herrn Abendmal angefangen: vnd mit was Ergernis vnd Tumult Carlstad zerrüttung in der Kirchen Gottes angerichtet: vnd aus wölchem Geist solch sein fürnemen hergeflossen: als der mit den wohnsinnigen himlischen Propheten / vnnd auffrhürischen Lehrern geleichet / vnd vnder der Decken gelegen.

Darmit aber der Carlstad / sein Geist / vnd sein Lehr / desto besser erkennet vnd geurtheilt werden mögen: will ich auch erzelen von wort zu wort / was Philippus Melanchthon vom Carlstad / von seiner Lehr vnd handlungen gehalten vnd geschriben hat. Vnd wirdt mir freilich Vuolfius disen Zeugen allhie nicht verwerffen könden. Dann Philippus dazumal selbst zu Wittemberg gegenwertig gewesen / vnd alles / so sich damaln verloffen / selbs gesehen vnd gehört hat. Der schreibt aber an Fridericum Myconium also.

Nun ist gewis / daß Andreas Carlstad disen Tumult zum allerersten hat angefangen / wölches ein wilder / vnuerstendiger / vngelerter / eigensinniger Mensch war / von dem wir das künlich sagen dürf -

auß: Da sitzet mein Leib. Es hat auch Carlstad des Hertzogen selbst nicht geschonet / sonder gar hässig angezogen / daß er ins Ellend verjagt wäre / vnd hat alle schuld auff Lutherum getrochen. Darauff Doctor Luther nachlengs geantwortet / sein Lehr verthedingt / vnd angezeigt / es hab billiche vrsachen gehabt / warumb der Hertzog jne Carlstad in seiner Herrschafft nicht gedulden wöllen. Biß hieher Sleidanus.

Hieraus hat der Christlich Leser zusehen / ob D. Luther oder Carlstad den leidigen Streit von des Herrn Abendmal angefangen: vnd mit was Ergernis vñ Tumult Carlstad zerrüttung in der Kirchen Gottes angerichtet: vñ aus wölchem Geist solch sein fürnemen hergeflossen: als der mit den wohnsinnigen himlischen Propheten / vnnd auffrhürischen Lehrern geleichet / vnd vnder der Decken gelegen.

Darmit aber der Carlstad / sein Geist / vnd sein Lehr / desto besser erkennet vñ geurtheilt werden mögen: will ich auch erzelen von wort zu wort / was Philippus Melanchthon vom Carlstad / von seiner Lehr vnd handlungen gehalten vnd geschriben hat. Vnd wirdt mir freilich Vuolfius disen Zeugen allhie nicht verwerffen könden. Dann Philippus dazumal selbst zu Wittemberg gegenwertig gewesen / vnd alles / so sich damaln verloffen / selbs gesehen vnd gehört hat. Der schreibt aber an Fridericum Myconium also.

Nun ist gewis / daß Andreas Carlstad disen Tumult zum allerersten hat angefangen / wölches ein wilder / vnuerstendiger / vngelerter / eigensinniger Mensch war / von dem wir das künlich sagen dürf -

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0021" n="9"/>
auß: Da sitzet mein Leib. Es hat auch Carlstad des Hertzogen selbst nicht                      geschonet / sonder gar hässig angezogen / daß er ins Ellend verjagt wäre / vnd                      hat alle schuld auff Lutherum getrochen. Darauff Doctor Luther nachlengs                      geantwortet / sein Lehr verthedingt / vnd angezeigt / es hab billiche vrsachen                      gehabt / warumb der Hertzog jne Carlstad in seiner Herrschafft nicht gedulden                      wöllen. Biß hieher Sleidanus.</p>
        <p>Hieraus hat der Christlich Leser zusehen / ob D. Luther oder Carlstad den                      leidigen Streit von des Herrn Abendmal angefangen: vnd mit was Ergernis vn&#x0303; Tumult Carlstad zerrüttung in der Kirchen Gottes angerichtet:                          vn&#x0303; aus wölchem Geist solch sein fürnemen hergeflossen: als                      der mit den wohnsinnigen himlischen Propheten / vnnd auffrhürischen Lehrern                      geleichet / vnd vnder der Decken gelegen.</p>
        <p>Darmit aber der Carlstad / sein Geist / vnd sein Lehr / desto besser erkennet                          vn&#x0303; geurtheilt werden mögen: will ich auch erzelen von wort zu                      wort / was Philippus Melanchthon vom Carlstad / von seiner Lehr vnd handlungen                      gehalten vnd geschriben hat. Vnd wirdt mir freilich Vuolfius disen Zeugen allhie                      nicht verwerffen könden. Dann Philippus dazumal selbst zu Wittemberg gegenwertig                      gewesen / vnd alles / so sich damaln verloffen / selbs gesehen vnd gehört hat.                      Der schreibt aber an Fridericum Myconium also.</p>
        <p>Nun ist gewis / daß Andreas Carlstad disen Tumult zum allerersten hat angefangen                      / wölches ein wilder / vnuerstendiger / vngelerter / eigensinniger Mensch war /                      von dem wir das künlich sagen dürf -
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[9/0021] auß: Da sitzet mein Leib. Es hat auch Carlstad des Hertzogen selbst nicht geschonet / sonder gar hässig angezogen / daß er ins Ellend verjagt wäre / vnd hat alle schuld auff Lutherum getrochen. Darauff Doctor Luther nachlengs geantwortet / sein Lehr verthedingt / vnd angezeigt / es hab billiche vrsachen gehabt / warumb der Hertzog jne Carlstad in seiner Herrschafft nicht gedulden wöllen. Biß hieher Sleidanus. Hieraus hat der Christlich Leser zusehen / ob D. Luther oder Carlstad den leidigen Streit von des Herrn Abendmal angefangen: vnd mit was Ergernis vñ Tumult Carlstad zerrüttung in der Kirchen Gottes angerichtet: vñ aus wölchem Geist solch sein fürnemen hergeflossen: als der mit den wohnsinnigen himlischen Propheten / vnnd auffrhürischen Lehrern geleichet / vnd vnder der Decken gelegen. Darmit aber der Carlstad / sein Geist / vnd sein Lehr / desto besser erkennet vñ geurtheilt werden mögen: will ich auch erzelen von wort zu wort / was Philippus Melanchthon vom Carlstad / von seiner Lehr vnd handlungen gehalten vnd geschriben hat. Vnd wirdt mir freilich Vuolfius disen Zeugen allhie nicht verwerffen könden. Dann Philippus dazumal selbst zu Wittemberg gegenwertig gewesen / vnd alles / so sich damaln verloffen / selbs gesehen vnd gehört hat. Der schreibt aber an Fridericum Myconium also. Nun ist gewis / daß Andreas Carlstad disen Tumult zum allerersten hat angefangen / wölches ein wilder / vnuerstendiger / vngelerter / eigensinniger Mensch war / von dem wir das künlich sagen dürf -

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_widerlegung_1580
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_widerlegung_1580/21
Zitationshilfe: Magirus, Johannes: Gründliche Widerlegung des unwahrhaftigen zwinglischen Buches, welches Magister Ambrosius Wolf unter dem Titel (Historie der Augsburger Konfession) in öffentlichem Druck ausgehen lassen. Tübingen, 1580, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_widerlegung_1580/21>, abgerufen am 24.11.2024.