Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.Ob aber folge / wann wir in disen worten / das ist mein Leib / auff denPag. 232. 233. 234. Buchstaben dringen / daß Brot vnd Wein keine Sacramenta vnd heilige Wortzeichen sein / vnnd daß wir müssen eine vbergebung des Leibs in dem Brot / oder die erschaffung eines newen Leibs gestatten / wider die Artickel des Glaubens / welches alles Hanfeld für ein sonderlichen vnnd starcken beweiß seiner meinung wider vns setzet / ist auß hieuorigem offenbar. Dann die vnsern lehren nicht / daß Brot vnd Wein allein SacramentenPag. 232. vnd göttliche Wortzeichen sein / sonder dz sie mit dem Leib vnd Blut Christi Sacramentlich vereinigt / Sigill vnd Wortzeichen sein Göttlicher Gnaden. So setzen sie auch zu den worten / das ist mein Leib / das wörtlin / substantialiter / (wesentlich) nicht in Zwinglischem verstand / daß das Brot nach dem wesen Christi Leib / vnd daß beide nach dem wesen eins weren / sonder sie sein eines Sacramentlich / da jedes sein wesen behelt / aber in disem Sacrament zu Göttlichem gebrauch vereiniget sein / wie sie auch mit dem wörtlin / im Brot / kein raumliche einschliessung / sonder allein die erstbeschribnePag. 232. Sacramentliche vereinigung wöllen verstanden haben. Vnnd so vil von den worten der Einsatzung. ES bringt aber allhie Hanfeld ein notwendige frag / warumbPag. 236. Christus im Abendmal nicht hab gesagt / das ist ein Zeichen meines Leibs / sonder / das ist mein Leib. Dann wer da hört / daß sein Leib vnd Blut allein bezeichnet vnd bedeutet werde (nach der Zwinglianer meinung) durch Brot vnd Wein / dem fellt nicht vnbillich zu / Christus sollte auch anderst geredt haben. Aber mit den zwoen vrsachenPag 236. 237. 238. / die er setzt / vnd mit den Exempeln von der Beschneidung / Osterlamb vnd Tauffe / damit ers erklärt / hilfft er nit allein der sach nicht / sonder zeigt abermal gnugsam an / was er von den eusserlichen zeichen der Sacrament / welche ein außgetruckte angehenckte verheissung haben / halte / vnd was für einen vortheil er jhnen gebe vor andern natürlichen dingen / mit welchen Christus seine göttliche gnad auch hat abgebildet. Dann die eusserliche Zeichen / sagt er / haben erstlich ein ehnlicheit vnd vergleichung mit den bezeichneten Gütern / als die beschneidung des fleischs / mit der beschneidung des hertzens: das Osterlamb mit Christo dem Lamm Gottes: das Tauffwasser mit dem blut Christi: brot vnd wein / leibliche Speisen mit Christi leib vnd blut den geistlichen speisen / darumm hat Christus gesagt / das ist mein leib. Wolan derMatth. 13. 1. Pet. 1. Johan. 15. samen hat auch ein ehnlicheit vnd vergleichung mit Gottes wort / der weinstock Ob aber folge / wann wir in disen worten / das ist mein Leib / auff denPag. 232. 233. 234. Buchstaben dringen / daß Brot vnd Wein keine Sacramenta vnd heilige Wortzeichen sein / vnnd daß wir müssen eine vbergebung des Leibs in dem Brot / oder die erschaffung eines newen Leibs gestatten / wider die Artickel des Glaubens / welches alles Hanfeld für ein sonderlichen vnnd starcken beweiß seiner meinung wider vns setzet / ist auß hieuorigem offenbar. Dann die vnsern lehren nicht / daß Brot vnd Wein allein SacramentenPag. 232. vnd göttliche Wortzeichen sein / sonder dz sie mit dem Leib vñ Blut Christi Sacramentlich vereinigt / Sigill vnd Wortzeichen sein Göttlicher Gnaden. So setzen sie auch zu den worten / das ist mein Leib / das wörtlin / substantialiter / (wesentlich) nicht in Zwinglischem verstand / daß das Brot nach dem wesen Christi Leib / vñ daß beide nach dem wesen eins weren / sonder sie sein eines Sacramentlich / da jedes sein wesen behelt / aber in disem Sacrament zu Göttlichem gebrauch vereiniget sein / wie sie auch mit dem wörtlin / im Brot / kein raumliche einschliessung / sonder allein die erstbeschribnePag. 232. Sacramentliche vereinigung wöllen verstanden haben. Vnnd so vil von den worten der Einsatzung. ES bringt aber allhie Hanfeld ein notwendige frag / warumbPag. 236. Christus im Abendmal nicht hab gesagt / das ist ein Zeichen meines Leibs / sonder / das ist mein Leib. Dann wer da hört / daß sein Leib vnd Blut allein bezeichnet vnd bedeutet werde (nach der Zwinglianer meinung) durch Brot vnd Wein / dem fellt nicht vnbillich zu / Christus sollte auch anderst geredt haben. Aber mit den zwoen vrsachenPag 236. 237. 238. / die er setzt / vnd mit den Exempeln von der Beschneidung / Osterlamb vnd Tauffe / damit ers erklärt / hilfft er nit allein der sach nicht / sonder zeigt abermal gnugsam an / was er von den eusserlichen zeichen der Sacrament / welche ein außgetruckte angehenckte verheissung habẽ / halte / vñ was für einen vortheil er jhnen gebe vor andern natürlichen dingen / mit welchen Christus seine göttliche gnad auch hat abgebildet. Dañ die eusserliche Zeichen / sagt er / habẽ erstlich ein ehnlicheit vñ vergleichung mit den bezeichneten Gütern / als die beschneidung des fleischs / mit der beschneidũg des hertzens: das Osterlamb mit Christo dem Lam̃ Gottes: das Tauffwasser mit dem blut Christi: brot vñ wein / leibliche Speisen mit Christi leib vñ blut dẽ geistlichẽ speisen / darum̃ hat Christus gesagt / das ist mein leib. Wolan derMatth. 13. 1. Pet. 1. 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So setzen sie auch zu den worten / das ist mein Leib / das wörtlin / substantialiter / (wesentlich) nicht in Zwinglischem verstand / daß das Brot nach dem wesen Christi Leib / vñ daß beide nach dem wesen eins weren / sonder sie sein eines Sacramentlich / da jedes sein wesen behelt / aber in disem Sacrament zu Göttlichem gebrauch vereiniget sein / wie sie auch mit dem wörtlin / im Brot / kein raumliche einschliessung / sonder allein die erstbeschribne<note place="right">Pag. 232.</note> Sacramentliche vereinigung wöllen verstanden haben. Vnnd so vil von den worten der Einsatzung.</p> <p>ES bringt aber allhie Hanfeld ein notwendige frag / warumb<note place="right">Pag. 236.</note> Christus im Abendmal nicht hab gesagt / das ist ein Zeichen meines Leibs / sonder / das ist mein Leib. Dann wer da hört / daß sein Leib vnd Blut allein bezeichnet vnd bedeutet werde (nach der Zwinglianer meinung) durch Brot vnd Wein / dem fellt nicht vnbillich zu / Christus sollte auch anderst geredt haben. Aber mit den zwoen vrsachen<note place="right">Pag 236. 237. 238.</note> / die er setzt / vnd mit den Exempeln von der Beschneidung / Osterlamb vnd Tauffe / damit ers erklärt / hilfft er nit allein der sach nicht / sonder zeigt abermal gnugsam an / was er von den eusserlichen zeichen der Sacrament / welche ein außgetruckte angehenckte verheissung habẽ / halte / vñ was für einen vortheil er jhnen gebe vor andern natürlichen dingen / mit welchen Christus seine göttliche gnad auch hat abgebildet. Dañ die eusserliche Zeichen / sagt er / habẽ erstlich ein ehnlicheit vñ vergleichung mit den bezeichneten Gütern / als die beschneidung des fleischs / mit der beschneidũg des hertzens: das Osterlamb mit Christo dem Lam̃ Gottes: das Tauffwasser mit dem blut Christi: brot vñ wein / leibliche Speisen mit Christi leib vñ blut dẽ geistlichẽ speisen / darum̃ hat Christus gesagt / das ist mein leib. Wolan der<note place="right">Matth. 13. 1. Pet. 1. 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Ob aber folge / wann wir in disen worten / das ist mein Leib / auff den Buchstaben dringen / daß Brot vnd Wein keine Sacramenta vnd heilige Wortzeichen sein / vnnd daß wir müssen eine vbergebung des Leibs in dem Brot / oder die erschaffung eines newen Leibs gestatten / wider die Artickel des Glaubens / welches alles Hanfeld für ein sonderlichen vnnd starcken beweiß seiner meinung wider vns setzet / ist auß hieuorigem offenbar. Dann die vnsern lehren nicht / daß Brot vnd Wein allein Sacramenten vnd göttliche Wortzeichen sein / sonder dz sie mit dem Leib vñ Blut Christi Sacramentlich vereinigt / Sigill vnd Wortzeichen sein Göttlicher Gnaden. So setzen sie auch zu den worten / das ist mein Leib / das wörtlin / substantialiter / (wesentlich) nicht in Zwinglischem verstand / daß das Brot nach dem wesen Christi Leib / vñ daß beide nach dem wesen eins weren / sonder sie sein eines Sacramentlich / da jedes sein wesen behelt / aber in disem Sacrament zu Göttlichem gebrauch vereiniget sein / wie sie auch mit dem wörtlin / im Brot / kein raumliche einschliessung / sonder allein die erstbeschribne Sacramentliche vereinigung wöllen verstanden haben. Vnnd so vil von den worten der Einsatzung.
Pag. 232. 233. 234.
Pag. 232.
Pag. 232. ES bringt aber allhie Hanfeld ein notwendige frag / warumb Christus im Abendmal nicht hab gesagt / das ist ein Zeichen meines Leibs / sonder / das ist mein Leib. Dann wer da hört / daß sein Leib vnd Blut allein bezeichnet vnd bedeutet werde (nach der Zwinglianer meinung) durch Brot vnd Wein / dem fellt nicht vnbillich zu / Christus sollte auch anderst geredt haben. Aber mit den zwoen vrsachen / die er setzt / vnd mit den Exempeln von der Beschneidung / Osterlamb vnd Tauffe / damit ers erklärt / hilfft er nit allein der sach nicht / sonder zeigt abermal gnugsam an / was er von den eusserlichen zeichen der Sacrament / welche ein außgetruckte angehenckte verheissung habẽ / halte / vñ was für einen vortheil er jhnen gebe vor andern natürlichen dingen / mit welchen Christus seine göttliche gnad auch hat abgebildet. Dañ die eusserliche Zeichen / sagt er / habẽ erstlich ein ehnlicheit vñ vergleichung mit den bezeichneten Gütern / als die beschneidung des fleischs / mit der beschneidũg des hertzens: das Osterlamb mit Christo dem Lam̃ Gottes: das Tauffwasser mit dem blut Christi: brot vñ wein / leibliche Speisen mit Christi leib vñ blut dẽ geistlichẽ speisen / darum̃ hat Christus gesagt / das ist mein leib. Wolan der samẽ hat auch ein ehnlicheit vñ vergleichũg mit Gottes wort / der weinstock
Pag. 236.
Pag 236. 237. 238.
Matth. 13. 1. Pet. 1. Johan. 15.
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Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592/91>, abgerufen am 26.07.2024. |