Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.verstanden vnd allegiert. Nun wöllen sie nicht weitter darauß beweisen / gleich wie auch auß dem Canon der Grecken / dann daß die Alten auch ein leibliche Gegenwart vnd Niessung des Leibs Christi im Sacrament geglaubt haben / vnd schliessens daher / daß Cyrillus neben der Geistlichen Vereinigung mit Christo / welche durch rechten Glauben vud reine Liebe geschehe / auch einer leiblichen Geniessung des Fleisches vnnd Leibs Christi / welche durch Krafft des Göttlichen Segens im Abendmal geschehe / vnd einer leiblichen Wohnung vnd natürlichen Gemeinschafft in vns / welche auß der leiblichen Niessung bey den Gläubigen folge / gedencket. Dann darauß ist ja vnlaugbar / daß er durch dise leibliche Niessung im Sacrament / die nicht nur am Brot vnd Wein / (wie die Zwinglianer lehren) sonder auch nach seiner meinung am Fleisch vnd Leib Christi geschehe / keine ander / als die mündtliche / mit dem gesegneten Brot vnnd Wein verstande. Dieweil nun dises auß Cyrillo gewiß ist / daß er auch ein mündtliche Niessung / nicht nur Brots vnd Weins / sonder auch des Fleisches vnnd Leibs Christi im Sacrament geglaubet habe / was gehets dann die Confession an / daß er hie zugleich der Seligen Niessung dises Sacraments gedencket / so es doch jhr vmb selbige hie nicht zuthun ist? Pag. 124.Daß aber auch auß den vnsern ettliche disen Spruch Cyrilli allein von der Geistlichen Niessung sollen außgelegt haben / hette er billich des Autoris Namen vnnd das Buch sollen darzu setzen / damit man jhm desto ehe geglaubt hette. Vnd so vil von der andern weiß. DIe dritte weiß / so Hanfeld zu probieren fürnimpt / ist: Da wir lehren / weil Christus der Stiffter dises Testaments in einer Person ein wahrer Mensch vnd wahrer allmächtiger Gott sey / vnd sitze zur Rechten der Maiestät Gottes / so könne er vns seinen Leib im Nachtmal geben / vnd haben wir nicht vrsach / von den einfeltigen klaren worten seines Testaments zuweichen vnnd Glossen zusuchen. Pag. 128.Dise art zureden brauchen die vnsern gar nicht solcher meinung / daß sie auff die Allenthalbenheit des Leibs Christi seine Gegenwart im Nachtmal wöllen gründen: Sonder dieweil der Gegentheil mit den Artickeln von Christi Menschwerdung / Himmelfahrt / vnd sitzen zur Rechten Gottes dise Gegenwart wöllen vmbstossen: so zeigen die vnsern allein darwider an / daß vmb ermeldter Artickel willen wir von den klaren worten verstanden vnd allegiert. Nun wöllen sie nicht weitter darauß beweisen / gleich wie auch auß dem Canon der Grecken / dann daß die Alten auch ein leibliche Gegenwart vnd Niessung des Leibs Christi im Sacrament geglaubt haben / vnd schliessens daher / daß Cyrillus neben der Geistlichen Vereinigung mit Christo / welche durch rechten Glauben vud reine Liebe geschehe / auch einer leiblichen Geniessung des Fleisches vnnd Leibs Christi / welche durch Krafft des Göttlichen Segens im Abendmal geschehe / vnd einer leiblichen Wohnung vnd natürlichen Gemeinschafft in vns / welche auß der leiblichen Niessung bey den Gläubigen folge / gedencket. Dann darauß ist ja vnlaugbar / daß er durch dise leibliche Niessung im Sacrament / die nicht nur am Brot vnd Wein / (wie die Zwinglianer lehren) sonder auch nach seiner meinung am Fleisch vnd Leib Christi geschehe / keine ander / als die mündtliche / mit dem gesegneten Brot vnnd Wein verstande. Dieweil nun dises auß Cyrillo gewiß ist / daß er auch ein mündtliche Niessung / nicht nur Brots vnd Weins / sonder auch des Fleisches vnnd Leibs Christi im Sacrament geglaubet habe / was gehets dann die Confession an / daß er hie zugleich der Seligen Niessung dises Sacraments gedencket / so es doch jhr vmb selbige hie nicht zuthun ist? Pag. 124.Daß aber auch auß den vnsern ettliche disen Spruch Cyrilli allein von der Geistlichen Niessung sollen außgelegt haben / hette er billich des Autoris Namen vnnd das Buch sollen darzu setzen / damit man jhm desto ehe geglaubt hette. Vnd so vil von der andern weiß. DIe dritte weiß / so Hanfeld zu probieren fürnimpt / ist: Da wir lehren / weil Christus der Stiffter dises Testaments in einer Person ein wahrer Mensch vnd wahrer allmächtiger Gott sey / vnd sitze zur Rechten der Maiestät Gottes / so könne er vns seinen Leib im Nachtmal geben / vnd haben wir nicht vrsach / von den einfeltigen klaren worten seines Testaments zuweichen vnnd Glossen zusuchen. Pag. 128.Dise art zureden brauchen die vnsern gar nicht solcher meinung / daß sie auff die Allenthalbenheit des Leibs Christi seine Gegenwart im Nachtmal wöllen gründen: Sonder dieweil der Gegentheil mit den Artickeln von Christi Menschwerdung / Him̃elfahrt / vnd sitzen zur Rechten Gottes dise Gegenwart wöllen vmbstossen: so zeigen die vnsern allein darwider an / daß vmb ermeldter Artickel willen wir von den klaren worten <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0064" n="62"/> verstanden vnd allegiert. Nun wöllen sie nicht weitter darauß beweisen / gleich wie auch auß dem Canon der Grecken / dann daß die Alten auch ein leibliche Gegenwart vnd Niessung des Leibs Christi im Sacrament geglaubt haben / vnd schliessens daher / daß Cyrillus neben der Geistlichen Vereinigung mit Christo / welche durch rechten Glauben vud reine Liebe geschehe / auch einer leiblichen Geniessung des Fleisches vnnd Leibs Christi / welche durch Krafft des Göttlichen Segens im Abendmal geschehe / vnd einer leiblichen Wohnung vnd natürlichen Gemeinschafft in vns / welche auß der leiblichen Niessung bey den Gläubigen folge / gedencket. Dann darauß ist ja vnlaugbar / daß er durch dise leibliche Niessung im Sacrament / die nicht nur am Brot vnd Wein / (wie die Zwinglianer lehren) sonder auch nach seiner meinung am Fleisch vnd Leib Christi geschehe / keine ander / als die mündtliche / mit dem gesegneten Brot vnnd Wein verstande. Dieweil nun dises auß Cyrillo gewiß ist / daß er auch ein mündtliche Niessung / nicht nur Brots vnd Weins / sonder auch des Fleisches vnnd Leibs Christi im Sacrament geglaubet habe / was gehets dann die Confession an / daß er hie zugleich der Seligen Niessung dises Sacraments gedencket / so es doch jhr vmb selbige hie nicht zuthun ist? <note place="left">Pag. 124.</note>Daß aber auch auß den vnsern ettliche disen Spruch Cyrilli allein von der Geistlichen Niessung sollen außgelegt haben / hette er billich des Autoris Namen vnnd das Buch sollen darzu setzen / damit man jhm desto ehe geglaubt hette. 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verstanden vnd allegiert. Nun wöllen sie nicht weitter darauß beweisen / gleich wie auch auß dem Canon der Grecken / dann daß die Alten auch ein leibliche Gegenwart vnd Niessung des Leibs Christi im Sacrament geglaubt haben / vnd schliessens daher / daß Cyrillus neben der Geistlichen Vereinigung mit Christo / welche durch rechten Glauben vud reine Liebe geschehe / auch einer leiblichen Geniessung des Fleisches vnnd Leibs Christi / welche durch Krafft des Göttlichen Segens im Abendmal geschehe / vnd einer leiblichen Wohnung vnd natürlichen Gemeinschafft in vns / welche auß der leiblichen Niessung bey den Gläubigen folge / gedencket. Dann darauß ist ja vnlaugbar / daß er durch dise leibliche Niessung im Sacrament / die nicht nur am Brot vnd Wein / (wie die Zwinglianer lehren) sonder auch nach seiner meinung am Fleisch vnd Leib Christi geschehe / keine ander / als die mündtliche / mit dem gesegneten Brot vnnd Wein verstande. Dieweil nun dises auß Cyrillo gewiß ist / daß er auch ein mündtliche Niessung / nicht nur Brots vnd Weins / sonder auch des Fleisches vnnd Leibs Christi im Sacrament geglaubet habe / was gehets dann die Confession an / daß er hie zugleich der Seligen Niessung dises Sacraments gedencket / so es doch jhr vmb selbige hie nicht zuthun ist? Daß aber auch auß den vnsern ettliche disen Spruch Cyrilli allein von der Geistlichen Niessung sollen außgelegt haben / hette er billich des Autoris Namen vnnd das Buch sollen darzu setzen / damit man jhm desto ehe geglaubt hette. Vnd so vil von der andern weiß.
Pag. 124. DIe dritte weiß / so Hanfeld zu probieren fürnimpt / ist: Da wir lehren / weil Christus der Stiffter dises Testaments in einer Person ein wahrer Mensch vnd wahrer allmächtiger Gott sey / vnd sitze zur Rechten der Maiestät Gottes / so könne er vns seinen Leib im Nachtmal geben / vnd haben wir nicht vrsach / von den einfeltigen klaren worten seines Testaments zuweichen vnnd Glossen zusuchen.
Dise art zureden brauchen die vnsern gar nicht solcher meinung / daß sie auff die Allenthalbenheit des Leibs Christi seine Gegenwart im Nachtmal wöllen gründen: Sonder dieweil der Gegentheil mit den Artickeln von Christi Menschwerdung / Him̃elfahrt / vnd sitzen zur Rechten Gottes dise Gegenwart wöllen vmbstossen: so zeigen die vnsern allein darwider an / daß vmb ermeldter Artickel willen wir von den klaren worten
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Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592/64>, abgerufen am 26.07.2024. |