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Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.

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Pag 329.

WIr wöllen aber weitter hören: D. Luther / spricht Hanfeld / hat geschriben: Man müsse sich hüten / daß man die einige Person Christi nicht in zwo trenne / oder die zwo Naturen in eine menge / sonder zwo vnterschidlichen Naturen in einer einigen Person halte. Vnnd gleich wie die zwo Naturen sich in ein Person vereinigen / also vereinigen sich auch die Namen beider Naturen in den Namen der einigen Person / welches zu latein heisse communicatio idiomatum vel proprietatum. Dise wort D. Luthers findet man Tom. 3. Ien. Germ. f. 165. a. Er hat aber daselbst zuthun mit den Juden vnnd Türcken / welchen es wunderlich lautet / wann wir Christen den Sohn Mariae / auch den Sohn Gottes nennen / seittemal Gott kein Weib habe / vnd daher keinen solchen Sohn / der ein Mensch were / zeugen hab können. Vor disen warnet D. Luther die Christen / vnd weiset sie auff jhren Christlichen Glauben / auß welchem sie haben gelernet / daß in disem Christo zwo Naturen in ein Person vereinbart sind / die Göttliche vnnd Menschliche / dannenher jetz auch die Namen vereinbart werden / daß ich von Christo nach beiden Naturen warhafftig sagen könne / er sey der Sohn GOttes / welches sonst von keinem pur lauttern Menschen in ewigkeit nicht kan gesagt werden. Darumb Hanfeld abermal vortheilig handlet / in dem er der Juden vnd Türcken Irrthumb vns will aufftrechen / vnd auff ein einiges wörtlin dringet / (die Namen der beiden Naturen werden vereiniget in den Namen der einigen Person) so doch D. Luther weitter nichts hat anzeigen wöllen / als warumb disem Menschen vnd Sohn Mariae der Nam gegeben werde / daß er Gottes Sohn heisset: auch mit den vorgehenden worten (die Namen beider Naturen werden vereinigt / gleich wie die Naturen selbs vereinigt werden) gnugsam anzeigt / daß er kein blosse permutationem nominum / das ist / wechslung der Namen / dahinder doch nichts sey / sonder eine communicationem naturarum & proprietatum, das ist / eine Gemeinschafft der Naturen vnnd Eigenschafften wöll verstanden haben / welches auch auß andern orten seiner Schrifften gnugsam zusehen ist.

Tom 8. pag 330. Ien. fol. 147.

ES fehrt Hanfeld fort / vnd zeiget an: D. Luther hab den Spruch Matth. 28. Mir ist gegeben aller gewalt / etc. allein von der Göttlichen Natur außgelegt / dz Christus durch disen empfangnen gewalt / kräfftiglich erwisen / als ein Sohn Gottes. Dieweil

Pag 329.

WIr wöllen aber weitter hören: D. Luther / spricht Hanfeld / hat geschriben: Man müsse sich hüten / daß man die einige Person Christi nicht in zwo trenne / oder die zwo Naturen in eine menge / sonder zwo vnterschidlichen Naturen in einer einigen Person halte. Vnnd gleich wie die zwo Naturen sich in ein Person vereinigen / also vereinigen sich auch die Namen beider Naturen in den Namen der einigen Person / welches zu latein heisse communicatio idiomatum vel proprietatum. Dise wort D. Luthers findet man Tom. 3. Ien. Germ. f. 165. a. Er hat aber daselbst zuthun mit den Juden vnnd Türcken / welchen es wunderlich lautet / wann wir Christen den Sohn Mariae / auch den Sohn Gottes nennen / seittemal Gott kein Weib habe / vnd daher keinen solchen Sohn / der ein Mensch were / zeugen hab können. Vor disen warnet D. Luther die Christen / vnd weiset sie auff jhren Christlichen Glauben / auß welchem sie haben gelernet / daß in disem Christo zwo Naturen in ein Person vereinbart sind / die Göttliche vnnd Menschliche / dannenher jetz auch die Namen vereinbart werden / daß ich von Christo nach beiden Naturen warhafftig sagen könne / er sey der Sohn GOttes / welches sonst von keinem pur lauttern Menschen in ewigkeit nicht kan gesagt werden. Darumb Hanfeld abermal vortheilig handlet / in dem er der Juden vnd Türcken Irrthumb vns will aufftrechen / vnd auff ein einiges wörtlin dringet / (die Namen der beiden Naturen werden vereiniget in den Namen der einigen Person) so doch D. Luther weitter nichts hat anzeigen wöllen / als warumb disem Menschen vnd Sohn Mariae der Nam gegeben werde / daß er Gottes Sohn heisset: auch mit den vorgehenden worten (die Namen beider Naturen werden vereinigt / gleich wie die Naturen selbs vereinigt werden) gnugsam anzeigt / daß er kein blosse permutationem nominum / das ist / wechslung der Namen / dahinder doch nichts sey / sonder eine communicationem naturarum & proprietatum, das ist / eine Gemeinschafft der Naturen vnnd Eigenschafften wöll verstanden haben / welches auch auß andern orten seiner Schrifften gnugsam zusehen ist.

Tom 8. pag 330. Ien. fol. 147.

ES fehrt Hanfeld fort / vnd zeiget an: D. Luther hab den Spruch Matth. 28. Mir ist gegeben aller gewalt / etc. allein von der Göttlichen Natur außgelegt / dz Christus durch disen empfangnen gewalt / kräfftiglich erwisen / als ein Sohn Gottes. Dieweil

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                     welches sonst von keinem pur lauttern Menschen in ewigkeit nicht kan gesagt
                     werden. Darumb Hanfeld abermal vortheilig handlet / in dem er der Juden vnd
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[38/0040] WIr wöllen aber weitter hören: D. Luther / spricht Hanfeld / hat geschriben: Man müsse sich hüten / daß man die einige Person Christi nicht in zwo trenne / oder die zwo Naturen in eine menge / sonder zwo vnterschidlichen Naturen in einer einigen Person halte. Vnnd gleich wie die zwo Naturen sich in ein Person vereinigen / also vereinigen sich auch die Namen beider Naturen in den Namen der einigen Person / welches zu latein heisse communicatio idiomatum vel proprietatum. Dise wort D. Luthers findet man Tom. 3. Ien. Germ. f. 165. a. Er hat aber daselbst zuthun mit den Juden vnnd Türcken / welchen es wunderlich lautet / wann wir Christen den Sohn Mariae / auch den Sohn Gottes nennen / seittemal Gott kein Weib habe / vnd daher keinen solchen Sohn / der ein Mensch were / zeugen hab können. Vor disen warnet D. Luther die Christen / vnd weiset sie auff jhren Christlichen Glauben / auß welchem sie haben gelernet / daß in disem Christo zwo Naturen in ein Person vereinbart sind / die Göttliche vnnd Menschliche / dannenher jetz auch die Namen vereinbart werden / daß ich von Christo nach beiden Naturen warhafftig sagen könne / er sey der Sohn GOttes / welches sonst von keinem pur lauttern Menschen in ewigkeit nicht kan gesagt werden. Darumb Hanfeld abermal vortheilig handlet / in dem er der Juden vnd Türcken Irrthumb vns will aufftrechen / vnd auff ein einiges wörtlin dringet / (die Namen der beiden Naturen werden vereiniget in den Namen der einigen Person) so doch D. Luther weitter nichts hat anzeigen wöllen / als warumb disem Menschen vnd Sohn Mariae der Nam gegeben werde / daß er Gottes Sohn heisset: auch mit den vorgehenden worten (die Namen beider Naturen werden vereinigt / gleich wie die Naturen selbs vereinigt werden) gnugsam anzeigt / daß er kein blosse permutationem nominum / das ist / wechslung der Namen / dahinder doch nichts sey / sonder eine communicationem naturarum & proprietatum, das ist / eine Gemeinschafft der Naturen vnnd Eigenschafften wöll verstanden haben / welches auch auß andern orten seiner Schrifften gnugsam zusehen ist. ES fehrt Hanfeld fort / vnd zeiget an: D. Luther hab den Spruch Matth. 28. Mir ist gegeben aller gewalt / etc. allein von der Göttlichen Natur außgelegt / dz Christus durch disen empfangnen gewalt / kräfftiglich erwisen / als ein Sohn Gottes. Dieweil

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Zitationshilfe: Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592/40>, abgerufen am 23.11.2024.