Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.würdt) sich gezogen / darmit die Papisten abermalen zufriden gewesen Pag. 65.sind. Darumb ligt vns wenig daran / ob schon die Jesuiter jetz zu den Caluinisten getretten / vnnd sich Hanfeld derselben abermal vil rhümet: sonder es ist vns gnug / daß nun mehr der Christliche Leser sehen würdt / wie Hanfeld so ein vntrewer Wegweiser sey / in sachen vortheil brauche / (welches Pag. 68.er doch nicht gestehen will) vns ein frembde Lehr fälschlich auffdichte von Pag. 66.der Menschheit Christi / die wir zugleich / vnnd auff ein weiß vmbschriben vnd vnumbschriben / Allmächtig vnnd nicht Allmächtig / etc. machen sollen: vnser reine Lehr aber / als ein newe Lehr / verrüffe / vnnd mit vngrund auß der Augspurgischen Confession außmustern wölle / vnnd also seine Lugen vnd Trug für eittel auffrichtigkeit vnd warheit pflege zurhümen. Ob D. Luther in der Lehr von der Maiestet Christi des Menschen vnbestendig
geweßt / sie auch letstlich gar widerruffen habe. WIr sind gleich wol an keines Menschen Lehr gebunden / er heisse jetz D. Luther / oder wie er wöll: sonder an das vnfehlbar Wort GOttes. Dieweil aber der Barmhertzig GOtt / durch disen Man das Liecht seines Euangeliums hat wider auffgezündt / vnd er seine Lehr auß Gottes wort stattlich hat dargethon / so sehen nicht vnbillich einfältige Christen vil darauff / welcher theil in der Lehr von der Person Christi bey dises thewren Mans Schrifften steiffer bleibe. Auß der vrsach vnterstehet sich Hanfeld D. Luthern auch auff seine seitten zubringen / vnd in disem Wegweiser einfältige Leut zubereden / als obs gleichwol Luther anfangs mit vns gehalten / hernacher aber bessers gelernet / vnnd gut Zwinglisch worden Pag. 325. & 226.sey. Dann er schreibt: Doctor Luther habs anfangs gering geschetzet / wann er die Allmächtigkeit / Allenthalbenheit / etc. der menschlichen Natur wider die Zwinglische zuleget. Nach dem er aber von disen erinnert sey worden / daß man solche Regel (verstehe de communicatione idiomatum) notwendig wider die Ketzer müß behalten / hab er sich diser Lehr / sonderlich da Schwenckfeld angefangen / (ohne zweiffel auff D. Luthers würdt) sich gezogen / darmit die Papisten abermalen zufriden gewesen Pag. 65.sind. Darumb ligt vns wenig daran / ob schon die Jesuiter jetz zu den Caluinisten getretten / vnnd sich Hanfeld derselben abermal vil rhümet: sonder es ist vns gnug / daß nun mehr der Christliche Leser sehen würdt / wie Hanfeld so ein vntrewer Wegweiser sey / in sachen vortheil brauche / (welches Pag. 68.er doch nicht gestehen will) vns ein frembde Lehr fälschlich auffdichte von Pag. 66.der Menschheit Christi / die wir zugleich / vnnd auff ein weiß vmbschriben vnd vnumbschriben / Allmächtig vnnd nicht Allmächtig / etc. machen sollen: vnser reine Lehr aber / als ein newe Lehr / verrüffe / vnnd mit vngrund auß der Augspurgischen Confession außmustern wölle / vnnd also seine Lugen vnd Trug für eittel auffrichtigkeit vnd warheit pflege zurhümen. Ob D. Luther in der Lehr von der Maiestet Christi des Menschen vnbestendig
geweßt / sie auch letstlich gar widerruffen habe. WIr sind gleich wol an keines Menschen Lehr gebunden / er heisse jetz D. Luther / oder wie er wöll: sonder an das vnfehlbar Wort GOttes. Dieweil aber der Barmhertzig GOtt / durch disen Man das Liecht seines Euangeliums hat wider auffgezündt / vñ er seine Lehr auß Gottes wort stattlich hat dargethon / so sehen nicht vnbillich einfältige Christen vil darauff / welcher theil in der Lehr von der Person Christi bey dises thewren Mans Schrifftẽ steiffer bleibe. Auß der vrsach vnterstehet sich Hanfeld D. Luthern auch auff seine seitten zubringen / vnd in disem Wegweiser einfältige Leut zubereden / als obs gleichwol Luther anfangs mit vns gehalten / hernacher aber bessers gelernet / vnnd gut Zwinglisch worden Pag. 325. & 226.sey. Dann er schreibt: Doctor Luther habs anfangs gering geschetzet / wann er die Allmächtigkeit / Allenthalbenheit / etc. der menschlichen Natur wider die Zwinglische zuleget. Nach dem er aber von disen erinnert sey worden / daß man solche Regel (verstehe de communicatione idiomatum) notwendig wider die Ketzer müß behalten / hab er sich diser Lehr / sonderlich da Schwenckfeld angefangen / (ohne zweiffel auff D. Luthers <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0038" n="36"/> würdt) sich gezogen / darmit die Papisten abermalen zufriden gewesen <note place="left">Pag. 65.</note>sind. Darumb ligt vns wenig daran / ob schon die Jesuiter jetz zu den Caluinisten getretten / vnnd sich Hanfeld derselben abermal vil rhümet: sonder es ist vns gnug / daß nun mehr der Christliche Leser sehen würdt / wie Hanfeld so ein vntrewer Wegweiser sey / in sachen vortheil brauche / (welches <note place="left">Pag. 68.</note>er doch nicht gestehen will) vns ein frembde Lehr fälschlich auffdichte von <note place="left">Pag. 66.</note>der Menschheit Christi / die wir zugleich / vnnd auff ein weiß vmbschriben vnd vnumbschriben / Allmächtig vnnd nicht Allmächtig / etc. machen sollen: vnser reine Lehr aber / als ein newe Lehr / verrüffe / vnnd mit vngrund auß der Augspurgischen Confession außmustern wölle / vnnd also seine Lugen vnd Trug für eittel auffrichtigkeit vnd warheit pflege zurhümen.</p> </div> <div> <head>Ob D. Luther in der Lehr von der Maiestet Christi des Menschen vnbestendig geweßt / sie auch letstlich gar widerruffen habe.</head><lb/> <p>WIr sind gleich wol an keines Menschen Lehr gebunden / er heisse jetz D. Luther / oder wie er wöll: sonder an das vnfehlbar Wort GOttes. Dieweil aber der Barmhertzig GOtt / durch disen Man das Liecht seines Euangeliums hat wider auffgezündt / vñ er seine Lehr auß Gottes wort stattlich hat dargethon / so sehen nicht vnbillich einfältige Christen vil darauff / welcher theil in der Lehr von der Person Christi bey dises thewren Mans Schrifftẽ steiffer bleibe. Auß der vrsach vnterstehet sich Hanfeld D. Luthern auch auff seine seitten zubringen / vnd in disem Wegweiser einfältige Leut zubereden / als obs gleichwol Luther anfangs mit vns gehalten / hernacher aber bessers gelernet / vnnd gut Zwinglisch worden <note place="left">Pag. 325. & 226.</note>sey. Dann er schreibt: Doctor Luther habs anfangs gering geschetzet / wann er die Allmächtigkeit / Allenthalbenheit / etc. der menschlichen Natur wider die Zwinglische zuleget. Nach dem er aber von disen erinnert sey worden / daß man solche Regel (verstehe de communicatione idiomatum) notwendig wider die Ketzer müß behalten / hab er sich diser Lehr / sonderlich da Schwenckfeld angefangen / (ohne zweiffel auff D. Luthers </p> </div> </body> </text> </TEI> [36/0038]
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Pag. 65.
Pag. 68.
Pag. 66. Ob D. Luther in der Lehr von der Maiestet Christi des Menschen vnbestendig geweßt / sie auch letstlich gar widerruffen habe.
WIr sind gleich wol an keines Menschen Lehr gebunden / er heisse jetz D. Luther / oder wie er wöll: sonder an das vnfehlbar Wort GOttes. Dieweil aber der Barmhertzig GOtt / durch disen Man das Liecht seines Euangeliums hat wider auffgezündt / vñ er seine Lehr auß Gottes wort stattlich hat dargethon / so sehen nicht vnbillich einfältige Christen vil darauff / welcher theil in der Lehr von der Person Christi bey dises thewren Mans Schrifftẽ steiffer bleibe. Auß der vrsach vnterstehet sich Hanfeld D. Luthern auch auff seine seitten zubringen / vnd in disem Wegweiser einfältige Leut zubereden / als obs gleichwol Luther anfangs mit vns gehalten / hernacher aber bessers gelernet / vnnd gut Zwinglisch worden sey. Dann er schreibt: Doctor Luther habs anfangs gering geschetzet / wann er die Allmächtigkeit / Allenthalbenheit / etc. der menschlichen Natur wider die Zwinglische zuleget. Nach dem er aber von disen erinnert sey worden / daß man solche Regel (verstehe de communicatione idiomatum) notwendig wider die Ketzer müß behalten / hab er sich diser Lehr / sonderlich da Schwenckfeld angefangen / (ohne zweiffel auff D. Luthers
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Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592/38>, abgerufen am 05.07.2024. |