Magirus, Johannes: Kurzer und gründlicher Gegenbericht, darinnen wider den falschen Bericht Doktor Marxen zum Lamm zu Heidelberg, erwiesen wird. Tübingen, 1592.Aber es dörffte diser Doctor sein Vernunfft wol nicht so hoch erheben. Dann durchauß in diser seiner vnuernünfftigen Schrifft nit gar hohe Witz vnd Kunst gespürt würdt / daß vermutlich auch vil seiner eignen Leut dises seines vnuernünfftigen Geschwätz sich beschämen werden. Pag. 44.Er will zwar darfür angesehen sein / als ob er ausser allem zweiffel setze / daß man glauben soll / was Gott sagt: Aber es folge drumb nicht / (spricht er) daß eben alles Gottes Wort sey / was von den Menschen für Gottes Wort fürgegeben / oder daß ein jeder verstand / welcher der Pag 45.Schrifft auß menschlichem Hirn / entweder durch selbs erwöhlte andacht / oder sonst eigens gefallens angedichtet / vnd ja wol auch / wider das außtruckliche Wort Gottes / vnnd wider das Gewissen / allein zeitlicher Ehr vnnd Genieß halber / eingeführt vnnd behauptet werde / der recht eigentlich verstand sey / etc. Sonder Schrifft heisse vnnd sey allein diß / welches in Gottes heiligem Wort / den Prophetischen vnd Apostolischen Schrifften gegründet / mit dem einhelligen Consens der vhralten Christlichen Kirchen / Wie auch den Lehrern vnd Glaubens Bekanntnussen der alten reinen Lehrer vnd Vätter vbereinstimmet / vnnd da die Schrifft durch Schrifft / ohne zusatz menschlichs Hirns gedicht / außgelegt würdt. Ist diß alles gegen vns nicht strittig / die wir wol wissen / daß kein Weissagung auß menschlichem willen herfür gebracht soll werden / wie der Apostel Petrus dauon redet / vnnd daß allein das GOTtes Wort sey / was mit den Schrifften der Propheten vnnd Apostel vbereinstimmet / vnnd daß Schrifft durch Schrifft solte erklärt werden. Darumb was er allda für gifftige Scorpionstich außtheilt / die lassen wir jhm vnnd den seinigen / mit welchen er ohn zweiffel sich selbs / vnnd die seinen / abgemalet hat. Daß er aber auch meldung thut / des einhelligen Consens der vhralten Christlichen Kirchen / vnd der alten reinen Vätter / bekennen wir gern / daß solcher Consens billich in achtung zunemmen / vnd der Vätter Schrifften / in dem sie mit Gottes Wort vbereinstimmen / gar nicht zuuerachten. Es ist aber darumb nicht gleich der alten Kirchen vnnd Vätter Consens / was die Caluinisten vnder der Vätter na- Aber es dörffte diser Doctor sein Vernunfft wol nicht so hoch erheben. Dann durchauß in diser seiner vnuernünfftigen Schrifft nit gar hohe Witz vnd Kunst gespürt würdt / daß vermutlich auch vil seiner eignen Leut dises seines vnuernünfftigen Geschwätz sich beschämen werden. Pag. 44.Er will zwar darfür angesehen sein / als ob er ausser allem zweiffel setze / daß man glauben soll / was Gott sagt: Aber es folge drumb nicht / (spricht er) daß eben alles Gottes Wort sey / was von den Menschen für Gottes Wort fürgegeben / oder daß ein jeder verstand / welcher der Pag 45.Schrifft auß menschlichem Hirn / entweder durch selbs erwöhlte andacht / oder sonst eigens gefallens angedichtet / vnd ja wol auch / wider das außtruckliche Wort Gottes / vnnd wider das Gewissen / allein zeitlicher Ehr vnnd Genieß halber / eingeführt vnnd behauptet werde / der recht eigentlich verstand sey / etc. Sonder Schrifft heisse vnnd sey allein diß / welches in Gottes heiligem Wort / den Prophetischen vnd Apostolischen Schrifften gegründet / mit dem einhelligen Consens der vhralten Christlichen Kirchen / Wie auch den Lehrern vnd Glaubens Bekanntnussen der alten reinen Lehrer vnd Vätter vbereinstimmet / vnnd da die Schrifft durch Schrifft / ohne zusatz menschlichs Hirns gedicht / außgelegt würdt. Ist diß alles gegen vns nicht strittig / die wir wol wissen / daß kein Weissagung auß menschlichem willen herfür gebracht soll werden / wie der Apostel Petrus dauon redet / vnnd daß allein das GOTtes Wort sey / was mit den Schrifften der Propheten vnnd Apostel vbereinstimmet / vnnd daß Schrifft durch Schrifft solte erklärt werden. Darumb was er allda für gifftige Scorpionstich außtheilt / die lassen wir jhm vnnd den seinigen / mit welchen er ohn zweiffel sich selbs / vnnd die seinen / abgemalet hat. Daß er aber auch meldung thut / des einhelligen Consens der vhralten Christlichen Kirchen / vnd der alten reinen Vätter / bekennen wir gern / daß solcher Consens billich in achtung zunemmen / vnd der Vätter Schrifften / in dem sie mit Gottes Wort vbereinstimmen / gar nicht zuuerachten. 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Aber es dörffte diser Doctor sein Vernunfft wol nicht so hoch erheben. Dann durchauß in diser seiner vnuernünfftigen Schrifft nit gar hohe Witz vnd Kunst gespürt würdt / daß vermutlich auch vil seiner eignen Leut dises seines vnuernünfftigen Geschwätz sich beschämen werden.
Er will zwar darfür angesehen sein / als ob er ausser allem zweiffel setze / daß man glauben soll / was Gott sagt: Aber es folge drumb nicht / (spricht er) daß eben alles Gottes Wort sey / was von den Menschen für Gottes Wort fürgegeben / oder daß ein jeder verstand / welcher der Schrifft auß menschlichem Hirn / entweder durch selbs erwöhlte andacht / oder sonst eigens gefallens angedichtet / vnd ja wol auch / wider das außtruckliche Wort Gottes / vnnd wider das Gewissen / allein zeitlicher Ehr vnnd Genieß halber / eingeführt vnnd behauptet werde / der recht eigentlich verstand sey / etc. Sonder Schrifft heisse vnnd sey allein diß / welches in Gottes heiligem Wort / den Prophetischen vnd Apostolischen Schrifften gegründet / mit dem einhelligen Consens der vhralten Christlichen Kirchen / Wie auch den Lehrern vnd Glaubens Bekanntnussen der alten reinen Lehrer vnd Vätter vbereinstimmet / vnnd da die Schrifft durch Schrifft / ohne zusatz menschlichs Hirns gedicht / außgelegt würdt.
Pag 45. Ist diß alles gegen vns nicht strittig / die wir wol wissen / daß kein Weissagung auß menschlichem willen herfür gebracht soll werden / wie der Apostel Petrus dauon redet / vnnd daß allein das GOTtes Wort sey / was mit den Schrifften der Propheten vnnd Apostel vbereinstimmet / vnnd daß Schrifft durch Schrifft solte erklärt werden. Darumb was er allda für gifftige Scorpionstich außtheilt / die lassen wir jhm vnnd den seinigen / mit welchen er ohn zweiffel sich selbs / vnnd die seinen / abgemalet hat.
Daß er aber auch meldung thut / des einhelligen Consens der vhralten Christlichen Kirchen / vnd der alten reinen Vätter / bekennen wir gern / daß solcher Consens billich in achtung zunemmen / vnd der Vätter Schrifften / in dem sie mit Gottes Wort vbereinstimmen / gar nicht zuuerachten. Es ist aber darumb nicht gleich der alten Kirchen vnnd Vätter Consens / was die Caluinisten vnder der Vätter na-
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Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: Kurzer und gründlicher Gegenbericht, darinnen wider den falschen Bericht Doktor Marxen zum Lamm zu Heidelberg, erwiesen wird. Tübingen, 1592, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_bericht_1592/64>, abgerufen am 16.02.2025. |