Magirus, Johannes: Kurzer und gründlicher Gegenbericht, darinnen wider den falschen Bericht Doktor Marxen zum Lamm zu Heidelberg, erwiesen wird. Tübingen, 1592.Auff solche entschuldigung sollte billich mit dem vnnerschämpten Gedicht / D. Jacobs vnd der vnsern verschont werden / wann denen Leuten nicht wol were / calumnias am Weg auffzuklauben / vnd hernach außzusprengen. Dann einmal D. Jacob seliger die leibliche Himmelfahrt Christi nicht widersprochen: sonder allein anzeigen wöllen / daß der HErr Christus der Himmelfahrt nicht bedörfft hette / darmit er / seiner Gottheit nach / zum Vatter kommen möchte. Daß Christi Leib (vnserer Lehr nach) zumal im Hünmel vnd in der Hell sey / ist ein verkehrung vnserer wort. Wir lehren / Christus sitze zur Rechten Gottes im Himmel / das verstehn wir aber nit von einem solchen abgezirckelten / vnnd secundum omnes dimensiones / der länge / dicke / vnd breite nach / außgemeßnen ort / wie die menschliche vernunfft jhr einbildet: sondern er sitzt in volkommnem Göttlichem Gewalt / nicht nur nach seiner ewigen Gottheit / sonder auch nach seiner erhöchten Menschheit. Ob nun solcher sein Gewalt (welchen er nicht durch Vicarios / wie der König in Hispanig durch seine Statthalter in den newen Insulen regiert / sonder selbs gegenwertig verrichtet) sich nicht auch biß in die Hell erstrecke / das werden Christglaubige Leute nicht bald laugnen. Ich will aber hieruon dißmalen weiter nicht disputieren / sonder zusehen / ob die Caluinisten disen Spruch Pauli wöllen außkratzen: Der HErr Jesus würdt offenbart werden vom Himmel /2. Thess. 1. sampt den Engeln seiner Krafft / vnnd mit Fewrflammen / raach zugeben / vber die / so Gott nicht erkennen / vnd vber die / so nicht gehorsam sind dem Euangelio vnsers HErrn Jesu Christi. Welche werden pein leiden / das ewig Verderben / von dem Angesicht des HERrn / vnd von seiner herrlichen Macht. Also sihet man auß diser Erzehlung vnnd Gegenbericht / wie es vmb der Caluinisten Catechismum / darauff die einfältige da gewisen werden / auch in disem Stuck beschaffen. BLeiche Meinung hat es auch mit dem Gebet / daßPag. 42. sie zwar das Vatter vnser mit vns bekennen / aber die Ehr der Anbetung richten sie allein auff die Gotttheit Christi / vnnd Auff solche entschuldigung sollte billich mit dem vnnerschämpten Gedicht / D. Jacobs vnd der vnsern verschont werden / wañ denen Leuten nicht wol were / calumnias am Weg auffzuklauben / vnd hernach außzusprengen. Dañ einmal D. Jacob seliger die leibliche Himmelfahrt Christi nicht widersprochen: sonder allein anzeigen wöllen / daß der HErr Christus der Himmelfahrt nicht bedörfft hette / darmit er / seiner Gottheit nach / zum Vatter kommen möchte. Daß Christi Leib (vnserer Lehr nach) zumal im Hünmel vnd in der Hell sey / ist ein verkehrung vnserer wort. Wir lehren / Christus sitze zur Rechten Gottes im Himmel / das verstehn wir aber nit von einem solchen abgezirckelten / vnnd secundum omnes dimensiones / der länge / dicke / vñ breite nach / außgemeßnen ort / wie die menschliche vernunfft jhr einbildet: sondern er sitzt in volkom̃nem Göttlichem Gewalt / nicht nur nach seiner ewigen Gottheit / sonder auch nach seiner erhöchten Menschheit. Ob nun solcher sein Gewalt (welchen er nicht durch Vicarios / wie der König in Hispanig durch seine Statthalter in den newen Insulen regiert / sonder selbs gegenwertig verrichtet) sich nicht auch biß in die Hell erstrecke / das werden Christglaubige Leute nicht bald laugnen. Ich will aber hieruon dißmalen weiter nicht disputieren / sonder zusehen / ob die Caluinisten disen Spruch Pauli wöllen außkratzen: Der HErr Jesus würdt offenbart werden vom Himmel /2. Thess. 1. sampt den Engeln seiner Krafft / vnnd mit Fewrflammen / raach zugeben / vber die / so Gott nicht erkennen / vnd vber die / so nicht gehorsam sind dem Euangelio vnsers HErrn Jesu Christi. Welche werden pein leiden / das ewig Verderben / von dem Angesicht des HERrn / vnd von seiner herrlichen Macht. Also sihet man auß diser Erzehlung vnnd Gegenbericht / wie es vmb der Caluinisten Catechismum / darauff die einfältige da gewisen werden / auch in disem Stuck beschaffen. BLeiche Meinung hat es auch mit dem Gebet / daßPag. 42. sie zwar das Vatter vnser mit vns bekennen / aber die Ehr der Anbetung richten sie allein auff die Gotttheit Christi / vnnd <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0059" n="57"/> <p>Auff solche entschuldigung sollte billich mit dem vnnerschämpten Gedicht / D. Jacobs vnd der vnsern verschont werden / wañ denen Leuten nicht wol were / calumnias am Weg auffzuklauben / vnd hernach außzusprengen. Dañ einmal D. Jacob seliger die leibliche Himmelfahrt Christi nicht widersprochen: sonder allein anzeigen wöllen / daß der HErr Christus der Himmelfahrt nicht bedörfft hette / darmit er / seiner Gottheit nach / zum Vatter kommen möchte.</p> <p>Daß Christi Leib (vnserer Lehr nach) zumal im Hünmel vnd in der Hell sey / ist ein verkehrung vnserer wort. Wir lehren / Christus sitze zur Rechten Gottes im Himmel / das verstehn wir aber nit von einem solchen abgezirckelten / vnnd secundum omnes dimensiones / der länge / dicke / vñ breite nach / außgemeßnen ort / wie die menschliche vernunfft jhr einbildet: sondern er sitzt in volkom̃nem Göttlichem Gewalt / nicht nur nach seiner ewigen Gottheit / sonder auch nach seiner erhöchten Menschheit. Ob nun solcher sein Gewalt (welchen er nicht durch Vicarios / wie der König in Hispanig durch seine Statthalter in den newen Insulen regiert / sonder selbs gegenwertig verrichtet) sich nicht auch biß in die Hell erstrecke / das werden Christglaubige Leute nicht bald laugnen. Ich will aber hieruon dißmalen weiter nicht disputieren / sonder zusehen / ob die Caluinisten disen Spruch Pauli wöllen außkratzen: Der HErr Jesus würdt offenbart werden vom Himmel /<note place="right">2. Thess. 1.</note> sampt den Engeln seiner Krafft / vnnd mit Fewrflammen / raach zugeben / vber die / so Gott nicht erkennen / vnd vber die / so nicht gehorsam sind dem Euangelio vnsers HErrn Jesu Christi. 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Auff solche entschuldigung sollte billich mit dem vnnerschämpten Gedicht / D. Jacobs vnd der vnsern verschont werden / wañ denen Leuten nicht wol were / calumnias am Weg auffzuklauben / vnd hernach außzusprengen. Dañ einmal D. Jacob seliger die leibliche Himmelfahrt Christi nicht widersprochen: sonder allein anzeigen wöllen / daß der HErr Christus der Himmelfahrt nicht bedörfft hette / darmit er / seiner Gottheit nach / zum Vatter kommen möchte.
Daß Christi Leib (vnserer Lehr nach) zumal im Hünmel vnd in der Hell sey / ist ein verkehrung vnserer wort. Wir lehren / Christus sitze zur Rechten Gottes im Himmel / das verstehn wir aber nit von einem solchen abgezirckelten / vnnd secundum omnes dimensiones / der länge / dicke / vñ breite nach / außgemeßnen ort / wie die menschliche vernunfft jhr einbildet: sondern er sitzt in volkom̃nem Göttlichem Gewalt / nicht nur nach seiner ewigen Gottheit / sonder auch nach seiner erhöchten Menschheit. Ob nun solcher sein Gewalt (welchen er nicht durch Vicarios / wie der König in Hispanig durch seine Statthalter in den newen Insulen regiert / sonder selbs gegenwertig verrichtet) sich nicht auch biß in die Hell erstrecke / das werden Christglaubige Leute nicht bald laugnen. Ich will aber hieruon dißmalen weiter nicht disputieren / sonder zusehen / ob die Caluinisten disen Spruch Pauli wöllen außkratzen: Der HErr Jesus würdt offenbart werden vom Himmel / sampt den Engeln seiner Krafft / vnnd mit Fewrflammen / raach zugeben / vber die / so Gott nicht erkennen / vnd vber die / so nicht gehorsam sind dem Euangelio vnsers HErrn Jesu Christi. Welche werden pein leiden / das ewig Verderben / von dem Angesicht des HERrn / vnd von seiner herrlichen Macht.
2. Thess. 1. Also sihet man auß diser Erzehlung vnnd Gegenbericht / wie es vmb der Caluinisten Catechismum / darauff die einfältige da gewisen werden / auch in disem Stuck beschaffen.
BLeiche Meinung hat es auch mit dem Gebet / daß sie zwar das Vatter vnser mit vns bekennen / aber die Ehr der Anbetung richten sie allein auff die Gotttheit Christi / vnnd
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Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: Kurzer und gründlicher Gegenbericht, darinnen wider den falschen Bericht Doktor Marxen zum Lamm zu Heidelberg, erwiesen wird. Tübingen, 1592, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_bericht_1592/59>, abgerufen am 16.02.2025. |