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Magirus, Johannes: Kurzer und gründlicher Gegenbericht, darinnen wider den falschen Bericht Doktor Marxen zum Lamm zu Heidelberg, erwiesen wird. Tübingen, 1592.

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außlegen: vnnd ob sie im selbigen Caluinischen Verstand / zu Außspendung des Abentmals recht gebraucht werden. Dann die Caluinisten verstehen nicht ein solche Gemeinschafft / daß mit dem gebrochnen Brot der Leib Christi also außgetheilt / daß er ein gemein gut werde / allen so von disem Brot essen: Sonder verstehen es nur von der Frucht des Leibs Christi / nemlich / von deren darauß folgenden seligen Gemeinschafft Christi mit den glaubigen. Von welcher allein aber Paulus nicht redet / weil er solche Gemeinschafft allen denen zugibt / die das gesegnet Brot essen / deren doch vil vnwürdig gewesen / vnnd jhnen selbs das Gericht haben geessen. Dann Paulus sagt: Ein Brot ists / so seind wir vil ein Leib / dieweil wir alle eines Brots theilhafftig Exemplum Tubingens. fol. 296. b.seind. Vnnd erkläret die Formula Concordiae disen Spruch fein mit disen worten: Wa der Leib Christi nicht warhafftig vnnd wesentlich / sonder allein nach seiner Krafft vnnd Würckung gegenwertig / vnd genossen würde / So würde das Brot nicht ein Gemeinschafft des Leibs / sonder des Geists / Krafft vnd Gutthaten Christi müssen genent werden / wie die Apologia argumentiert vnd schleußt. Vnd so Paulus allein von der geistlichen Gemeinschafft des Leibs Christi durch den Glauben redete / wie die Sacramentierer disen Spruch verkehren / so würde er nicht sagen / Das Brot / sonder der Geist / oder der Glaub / were die Gemeinschafft des Leibs Christi. Nun sagt er: Das Brot sey die Gemeinschafft des Leibs Christi / daß alle / die des gesegneten Brots Christi geniessen / auch des Leibs Christi theilhafftig werden. So muß er ja nicht von geistlicher / sonder von Sacramentlicher oder mündtlicher Niessung des Leibs Christi / die den frommen vnd Gottlosen Christen gemein ist / reden. Biß hieher die Formula Concordiae.

Weil dann die Caluinisten disen Spruch Pauli falsch verstehen vnd außlegen: So gehört er mit solchem falschen Verstand / darmit sie die einsältige bey dem Nachtmal in jhrem gefaßten wohn vnd Vnglauben / vom abwesenden Leib Christi / zubehalten vnderstehen / gar nicht zu haltung oder Außspendung des Nachtmals: vnd ärgert man sich billich darab / daß sie die wort auß der Einsatzung Christi (das ist der Leib Christi / das ist das Blut Christi) nicht gebrauchen: Welche den Caluinisten ein Dorn in den Augen sein.

außlegen: vnnd ob sie im selbigen Caluinischen Verstand / zu Außspendung des Abentmals recht gebraucht werden. Dann die Caluinisten verstehen nicht ein solche Gemeinschafft / daß mit dem gebrochnen Brot der Leib Christi also außgetheilt / daß er ein gemein gut werde / allen so von disem Brot essen: Sonder verstehen es nur von der Frucht des Leibs Christi / nemlich / von deren darauß folgenden seligen Gemeinschafft Christi mit den glaubigen. Von welcher allein aber Paulus nicht redet / weil er solche Gemeinschafft allen denen zugibt / die das gesegnet Brot essen / deren doch vil vnwürdig gewesen / vnnd jhnen selbs das Gericht haben geessen. Dann Paulus sagt: Ein Brot ists / so seind wir vil ein Leib / dieweil wir alle eines Brots theilhafftig Exemplum Tubingens. fol. 296. b.seind. Vnnd erkläret die Formula Concordiae disen Spruch fein mit disen worten: Wa der Leib Christi nicht warhafftig vnnd wesentlich / sonder allein nach seiner Krafft vnnd Würckung gegenwertig / vnd genossen würde / So würde das Brot nicht ein Gemeinschafft des Leibs / sonder des Geists / Krafft vñ Gutthaten Christi müssen genent werden / wie die Apologia argumentiert vnd schleußt. Vnd so Paulus allein von der geistlichen Gemeinschafft des Leibs Christi durch den Glauben redete / wie die Sacramentierer disen Spruch verkehren / so würde er nicht sagen / Das Brot / sonder der Geist / oder der Glaub / were die Gemeinschafft des Leibs Christi. Nun sagt er: Das Brot sey die Gemeinschafft des Leibs Christi / daß alle / die des gesegneten Brots Christi geniessen / auch des Leibs Christi theilhafftig werden. So muß er ja nicht von geistlicher / sonder von Sacramentlicher oder mündtlicher Niessung des Leibs Christi / die den frommen vnd Gottlosen Christen gemein ist / reden. Biß hieher die Formula Concordiae.

Weil dann die Caluinisten disen Spruch Pauli falsch verstehen vñ außlegen: So gehört er mit solchem falschen Verstand / darmit sie die einsältige bey dem Nachtmal in jhrem gefaßten wohn vnd Vnglauben / vom abwesenden Leib Christi / zubehalten vnderstehen / gar nicht zu haltung oder Außspendung des Nachtmals: vnd ärgert man sich billich darab / daß sie die wort auß der Einsatzung Christi (das ist der Leib Christi / das ist das Blut Christi) nicht gebrauchen: Welche den Caluinisten ein Dorn in den Augen sein.

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[46/0048] außlegen: vnnd ob sie im selbigen Caluinischen Verstand / zu Außspendung des Abentmals recht gebraucht werden. Dann die Caluinisten verstehen nicht ein solche Gemeinschafft / daß mit dem gebrochnen Brot der Leib Christi also außgetheilt / daß er ein gemein gut werde / allen so von disem Brot essen: Sonder verstehen es nur von der Frucht des Leibs Christi / nemlich / von deren darauß folgenden seligen Gemeinschafft Christi mit den glaubigen. Von welcher allein aber Paulus nicht redet / weil er solche Gemeinschafft allen denen zugibt / die das gesegnet Brot essen / deren doch vil vnwürdig gewesen / vnnd jhnen selbs das Gericht haben geessen. Dann Paulus sagt: Ein Brot ists / so seind wir vil ein Leib / dieweil wir alle eines Brots theilhafftig seind. Vnnd erkläret die Formula Concordiae disen Spruch fein mit disen worten: Wa der Leib Christi nicht warhafftig vnnd wesentlich / sonder allein nach seiner Krafft vnnd Würckung gegenwertig / vnd genossen würde / So würde das Brot nicht ein Gemeinschafft des Leibs / sonder des Geists / Krafft vñ Gutthaten Christi müssen genent werden / wie die Apologia argumentiert vnd schleußt. Vnd so Paulus allein von der geistlichen Gemeinschafft des Leibs Christi durch den Glauben redete / wie die Sacramentierer disen Spruch verkehren / so würde er nicht sagen / Das Brot / sonder der Geist / oder der Glaub / were die Gemeinschafft des Leibs Christi. Nun sagt er: Das Brot sey die Gemeinschafft des Leibs Christi / daß alle / die des gesegneten Brots Christi geniessen / auch des Leibs Christi theilhafftig werden. So muß er ja nicht von geistlicher / sonder von Sacramentlicher oder mündtlicher Niessung des Leibs Christi / die den frommen vnd Gottlosen Christen gemein ist / reden. Biß hieher die Formula Concordiae. Exemplum Tubingens. fol. 296. b. Weil dann die Caluinisten disen Spruch Pauli falsch verstehen vñ außlegen: So gehört er mit solchem falschen Verstand / darmit sie die einsältige bey dem Nachtmal in jhrem gefaßten wohn vnd Vnglauben / vom abwesenden Leib Christi / zubehalten vnderstehen / gar nicht zu haltung oder Außspendung des Nachtmals: vnd ärgert man sich billich darab / daß sie die wort auß der Einsatzung Christi (das ist der Leib Christi / das ist das Blut Christi) nicht gebrauchen: Welche den Caluinisten ein Dorn in den Augen sein.

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Zitationshilfe: Magirus, Johannes: Kurzer und gründlicher Gegenbericht, darinnen wider den falschen Bericht Doktor Marxen zum Lamm zu Heidelberg, erwiesen wird. Tübingen, 1592, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_bericht_1592/48>, abgerufen am 21.11.2024.