Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Magirus, Johannes: Kurzer und gründlicher Gegenbericht, darinnen wider den falschen Bericht Doktor Marxen zum Lamm zu Heidelberg, erwiesen wird. Tübingen, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

gustini ein Sacrament darauß werd / welcher sagt: Accedat verbum ad elementum, & fit Sacramentum. Das ist: Es kommt das Wort Gottes zum Element / so würdt ein Sacrament drauß. Darnach / daß solche zwey ding / Brot vnd Wein / den Communicanten / es seien deren wenig oder vil / zuessen oder zutrincken außgetheilt sollen werden. Fürs dritt / soll solchs geschehen zu seiner Gedechtnus / das ist / daß bey der Handlung des heiligen Abentmals der Tod des HErrn (wie es Paulus erklärt) sampt seinem gantzen Verdienst / verkündigt / vnd hierdurch die Christliche Gemein in jhrem Glauben an den HErrn Christum gesterckt / vnd zu hertzlicher Dancksagung vnnd Gottseligem Wandel sollen erweckt werden. Vnnd diß sind die rechte wesentliche Stück / so vil die eusserliche Handlung des Abentmals belangt / die keins wegs vnderlassen sollen werden / wiewol diser Doctor derselben nicht aller gedenckt.

Aber an disen Ceremonien laßt jhm diser Caluinist nicht benügen / sonder klagt noch vber ettliche / die / seinem fürgeben nach / der Stifftung Pag. 13.zuwider / bey vns fürlauffen sollen. Als erstlich / die Lutheraner nemen nicht Brot / sonder Ostien / welche nicht recht Brot / sonder nur ein Schaum vom Brot / ohngeacht / sie vom Meel gemacht seind / etc.

Das ist je hohe Witz von einem hochgelehrten Doctor / daß Ostien nicht auch sollen ein sondere art des Brots sein / sonder nur ein schaum daruon. Ich zweiffele nicht / er werde nicht nur von den vnsern / sonder auch bey vilen / seiner Religion / mit diser grossen witz außgelachet werden / daß er Ostien nicht für Brot will halten / die doch so vil hundert jar in der Kirch Christi für Brot erkannt / vnnd gehalten werden. Dann mit der weiß werden nicht nur die Lutherischen kein Brot zu jhrem Abentmal brauchen / sonder auch die gantz Christlich Kirch würdt beschuldigt / daß sie vber die vierzehen hundert jar (denn die Ostien sollen im 115. jar Christi durch Papst Alexander / an statt des gemeinen Tischs / oder gesäureten Brots / geordnet worden sein) kein Brot bey jhrem Nachtmal gebraucht haben / sonder nur schaum vom Brot / vnnd also in disem der Stifftung Christi in die 1400. jar nicht gelebt / biß der Zwinglischen Theologen vnzeitige Witz das Tisch

gustini ein Sacrament darauß werd / welcher sagt: Accedat verbum ad elementum, & fit Sacramentum. Das ist: Es kommt das Wort Gottes zum Element / so würdt ein Sacrament drauß. Darnach / daß solche zwey ding / Brot vnd Wein / den Communicanten / es seien deren wenig oder vil / zuessen oder zutrincken außgetheilt sollen werden. Fürs dritt / soll solchs geschehen zu seiner Gedechtnus / das ist / daß bey der Handlung des heiligen Abentmals der Tod des HErrn (wie es Paulus erklärt) sampt seinem gantzen Verdienst / verkündigt / vnd hierdurch die Christliche Gemein in jhrem Glauben an den HErrn Christum gesterckt / vnd zu hertzlicher Dancksagung vnnd Gottseligem Wandel sollen erweckt werden. Vnnd diß sind die rechte wesentliche Stück / so vil die eusserliche Handlung des Abentmals belangt / die keins wegs vnderlassen sollen werden / wiewol diser Doctor derselben nicht aller gedenckt.

Aber an disen Ceremonien laßt jhm diser Caluinist nicht benügen / sonder klagt noch vber ettliche / die / seinem fürgebẽ nach / der Stifftung Pag. 13.zuwider / bey vns fürlauffen sollen. Als erstlich / die Lutheraner nemen nicht Brot / sonder Ostien / welche nicht recht Brot / sonder nur ein Schaum vom Brot / ohngeacht / sie vom Meel gemacht seind / etc.

Das ist je hohe Witz von einem hochgelehrten Doctor / daß Ostien nicht auch sollen ein sondere art des Brots sein / sonder nur ein schaum daruon. Ich zweiffele nicht / er werde nicht nur von den vnsern / sonder auch bey vilen / seiner Religion / mit diser grossen witz außgelachet werden / daß er Ostien nicht für Brot will halten / die doch so vil hundert jar in der Kirch Christi für Brot erkannt / vnnd gehalten werden. Dann mit der weiß werden nicht nur die Lutherischen kein Brot zu jhrem Abentmal brauchen / sonder auch die gantz Christlich Kirch würdt beschuldigt / daß sie vber die vierzehen hundert jar (denn die Ostien sollen im 115. jar Christi durch Papst Alexander / an statt des gemeinen Tischs / oder gesäureten Brots / geordnet worden sein) kein Brot bey jhrem Nachtmal gebraucht haben / sonder nur schaum vom Brot / vnnd also in disem der Stifftung Christi in die 1400. jar nicht gelebt / biß der Zwinglischen Theologen vnzeitige Witz das Tisch

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0022" n="20"/>
gustini ein Sacrament darauß werd / welcher                      sagt: Accedat verbum ad elementum, &amp; fit Sacramentum. Das ist: Es kommt das                      Wort Gottes zum Element / so würdt ein Sacrament drauß. Darnach / daß solche                      zwey ding / Brot vnd Wein / den Communicanten / es seien deren wenig oder vil /                      zuessen oder zutrincken außgetheilt sollen werden. Fürs dritt / soll solchs                      geschehen zu seiner Gedechtnus / das ist / daß bey der Handlung des heiligen                      Abentmals der Tod des HErrn (wie es Paulus erklärt) sampt seinem gantzen                      Verdienst / verkündigt / vnd hierdurch die Christliche Gemein in jhrem Glauben                      an den HErrn Christum gesterckt / vnd zu hertzlicher Dancksagung vnnd                      Gottseligem Wandel sollen erweckt werden. Vnnd diß sind die rechte wesentliche                      Stück / so vil die eusserliche Handlung des Abentmals belangt / die keins wegs                      vnderlassen sollen werden / wiewol diser Doctor derselben nicht aller                      gedenckt.</p>
        <p>Aber an disen Ceremonien laßt jhm diser Caluinist nicht benügen / sonder klagt                      noch vber ettliche / die / seinem fürgebe&#x0303; nach / der Stifftung <note place="left">Pag. 13.</note>zuwider / bey vns fürlauffen sollen. Als                      erstlich / die Lutheraner nemen nicht Brot / sonder Ostien / welche nicht recht                      Brot / sonder nur ein Schaum vom Brot / ohngeacht / sie vom Meel gemacht seind /                      etc.</p>
        <p>Das ist je hohe Witz von einem hochgelehrten Doctor / daß Ostien nicht auch                      sollen ein sondere art des Brots sein / sonder nur ein schaum daruon. Ich                      zweiffele nicht / er werde nicht nur von den vnsern / sonder auch bey vilen /                      seiner Religion / mit diser grossen witz außgelachet werden / daß er Ostien                      nicht für Brot will halten / die doch so vil hundert jar in der Kirch Christi                      für Brot erkannt / vnnd gehalten werden. Dann mit der weiß werden nicht nur die                      Lutherischen kein Brot zu jhrem Abentmal brauchen / sonder auch die gantz                      Christlich Kirch würdt beschuldigt / daß sie vber die vierzehen hundert jar                      (denn die Ostien sollen im 115. jar Christi durch Papst Alexander / an statt des                      gemeinen Tischs / oder gesäureten Brots / geordnet worden sein) kein Brot bey                      jhrem Nachtmal gebraucht haben / sonder nur schaum vom Brot / vnnd also in disem                      der Stifftung Christi in die 1400. jar nicht gelebt / biß der Zwinglischen                      Theologen vnzeitige Witz das Tisch
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[20/0022] gustini ein Sacrament darauß werd / welcher sagt: Accedat verbum ad elementum, & fit Sacramentum. Das ist: Es kommt das Wort Gottes zum Element / so würdt ein Sacrament drauß. Darnach / daß solche zwey ding / Brot vnd Wein / den Communicanten / es seien deren wenig oder vil / zuessen oder zutrincken außgetheilt sollen werden. Fürs dritt / soll solchs geschehen zu seiner Gedechtnus / das ist / daß bey der Handlung des heiligen Abentmals der Tod des HErrn (wie es Paulus erklärt) sampt seinem gantzen Verdienst / verkündigt / vnd hierdurch die Christliche Gemein in jhrem Glauben an den HErrn Christum gesterckt / vnd zu hertzlicher Dancksagung vnnd Gottseligem Wandel sollen erweckt werden. Vnnd diß sind die rechte wesentliche Stück / so vil die eusserliche Handlung des Abentmals belangt / die keins wegs vnderlassen sollen werden / wiewol diser Doctor derselben nicht aller gedenckt. Aber an disen Ceremonien laßt jhm diser Caluinist nicht benügen / sonder klagt noch vber ettliche / die / seinem fürgebẽ nach / der Stifftung zuwider / bey vns fürlauffen sollen. Als erstlich / die Lutheraner nemen nicht Brot / sonder Ostien / welche nicht recht Brot / sonder nur ein Schaum vom Brot / ohngeacht / sie vom Meel gemacht seind / etc. Pag. 13. Das ist je hohe Witz von einem hochgelehrten Doctor / daß Ostien nicht auch sollen ein sondere art des Brots sein / sonder nur ein schaum daruon. Ich zweiffele nicht / er werde nicht nur von den vnsern / sonder auch bey vilen / seiner Religion / mit diser grossen witz außgelachet werden / daß er Ostien nicht für Brot will halten / die doch so vil hundert jar in der Kirch Christi für Brot erkannt / vnnd gehalten werden. Dann mit der weiß werden nicht nur die Lutherischen kein Brot zu jhrem Abentmal brauchen / sonder auch die gantz Christlich Kirch würdt beschuldigt / daß sie vber die vierzehen hundert jar (denn die Ostien sollen im 115. jar Christi durch Papst Alexander / an statt des gemeinen Tischs / oder gesäureten Brots / geordnet worden sein) kein Brot bey jhrem Nachtmal gebraucht haben / sonder nur schaum vom Brot / vnnd also in disem der Stifftung Christi in die 1400. jar nicht gelebt / biß der Zwinglischen Theologen vnzeitige Witz das Tisch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
  • Auf Marginalien verweisende Referenzen im Text(hochgestellte Buchstaben) werden in der Transkription nicht berücksichtigt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_bericht_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_bericht_1592/22
Zitationshilfe: Magirus, Johannes: Kurzer und gründlicher Gegenbericht, darinnen wider den falschen Bericht Doktor Marxen zum Lamm zu Heidelberg, erwiesen wird. Tübingen, 1592, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_bericht_1592/22>, abgerufen am 21.11.2024.